Schöne Welt am Horizont,
Kann sie beinahe spüren,
Watteweiche Wolkenfront,
Farben die verführen.
Warmer Glanz vom Himmelszelt,
Kann ihn beinahe fühlen,
Überfluss auf Flur und Feld,
Wasser ihn umspülen.
Reiche Welt in Reichweite,
Kann sie fast berühren,
Formvollendet wie keine Zweite,
Sie öffnet mir die Türen.
Und ich brech durch ihre Haut,
Dringe tief in sie hinein,
Ihre Glocken läuten laut,
Und ich hör die Erde weinen.
Atemlos richt ich mich auf,
Kann sie endlich spüren,
Geboren und sogleich getauft,
Lass ich mich von ihr küren.
Ihr Wind fährt sanft mir durch das Haar,
Ihr Licht streift meine Wangen,
Und Früchte reif und wunderbar,
Wecken mein Verlangen.
Ein Zauber der ihr innewohnt,
Wie eingehauchtes Leben,
Kein Fleck vom Ganzen bleibt verschont,
Ist restlos ihr ergeben.
Jedes noch so kleine Wesen,
Ob Pflanze oder Kreatur,
Scheint perfekt und wohl erlesen,
Und läuft im Takt in seiner Spur.
Ein Schauer fährt durch meinen Leib,
Ersucht mich zu ergreifen,
Ihre Saat die in mir treibt,
Versucht in mir zu reifen.
Doch ich setze mich zur Wehr,
Ich lasse mich nicht lenken,
Bin mein Gott, mein eigener Herr,
Kann ganz alleine denken.
Schöne Welt liegt mir zu Füßen,
Endlich hab ich sie berührt,
Und ich werde sie begrüßen,
Wie es sich für mich gebührt.
Ich mache mir sie untertan,
Sie wird sich unterwerfen,
Ihre Wunder sind getan,
Durchtrenne ihre Nerven.
Mutter Natur ist meine Hure,
Und ich vergreife mich an ihr,
Stoße sie aus ihrer Spure,
Und degradiere sie zur Zier.
Ich weide mich an ihrem Schaffen,
Zünde Wald und Wiesen an,
Schlage sie mit eignen Waffen,
Zwinge sie in meinen Bann.
Zerstörung die mir innewohnt,
Ein eingebautes Streben,
Kein Fleck vom Ganzen bleibt verschont,
Ist restlos untergeben.
Jedes noch so kleine Wesen,
Ob Pflanze oder Kreatur,
Muss, so will es nicht verwesen,
Sich beugen meiner Weltstruktur.
Drum lege ich die Welt in Ketten,
Und reiß sie aus den Angeln,
Kein Zauber, Wunder mag zu retten,
Wo Luft und Wasser mangeln.
Mein Herz soll niemand habhaft sein,
So hielt ich's stets verschlossen,
Ließ nichts hinaus und nichts hinein,
Selbst wenn dort Zweifel sprossen.
Schöne Welt in Flammen steht,
Nichts als verbrannte Erde,
Ordnung die in Rauch aufgeht,
Mit unheilvoller Gebärde.
Schöne Welt ist fast besiegt,
Das Chaos regiert darüber.
Mutter Natur im Sterben liegt
Die schöne Welt, sie ist hinüber.