Der Tag hat sich verdunkelt,
Mich in den Schlaf geschunkelt.
Die Stille kehret ein,
Der Frieden macht den Hain.
Der Körper ruht,
Der Geist ist gut,
Die Gedanken treiben,
Weit weg von dem Leiden.
In meinem Haupt, ganz leise,
Öffnet sich der Weg zur Reise,
Welche Wälder sprießen lässt,
Und Hörner laden ein zum Fest.
Mit Blau ganz droben,
Zu meinen Füßen in bunten Roben,
Lockt mich meine Fantasie
Und möge stillstehen nie.
Es zieht mich hinauf,
Zum wummernden Hügel rauf.
Dort tanze ich mit den Elben;
Jungfrauen, Prinzen, immer die selben.
Ich sprühe Funken,
Bin ganz versunken.
Es spielen die Barden,
Nehmen mir mein Gebaren.
Im Reigen steche ich heraus,
Hab dagegen keinen Graus.
Der Thron ist schön verwoben,
Aus Blumen, Zweigen, feinen wie groben.
Seliger Frieden in mir drin,
Der Tag, der ist noch ewig hin.
Wach jedoch die böse Macht,
Die ich habe aufgebracht.
Kraucht aus dem Schatten,
Lässt fliehen die Ratten,
Hüllt sich ein in düstere Kleider,
Nacht gewährt ihm Schutz, ja leider.
Nun sitz ich dort,
Schlechte Zeiten, die sind fort,
Der Priester trägt geschwind die Krone,
Auf dass ich es ihm gut belohne.
Wo ist das Haus, wo ist der Traum?
Weiche Zeit, weiche Raum!
Äonen Jahre längst,
Weiß ich wann du Licht verschenkst!
Alle Gotteskrieger,
Artig, ja fast bieder,
Zirkulieren über mir,
Angetrieben von der Gier.
Ich werde zum Schemen,
Um es dir zu nehmen;
Durch das Schlüsselloch
Pass ich immer noch!
Was ist gleißender?
Was ist herzzerreißender?
Meine Liebe an der Hand,
Wird das Monstrum doch gebannt!
Ich fälle erst die Weihe,
Dein Sanktuarium ist an der Reihe.
Erst der Vater, dann die Mutter,
Krallen schneiden wie durch Butter.
Donner grollt auf mich hinunter,
Blitze zucken hell und munter.
Schreie tönen laut und klar,
Der Untergang, der wird bald wahr.
Eine letzte Türe,
Dahinter ich dich spüre.
Ungebeten tret ich ein,
Lass mich dein schlimmster Albtraum sein!
Alles wird kalt,
Blau wie Eis ist der Wald,
Schnee deckt alles zu,
Frost legt sich zur Ruh.
Dein Zimmer fülle ich mit Finsternis,
Nichts ist mir ein Hindernis!
Ich störe mich nicht, steige auf deine Brust,
Auch wenn du dabei leiden musst.
Kein Tanzen mehr, keine Musik,
Um mich rum bricht aus ein Krieg.
Wo ist die Sonne und wo die Liebe,
Wer weckt hier die dunklen Triebe?
Atme schön, so heiß, so voller Leben,
Bringe deinen Leib zum Beben!
Schüttel dich, Sträube dich,
Stöhne einmal auf für mich!
Ich stürze zu Boden,
Werd an der Kehle hochgehoben,
Ich flehe nach Luft,
Weiche hinfort du Schuft!
Ja, bettel mich an,
Führ mich an dein Sehnen ran!
Mach mich glücklich, mach mich satt;
Du leuchtest nur noch schwach und matt!
Engel brennen auf wie Feuer,
Ihr Vergehen ist mir nicht geheuer.
Mit Würgen muss ich Blut erbrechen,
In meinem Kopf ein fieses Stechen.
Wie es keucht, wie es sich windet,
Wie seine Kraft so langsam schwindet,
Welch ein wunderschönes Kind,
Zeit, dass meiner es zu Ende bringt!
Heilige, wo seid ihr bloß?
Spürt ihr nicht mein Leiden groß?
Wollt ihr über Unschuld richten?
Mein Tod, er scheint sich zu verdichten!!!
Erhöret doch mein Stoßgebet,
Das Böse, das hier wird gesät,
Ist viel zu grausam, viel zu alt,
Dagegen bin ich nicht gefeit!
Du sprichst im Schlaf?
Nein, ist das brav!
Vielleicht deine letzten Worte?
Geh jetzt durch die schwarze Pforte!
Halte ein du Kreatur,
Du Ausgeburt aus Angste nur!
Demaskiere dein Gesicht
Und stelle dich dem obersten Gericht!
Der Himmel hat dich angeklagt,
Widerspruch ist streng versagt!
Dein Opfer lassen wir genesen,
Ist die Klage erst verlesen.
Geschändet hast du das Reine,
Reue zeigtest du keine,
Am Tod wolltest du laben,
Diesen kannst du nun haben!
Goldene Strahlen
Erfüllen ihn mit Qualen,
Es erscheint, sehr geehrt,
Der geflügelte Rächer mit glänzendem Schwert.
Sei gegrüßt, zu Strafender,
Bald für immer Schlafender,
Ich bin Gottes Klinge scharf,
Gladiel, erfreut, dass ich dich tilgen darf.
Er hebt die Klinge im Mondenschein,
Stößt sie dem Alb tief ins Herz hinein.
Den zerreißt es ganz und gleich,
Zerfällt zu Asche pfahl und bleich.
Ich bin ausgefüllt mit Glut,
Man gab mir wieder neuen Mut,
Um mich rum ist alles weiß,
Eine Stimme spricht ganz leis?
Ich öffne die Augen,
Kann es kaum glauben!
Es war nur ein Traum, nur ein Traum!
Bin schweißgebadet in diesem Raum.