Anmerkung der Autorin: EinSatz in kursiver Schrift hervorgehoben
Ausgeruht erwachte ich nach dem Weltuntergang, rieb mir frohlockend die Hände, bereit für neue Taten. Gut, bisschen vermisste ich Mara, aber welcher frisch gebackene Single beschwerte sich denn bitte über derlei Krimskrams? Richtig – nicht dieser Single. Ich beschloss daher, dass es schon paletti sein würde, mir dann eben in der nächsten Salat-Bar eine heiße Schnitte zu angeln und schlüpfte in das sexy Hemd, das meinen Luxuskörper mehr als nur ansehnlich in Szene setzte. Nicht umsonst hatte Mara mir das Teil verboten und in den hintersten Winkel des Kleiderschankes verbannt.
„Püh, Weiber“, urteilte ich.
Als hätte es einen Unterschied gemacht, die Ladys glotzten mir auch in schlabbrigen Jogginghosen mit Stielaugen hinterher. Also ab in die Bar, wenn man es so nennen wollte. Tipp am Rande, Männer – in diesen Schuppen greift man erstaunlich leicht Bienchen ab. Liegt wohl am fehlenden Fleisch dort, da brauchen die Ladys Proteine.
Ich rein in den Laden und direkt mit der Kontaktaufnahme gestartet. Augen, Haare, Ausschnitt, Taille, Beine. Passte. Nicht zwingend in der Reihenfolge, ich stelle das mal nur der Einfachheit halber so da.
„Hallo, ich bin Romeo, willst du meine Juliet sein?“, drehte ich gleich von 0 auf 100.
Die Lady erstmal verwirrt, doch geschmeichelt. Klar, bei meinem Anblick.
„Ist das echt dein Name?“, haute sie die Standardfrag raus.
Gleich mal mein Tausendwattlächeln hinterhergeschoben.
„Mhm. Romeo Müller-Riebenscheidt. Meine Eltern standen auf den Barden.“
„Boa, Romeo, das glaube ich jetzt nicht! Fremdflirten, oder wie?!“, krakelte es hinter mir.
Beim Umdrehen erstmal mit einem grünen Smoothie geduscht. Nicht so geil, auch nicht die Weltuntergangshexe, die mir gestern noch den Laufpass gegeben hatte.
„Hä? Du hast doch gesagt, du hast mich über!“
„Das war ein STREIT, in Beziehungen sagt man sowas halt. Du kommst jetzt mit. Frechheit sowas!“
Wie ein höriger Welpe schlich ich hinter meiner Herrin her.