Anmerkung der Autorin: EinSatz in kursiver Schrift hervorgehoben
Leise tappte er hinunter. Stufe um Stufe. Der Lichtkegel der Taschenlampe riss scharf die Konturen alter, abgewetzter Möbel aus der allumfassenden Dunkelheit. Polstermöbel, unzureichend verdeckt durch Überwürfe, um den Dreck der Jahrzehnte abzuhalten. Erfolglos, wie das inzwischen kaum noch zu erkennende Blumenmuster des kotzhässlichen Sofas bewies.
„Jetzt mach doch mal das verdammte Licht an!“, verlangte er laut nach oben gen Kellertreppe rufend.
Es knipste, doch das erwünschte Ergebnis blieb aus. Der Vorgang wiederholte sich mehrfach.
„Bist du dann langsam fertig?“, stöhnte er.
„Ich dachte, wenn ich es noch einmal …“
„Mhm, wenn man unaufhörlich auf den Knopf des Fahrstuhls zimmert, kommt der auch nicht schneller, Fab. Jetzt beweg deinen Hintern hier runter!“
Ein Grummeln, ein Poltern, dann sah er im Kegel seiner Taschenlampe die Boots seines Kumpels, dann die Beine, den Köper, schließlich das bleiche Gesicht mit den weit aufgerissenen blauen Augen. Keine Frage, der Nerd war alles andere als begeistert, dass Cian ihn mit in dieses Haus geschleppt hatte. Aber der Kriminalpsychologe hatte so ein mieses Bauchgefühl besessen, es einfach nicht ausgehalten und dieser Vermutung nachgehen müssen. Natürlich hatte er lediglich seinen Freunden Bescheid gegeben, der Captain konnte auch noch informiert werden, wenn tatsächlich etwas geschehen sollte.
„OH MEIN GOTT!“, erklang da ein markerschütternder Schrei aus der Dunkelheit der Tiefen des Kellers.
Die beiden Männer wechselten einen Blick. Das war Eddy! Sofort eilten sie vorwärts, stolperten über den Unrat am Boden. Cian ließ seine Lampe fallen und da wurde es düster. Blind tastete er nach der Lampe, bekam etwas zu fassen, suchte nach dem An-Schalter. Fab war schneller, das Licht seines Smartphones erhellte sie beide. Cian blickte hinunter auf den Gegenstand.
Nachdem er es sich genauer angesehen hatte, wusste er, was er da in den Händen hielt.
„Layla Dawson gilt nun wohl nicht mehr als vermisst.“