»Guten Abend Kaylie!«, begrüßte er seine kleine Schwester.
»Guten Abend Gael!« Und wollte knicksen, wie es sich so auf öffentlichen Anlässen gehörte.
»Kaylie es reicht nur ein Kopfnicken, mehr braucht es hier nicht. Das hier ist kein königlicher Empfang. Wie ich es vorhin schon bei meiner Ansprachen angesprochen habe, gibt es hier keinen Titel!«, sagte er und blickte zu Cavon. »Cavon das Schicksal hat dir Kayleigh in die Hände gelegt. Ich wünsche für euch beide alles Gute!« Nun blickte er zu seine Schwester zurück. »Kaylie würdest du uns bitte entschuldigen. Ich habe mit Shay, Lan und Cavon etwas zu besprechen!«
»Ja natürlich!«, nickt sie und blickte ihnen hinterher.
Plötzlich merkte sie, wie jemand die Hand auf ihre Schulter legte und diese Berührung kannte sie.
»Mama!«, sagte sie und drehte sich um.
»Liebes komm, gehen wir zum Büfett!«, sagte die Königin.
Was der Königin auffiel, war, dass andere magischen Wesen ihr keine besondere Aufmerksamkeit schenkten, also nicht solche die sie als Königin gewohnt war, sondern eine andere Art davon und sie musste sich eingestehen, einfach mal ›als normal‹ angesehen zu werden, war auch nicht schlecht. Das steife und distanzierte sowie schleimerische Getue, ging ihr mächtig auf die Nerven.
***
Im Büro wartete bereits Eckwin, alias Professer Obrien und Akame. Die als Waynes Obriens kleine Adoptivschwester auftrat. Ein paar Schüler der Akademie, betraten den Raum und Gary grinste auf.
»Hey Akame, lange nicht mehr gesehen! Wie ich sehe, bist auch Schülerin!«, begrüßte er sie und Eckwin wunderte sich, warum Gary sie wiedererkannt hatte, obwohl ihm das Gedächtnis gelöscht wurde.
»Ja Gary, die Freude ist ganz auf meiner Seite!«, sagte sie und Eckwin zog ihn an sich heran. »Warum erkennst du sie?«, flüsterte er ihn ins Ohr.
»Ist eine lange Geschichte, die erzähle ich dir in Ruhe ja!«, flüsterte er zurück und trat ein Schritt von ihm weg. Auch dieses verhalten, ließ ihn mit einigen Fragezeichen zurück und er kam zum Schluss, dass die Cleaner die Löschung aus seinem Gedächtnis rückgängig gemacht hatten. Gary hingegen war wieder bei Akame. »Darf ich dir meine Gefährtin vorstellen. Aithne. Aithne das ist Akame. Ich kenne sie schon eine Weile!«
»Hallo!«, grüßte sie und irgendwie war das auch alles, was in dem Raum erzählt wurde. Mehr oder weniger.
»Warum wurden wir hergebeten?«, fragte Egan leicht nervös, denn zum Direktor beordert zu werden, hieß im Allgemeinen nie was Gutes.
»So ein Angsthase!«, murrte Akame und kaute auf einem Grashalm herum.
»Was ist so schlimm, zum Direktor gerufen zu werden?«, fragte Aithne und Gary war auch neugierig.
»Die Schüler werden nie zum Direktor gerufen, es sei denn, man fliegt von der Akademie!«, erklärte Grazia. »Aber das Schuljahr ist zu Ende, deswegen ist es komisch, ins Büro des Direktors beordert zu werden! Und ihr Erstklässler, bei euch das Jahr noch nicht angefangen hat ...«
»Nun einer wurde schon einmal zum Direktor gerufen und er ist immer noch auf der Akademie ...«, sagte Egan und hielt aber inne, weil sich die Tür öffnete und der Direktor trat mit den anderen Schülern und den Talfons-Eltern ein.
Ohne Weiteres setzte sich der Direktor auf seinen Stuhl und blickte sich in der Runde um. Kurz nickte er Eckwin zu, der sich als Professor inzwischen sehr gut eingelebt hatte. Eigentlich gefiel ihm seine neue Identität und er erwägte sogar, dass er dies etwas länger durchzog, als ein paar Jahrzehnte, bevor die arme Person ganz unverhofft aus dem Leben schied.
»Nun gut, für alle, das ist eine inoffizielles und ich sage mal auch ein geheimes Treffen. Ich werde euch erklären, warum ich euch herrufen lassen habe. Einige wissen es bereits. Und den anderen wird es freigestellt ob ihr diese ‚geheime‘ Mission übernehmen wollen oder nicht ...«
»Was eine geheime Mission?«, ging es Egan durch den Kopf und er war nicht der Einzige. Den gleichen Gedanke hegte Grazia ebenfalls und sie musste sich eingestehen, dass sie für so eine schwierige Aufgabe, noch nicht bereit war. Immerhin hatte sie ja noch zwei Jahre Akademie vor sich.
»Wenn ihr einverstanden seid, wird euch ein Schwur abgenommen, wenn ihr es nicht wollt, wird euer Gedächtnis an dieses Gespräch gelöscht und könnt euer neues Leben beginnen oder euer altes weiterführen!«, erklärte er und wandte sich Eckwin zu. »Professor?«
»Alles dicht!«, sagte er und der Direktor nickte.
»Lan trete bitte vor!«, sagte der Direktor und Lan war überrascht.
»Ich?«
»Keine Angst und komm zu mir!« Lan drehte sich zu seinen Eltern und sie nickten. Er ging zum Direktor und einige blickten in fragend an. »Ich darf vorstellen, Phelan Talfon, ein Mischling zwischen einem Menschen, einer Wasserelfe und einem Vampir, gebunden und ...«,
»Eine Mischling aus drei Kreuzungen, das gab´s noch nie!«, dachten wieder einige und der Direktor blickte kurz zu Shay, als ob er auf seiner Seite die Bestätigung erhielt. »Ein Omega!«
Egan und Grazia zogen scharf die Luft ein. Alle andere verhielten sich seltsam ruhig.
»Ein Omega?«, rief Grazia. »Das muss an das öffentliche Büro weitergeleitet werden. Er muss unter allen Umständen geschützt werden ...«
»Ja genau!«, sagte der Direktor etwas lächelnd, weil er mit so einer Reaktion bereits gerechnet hatte. »Er muss geschützt werden, aber nicht vom öffentlichen Büro oder von sonst irgendjemand, der in wegsperrt und damit prahlt das unsere Nation einen Omega hat, sondern von euch. Da kommt ihr ins Spiel. Akame, Shay, Cavon und Professor Obrien haben sich bereit erklärt, Lan mit ihrem Leben zu beschützen und ihn so leben zu lassen, wie er es möchte. Bis jetzt hat das ganz gut funktioniert!«
»Was heißt das, bis jetzt?«, fragte Grazia.
»So wie ich es sage!«, antwortete der Direktor und Grazia trat vor.
»Ich möchte nicht anmaßend klingen, Sir, aber ...« Abschätzend blickte sie zu Lan. »Dieser Omega gehört besser geschützt, als von ein paar Schülern. Diese Aufgabe, und diese Verantwortung ist einfach zu groß. Was ist, wenn ihm etwas passiert ... die ganze Nation wird kopfstehen! Und außerdem, kennen wir alle die Geschichten, was passiert, wenn ein Omega seiner Hitze erliegt. Das ist einfach zu gefährlich! Er muss abgeschottet werden ...«
»Grazia, wie ich es von dir gewohnt bist, denkst du in Maßstäben, die noch nicht einmal erreicht sind. Aber hast du dich nicht gefragt, warum gerade du mit auserwählt wurdest? Warum du in dieses Geheimnis eingeweiht wirst?«, fragte Eckwin und sie blickte ihn leicht überfordert an. Leider musste sie aber auch zugeben, dass er damit recht hatte und zögerlich nickte sie.
»Aus dem gleichen Grund, den ich gerade erwähnt habe. Ich war derjenige, der dich vorgeschlagen hat!«
»Das ... ja ... aber was ist mit den Erstklässlern? Es sind vier Erstklässler. Ich bin eine Viertklässlerin, da kann ich es etwas nachvollziehen, aber ...«
»Jeder der hier ist, hat das Potenzial dazu! Es ist egal, in welcher Klasse er oder sie ist. Ich kann auch sagen, dass Akame und Aithne, dir um Längen voraus sind ... Ach mir fällt auf, wo ist der kleine Anwärter?«, fragte Eckwin.
»Der ist da oben und lauscht!«, sagte Lan und grinste schief. Einige blickten ihn verdattert an. Shay rieb sich die Stirn und Eckwin lachte laut auf.
»Wie es aussieht, hast nur du ihn bemerkt!«
»Nicht wirklich, ich habe nur seine Emotionen gefühlt, als das Wort Omega gefallen ist!«
»Außer Lan weiß ich, dass ihn noch zwei Weitere bemerkt haben! Akame und Shay, beide Erstklässler.«, sagte der Professor. Grazia, Egan und Cavon erkannten, dass es bereits ein Test war und auch, wenn heute ein Fest in der Akademie stattfand, so durften sie nie ihre Vorsicht fallen lassen und wie es aussah, hatten sie gegen ein paar der Erstklässler abgeloost.
»Aber seid deswegen nicht entmutigt. Loan ist bereits ein Anwärter für die Bruderschaft. Er wurde hier wegen Lan stationiert und es wäre ein Wunder gewesen, wenn ihr ihn gefunden hättet.«
»Also gehe ich recht in der Annahme, dass diese Erstklässler keine Erstklässler sind, sondern die Bodyguards vom Omega!«, sagte Grazia steif und natürlich auch wütend, weil Bodyguards, Butler und Dienstmädchen hier nicht erlaubt waren.
»Ähmm es wäre lieb, wenn du Lan sagen würdest. Wir versuchen alle, dieses Wort nicht auszusprechen«, bat Lan und sie starrte ihn arrogant und herablassend an. Warum musste gerade sie auf so einen Schwächling aufpassen. Außerdem gehört er nicht hierher.
»Nein!«, gab Eckwin zu Antwort. Das überraschte Grazia. »Es gibt dafür einen Grund, warum ihr auserwählt wurdet, dich mit eingeschlossen Grazia!«, sagte Eckwin. »Ihr alle wurdet von hochrangigen und starken Persönlichkeiten vorgeschlagen ... außer dieser schwarzhaarige Vampir da, der Lan nicht aus den Augen lässt ... Er wurde von niemanden auserwählt ... nun gut ... Fangen wir mit Gary an. Er wurde von Shay auserwählt, ebenso wie Akame. Cavon und Grazia wurden von mir auserwählt, Aithne wurde von eurer Majestät dem König Ivo Leaffall auserwählt, Loan wurde vom Hauptmann der Bruderschaft Kendrick Nightheart auserwählt und Egan wurde vom Werwolfalpha Lorcc Arnviðr auserwählt. Mit anderen Worten, es waren eure Vormunde oder Tutoren. Die in euch das Vertrauen gesetzt haben, Lan mit eurem Leben zu beschützen und ihn vor potenzielle Gefahren zu bewahren. Denn eines dürft ihr auf keinem Fall vergessen. Lan ist eine freie Person, mit einem eigenen Willen und kein Objekt, der sich in einen goldenen Käfig gesperrt gehört. Nur weil er ein Omega ist. Das ist sogar ein Befehl von eurer Majestät dem König.«
»Uii du hast mich auserwählt!«, grinste Gary Shay an. »Was für eine Ehre ...«
»Werd nicht übermütig. Ich habe dich erwählt, weil du Lans Freund bist. Nicht mehr und nicht weniger!«, log Shay mehr oder weniger. Gary wurde aus dem einzigen Grund ausgewählt, weil er ein Werwolf-Phönix mix war und auch, weil er Lans bester Freund war. Wäre dieser schicksalhafte Moment nicht gewesen, wäre Gary heute nicht hier, sondern würde sein Leben in irgendeiner Militärakademie fristen oder würde eine Lehre in irgendeinen Beruf erlenen.
»Tzz war ja irgendwie klar! Das du mich darauf projizierst!«, motzte Gary, der die Lüge durchschaut hat, aber trotzdem darauf einging.
»Und du bist?«, fragte Grazia hochnäsig. Weil sie konnte, den schwarzhaarigen Vampir nicht einordnen. Von allen Anwesenden spürte sie eine gewissen Ausstrahlung, aber von ihm nichts.
»Er ist Lans Gefährte ...«
»Der Dark Servant!«, ging der Direktor dazwischen und handelte sich vernichtende Blicke von Shay ein. Und nicht nur das ... Akame war plötzlich hinter dem Direktor und hielt ihm ein Dolch an den Hals. Cavon, Grazia und Egan waren bereit, das Mädchen mit allen was ihnen zur Verfügung stand anzugreifen, doch als der Direktor nur sah, wie Eckwin den Kopf schüttelte, tief einatmete und keinen einzigen Finger rührte, hob er beschwichtigend die Arme.
»Wie kannst du es wagen, meinen Meister so zu beleidigen?«, zischte sie in sein Ohr und er erkannte, wer das Mädchen wirklich war. Sie war die Rachedämonin und wie Eckwin ein Teil von seiner Gruppe. Er war froh, dass er von seinem Vater die Unterlagen über Dark Servants Gruppe bekommen hatte und wer sie in Wahrheit waren. Das weißhaarige Mädchen, war, obwohl sie unschuldig aussah, wohl die gefährlichste mit.
»Macht euch keine Sorgen darüber. Wie ich es vorhin erwähnt habe, wird euch ein Schwur abgenommen, solltet ihr die Mission übernehmen und wenn nicht wird euch das Gedächtnis gelöscht!«
»Akame!«, sagte Shay nur und sie ließ vom Direktor ab, aber die anderen drei waren immer noch bereit, sie anzugreifen, sollte sie es noch einmal wagen.
»Ihr drei entspannt euch. Ihr habt gegen sie absolut keine Chance!«, sagte Eckwin. »Gael es war leichtsinnig ... nun gut, weiter mit dem Thema. Shay ist Lans Gefährte, wer er war und wer er ist, spielt hier keine Rolle!«, sagte Eckwin aber Grazia zitterte dennoch. Sie fragte sich, was der berüchtigtste Dark Servant hier auf der Akademie will. »Er ist doch eine hochkantige Lüge, dass er von diesem Omega der Gefährte ist. Es ist, wie es ist. Ein Omega darf sich nicht frei bewegen und schon gar nicht auf eine Schule gehen ... Ich werde das meinem Oberhaupt melden!«, dachte sie sich und bekam den Rest, was Eckwin noch erzählte nichts mit. Sie musste ihre ganze Konzentration aufbringen, um nicht erwischt zu werden und in so wenigen Wörtern wir möglich einen detaillierten Bericht an ihr Oberhaupt zu schicken.
»Jahou besser kann es nicht werden!«, rief Gary los und Grazia erschrak. »Ich bin auf jeden Fall dabei. Ich wäre sogar dabei gewesen, auch wenn ich nicht auserwählt wurde. Du kennst mich Lan, wir sind schon eine Ewigkeit Freunde und ich verzeihe es dir immer noch nicht, dass mir wegen dir schon einmal das Gehirn gelöscht worden ist!«
»Ich bin auch dabei!«, sagte Loan, der endlich aus dem Schatten trat und sich vor Lan hinkniete.
Wow ... wow ... wow ... Loan was soll das?«, rief Lan und Grazia erschrak wieder. Dem Omega wurde eine Ehre erwiesen, die es die Ritter nur ihrem König gaben, und sie blickte zu den knienden Vampir und zu Lan.
»Ich Aithne Knightblood bin auch dabei!« Auch sie kniete sich vor Lan hin. Grazia wurde immer sprachloser.
»Von mir ist es keine Frage, da es der Wunsch meines Meisters ist ... mein Kleiner, aber ich knie mich nicht hin!«, zwinkerte Akame ihn zu und er lächelte nun sichtlich nervös.
»Mein Bruder hat mich für diese Mission erwählt und ich werde ein Scheiß tun, um ihn zu enttäuschen. Ich bin dabei!«, sagte Egan und auch er kniete sich hin.
»Tja was soll ich dazu sagen. Ich bin schon, seit du auf der Welt bist mit dabei, auch wenn ich es nicht gewusst habe. Ich werde dich immer beschützen, kleiner Bruder!«, sagte Cavon, trat auf Lan zu. Er kniete sich nicht hin, sondern gab ihm einen Handshake, wie es unter Jugendlichen so üblich war.
Grazia wurde immer sprachloser. Ihr fehlten nur ein paar Sekunden und ein Schweißfilm trat auf ihre Stirn. Was sollte sie tun? Den Bericht hatte sich noch nicht abgeschickt, und so wie es aussah, sollte sie schon schwören. Es gab keine Bedenkzeit und gerade jetzt brauchte sie Rat von ihrem Oberhaupt. So etwas Wichtiges konnte sie nicht einfach mal so entscheiden. Aber die andere Seite war, wenn sie jetzt nicht schwören würde, würde ihr das Gespräch aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Dies durfte auf jeden Fall nicht passieren. Das Wissen über einen neuen Omega ist zu wertvoll, als das es einfach gelöscht werden konnte und sie spürte, wie jeder sie anblickte.
»Ähmm Grazia, dein Name ist doch Grazia ...!«, sprach Lan sie an und sie nickte. »Du musst nicht, wenn du nicht willst!«
»Sie will schon, aber sie ist im Zwiespalt!«, sagte Akame, die urplötzlich hinter ihr aufgetaucht war. »Gut noch rechtzeitig!«, sagte sie weiter und hielt ihr Handy in der Hand. »Die Nachricht wurde noch nicht abgeschickt ... und alle Achtung, das bringst nicht einmal Jan zustande, blind und fehlerfrei zu tippen!«
»Hey!«, rief Grazia, als sie ihr Handy nachblickte, was gerade zu Shay flog. Er überflog die Nachricht und reichte das Handy dem Direktor weiter.
»Sie ist wirklich eine gute Wahl!«, sagte Shay zu Eckwin und dieser grinste.
»Gell!«, sagte er und ging auf Grazia zu, die nun ängstlich den Germanen anblickte und dann den Direktor.
»Grazia du brauchst keine Angst zu haben von der Akademie zu fliegen. Dein Versuch deinen Oberhaupt in jeglicher Situation zu kontaktieren, spricht für dich. Das Einzige was dir passieren wird, ist, dass dein Gedächtnis gelöscht wird«, sagte der Direktor, aber genau das wollte sie nicht und sie wollte auch nicht schwören, nicht wenn sie keinen Rückhalt hatte.
»Darf ich was dazu sagen?«, hob Ralf die Hand und der Direktor nickte. »Wie Sie wissen, kann ich Aura lesen und meistens nutze ich diese Fähigkeit für die Gesundheit der Leute, aber ich kann, wenn ich die Aura aufspalte, etwas weiter gehen. Es ist ungefähr wie die Empathfähigkeit von Lan aber auch anders und ich kann sehen, dass Grazia neugierig auf Lan ist, aber auch angst hat, etwas zu tun, worüber ihr Vater nicht Bescheid weiß ... Ist es im Bereich des Möglichen ihren Vater mit hinzuziehen?«, fragte Ralf und der Direktor schien mit diesem Vorschlag einverstanden zu sein, nur aus Shay kam ein leicht genervtes »Tzz!«
»Nichts für ungut Ralf, aber je weniger von Lan wissen, desto besser. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil man bei junge und schwächere Menschen Erinnerungen besser löschen können, als bei ältere oder bei denen, die schon einen gewissen Grad an Stärke erreicht haben«, sagte Shay und schaute Grazia durchdringend an. »Grazia es gibt einen Grund, warum Professer Obrien dich auserwählt hat. Er muss etwas in dir gesehen haben, was für diese Mission wichtig ist. Aber das mal beiseite, ich frage dich, aus welchem Grund, willst du Kampfmagier werden? Weshalb wirst du Kampfmagier? Ist es weil, dein Vater es dir befohlen hat oder ist es aus deinem freien Willen her? Wenn es Antwort eins ist, dann muss dein Vater dich bereits als Kind darauf vorbereitet haben, was nach meiner Meinung schier unmöglich ist, denn um auf diese Akademie zu kommen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden, die man als Kind noch nicht vorweisen kann. Unabhängig von der Rasse: Fähigkeiten, Fertigkeiten, Intellekt, schulische Errungenschaften, sprich den Notendurchschnitt und noch so einige Dinge, die gebraucht werden oder war es doch dein eigener Wille ... Grazia denke darüber nach, wenn es dein Wille war, dann hast du dich dafür entschieden, deinen eigenen Weg zu gehen. Du hast entschieden, Kampfmagier zu werden, in dem Wissen, dass, wenn du einen Befehl von einem Vorgesetzten bekommst, ihn auszuführen hast und nicht erst deinen Oberhaupt fragen zu müssen, ob du jetzt im Ausland stationiert werden solltest oder doch lieber nicht. Du kannst diese Mission bereits als einen Befehl ansehen, du hast hier nur die freie Wahl, ob du diese Mission annehmen willst oder nicht. Wenn du diese Mission annimmst, dann bist du an Lan gebunden, mit den Regeln die mit einhergehen, und wenn nicht, dann werden dir nur die Erinnerungen gelöscht. Es ist deine eigene Entscheidung!«