Es ist der Start in eine neue, graue Woche.
Es regnet draussen, die schweren Tropfen prasseln auf das Dach.
Wir werden Wach durch das scheppernde, metallisch Schrillen des Weckers.
Müde machen sich meine ältere Schwester und ich auf den Weg in die Küche um unserer Grossmutter das Frühstück zuzubereiten.
Ich stelle die Kaffeemaschine ein und stelle die schweren Gusseisenpfannen auf den Herd.
Ich brate den Speck, schön knusprig und fettig, so wie es meine Grossmutter mag.
Alles ist zubereitet und wir decken den Tisch.
Bevor unsere Grossmutter kommt ziehen wir uns in die Küche zurück und beginnen diese aufzuräumen.
Die schweren Schritte der Grossmutter hört man bis in die Küche, ihr ächzender, schwerer Atmen dringt durch die geschlossen Tür.
Ich lasse ihren Cappucino raus, als ich das ächenz des Stuhl höre.
Mit zitternden Händen serviere ich ihr den Kaffee.
" Guten Morgen Frau Humbot." flüstere ich, eingeschüchtert von ihrer herrischen Statur, ihre anwesenheit löst Panik in mir aus.
Ein grumeln ist ihre Antwort.
Wieder in der Küche räumen wir mit knurrendem Magen weiter auf, bis es Zeit ist Sissy zu wecken.
Auf Zehenspitzen schleichen wir auf den Dachboden, wo Sissy immer noch schläft.
" Sissy, es ist Zeit aufzustehen." sage ich.
Ich versuche sie liebevoll zu wecken, würde so gerne noch mit ihr kuscheln, aber als ob unsere Grossmutter ein Sensor dafür hätte wenn es Liebe im Haus gibt und diese mit aller Macht unterbinden möchte.
" Wo seit ihr unfähige Balgen wenn man euch braucht?" ihre Stimme hallt durch das Haus.
" Geh in die Küche, es gibt gleich Frühstück." flüstertet Eliza.
Wir gehen nach unten um nachzusehen was sie möchte.
" Was können wir für Sie tun." frage ich mit zitternde Stimme.
" Wie wäre es mit Tisch abräumen?" sagt sie schnippisch.
Ich nehme die benutzen Teller und trage sie in die Küche, während meine Schwester die Schalen einsammelt.
Kaum sind wir fertig mit dem Aufräumen des Esszimmers, als unsere Grossmutter uns aus der Eingangshalle zu sich ruft.
Zu unserer Überraschung trägt sie eine schwarze Regenjacken, einen Hut mit einem ausgestopften Geier auf dem Kopf und in der rechten Hand hält sie einen schwarzen Regenschirm.
" Ich muss notgededrungen in die Stadt. Bis ich wieder zurück bin ist das ganze Haus gesaugt, die Boden gewischt und das Mittagessen punkt 13 Uhr auf dem Tisch." sie sieht uns mit diesem kalten, vernichtenden Blick an, der uns sagt, dass wir lieber nichts anstellen.
Die schwere Tür fällt hinter ihr zu und zum ersten mal seit langer Zeit können wir richtig atmen.
Ein Plan musste her und zwar schnell, die Zeit rannte uns davon.
" Jemand muss sich im Haus umsehen um etwas gegen unsere Grossmutter zu finden um uns zu wehren, die andere räumt in der Zeit auf und macht sauber. Mit der Waffe schlagen wir dann heute Abend zu." sagt Eliza.
" Wir müssen von hier weg und zwar jetzt." antworte ich.
" Eleonor von hier kommst du nicht einfach weg, das ist eine Festung das sage ich dir. Sie ist nicht dumm."
Leider hatte meine Ältere Schwester recht damit.
Die Tür ist mit einer Top-Modernen Alarmanlage ausgestattet die eingeschaltet ist, vor den Fenster im Erdgeschoss waren Gitter und aus dem Oberen Stockwerk bricht man sich das Genik wenn man springt.
" Eleonor sieh dich um ob du etwas findest, ich bleibe mit Sissy und mache sauber."
Ich sehe meine Schwester wild entschlossen an, ich tue alles um von hier wegzukommen, koste es was es wolle.
Ich gehe nach oben, direkt in das Zimmer, was für uns strengstens Verboten ist, nicht einmal putzen dürfen wir im Arbeitszimmer unserer Grossmutter.
Ich öffne die schwere Eichholztüre, die leise knarrt, aber nicht verschlossen ist.
Die Luft im Arbeitszimmer ist stickig, der Staub tanz in der Luft.
Ein massiver, schwarzer Eichentisch steht unterhalb des schmutzigen Fensters.
An den Wänden stehen Regale, gefüllt mit Büchern und Ordner.
Ich gehe an dem Regal entlang, als mir ein Name ins Auge springt.
Katalina Piero-Humbot.
Der Name meiner Mutter.
Was hat ein Ordener beschriftet mit dem Namen meiner Mutter in dem Regal zu suchen.
Vorsichtig ziehe ich den Ordner raus.
Langsam öffne ich ihn und als erstes springt mir ein altes, etwas vergilbtes Foto ins Auge, welches meine wohl jüngere und schlankere Grossmutter zeigen muss.
Sie steht neben einmen wichtig aussehenden Mann und schüttelt diesem die Hand.
Meine Grossmutter sieht glücklich, sogar ein wenig stolz aus.
Ich frage mich was passiert ist das die glücklich und zufriedenaussehende Grossmutter zu so einem bösartigen Menschen geworden ist.
Ein paar Seiten weiter finde ich die Antwort, in Form einer ausgerissen Tagebuchseite.
Mein Leben ist vorberei. All meine Ziele und Träume kann ich begraben. Ich werde dieses Balg hassen und ihm das Leben zerstören so wie es meines zerstört hat....
Ich höre sie nicht, die schweren Schritte auf der Treppe, das meine Schwester extra laut spricht um mich zu warnen.
Erst als eine Hand mich an den Haaren nach hinten reisst realisiere ich, dass meine Grossmutter bereits wieder zurückgekehrt ist.
" Na sieh mal an wenn wir da haben. Eine kleine Schnüfflern."
In ihren schwarzen Augen glitzert die Wut, aber auch die freude darüber, dass sie uns bestrafen kann.