Du bist Arthrax Sundergeer.
Du tauscht einen kurzen Blick mit Elred, und ihr einigt euch stumm auf die Tür mit der Abbildung von Edelsteinen. Du umfasst die Klinke, drückst sie nach unten und ziehst.
Die Tür geht nicht auf. Ein Klicken ertönt. Etwas knirscht und rumpelt.
„Arthrax!“, ruft Elred.
Du drehst dich um und sieht, wie sich eine dicke Steinplatte aus dem Torbogen am Ende der Treppe senkt. Mehliger Staub rieselt auf die Stufen, während die Platte nach unten ruckelt.
„Raus hier!“, brüllst du und willst zur Tür. In diesem Moment löst sich die Platte und knallt auf die unterste Stufe. Eine Wolke von Staub umhüllt euch. Du musst husten, deine Augen tränen. Elred flucht.
„Verdammte Scheiße.“ Der Elf rüttelt an der zweiten Tür, doch auch diese lässt sich nicht – oder nicht mehr – öffnen. Stattdessen bewegt sich der Boden unter euren Füßen. Ruckelnd, als wären die Schienen, auf denen sie gleiten, eingerostet, bewegen sich die Bodenplatten zur Seite und ziehen sich in handbreithohe Schlitze an den Unterseiten der Wände zurück. Unter den Platten kommt ein Gitter aus Metallstreben zum Vorschein.
„Was zum Fick?!“, fragst du.
„Wir müssen hier raus!“ Der arme Elred ist in Panik verfallen und hämmert gegen die Steinwand, die euch den Ausgang verwehrt. Du siehst in das dunkle Loch unter dem Metallgitter. Die Löcher sind groß genug, dass ihr gut auf dem Gitter stehen könnt. Wieso sollten die Bauherren so ein Gitter hier einfügen? Es ist unmöglich, da hindurch zu fallen.
Vielleicht klappt das Gitter gleich auseinander. Du gehst in die Hocke und greifst zwischen die Streben, um dich festhalten zu können. Elred tritt derweil gegen die Steinwand. Ohne Erfolg.
Etwas bewegt sich in der Dunkelheit unter dem Gitter. Für einen sehr kurzen Moment siehst du etwas aufblitzen. Sind das … Augen?
Dann nähert sich etwas Helles rasend schnell. Du springst zur Seite. Gerade noch rechtzeitig: Eine dünne, blauweiße Feuersäule jagt bis zur Decke des Raumes. Das Metall an der Stelle glüht rot auf und tropft dann nach unten, die Decke färbt sich rot.
„Verfickte Scheiße!“, hauchst du anerkennend.
„Ein Drache.“ Elred ist blass geworden. „Sie halten hier einen Drachen gefangen.“
Du willst zu dem Elfen laufen, als dessen geflüsterte Erkenntnis plötzlich eines Besseren belehrt wird.
Es sind zwei Drachen. Der zweite ist größer, denn sein Flammenstrahl ist so breit, dass er Elreds Gestalt vollkommen umschließt, ihn in eine Säule von Licht hüllt. Hitze schlägt selbst dir ins Gesicht. Du hörst einen sehr kurzen Schrei von dem Elfen, schrill und hoch, wie der Ruf eines Tieres. Dann versiegt das Feuer.
Elred ist fort. Das Gitter, auf dem er gestanden hat, ist fort. Ruß bedeckt die Steinwand.
„Elred“, flüsterst du. Tief unter dir knurrt etwas, doch du kannst dich nicht mehr rühren. Dann schießt neues Feuer nach oben. Es leckt über deine Haut und du spürst, wie sie sich vom Fleisch löst. Wie sie Blasen wirft, wie sich deine Knochen verformen. Du spürst sogar, wie du nach unten sackst, das Gitter und auch deine Füße sind geschmolzen. Doch das Gefühl des Fallens hält nicht lange an, als die Hitze dein Gehirn kocht. Es hat nicht einmal die Gelegenheit, aus deinen Ohren zu fließen, als du auch schon nichts weiter als Asche bist.
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hierzu keine Fortsetzung.
Um das richtige Ende zu erhalten, musst du in den Tempel gehen.
Vielen Dank für's Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!