Du bist Arthrax Sundergeer.
„Wir tun jetzt, was wir tun können und fliehen dann, den Rest kann dann ein richtiger Menschenarzt erledigen!“
Den seltsamen Heilern der Wissenssammler möchtest du nicht vertrauen. Elred zögert einen Moment, dann nickt er und zückt sein Messer.
„Moment – was wird das?“, fragst du und kannst nicht verhindern, dass deine Stimme zittert.
„Wir müssen das Gift aus deinem Blut kriegen“, sagt der Elf. „Vertrau mir – es breitet sich rasend schnell aus und beginnt dann sehr langsam, deinen Körper zu zersetzen. Wenn du noch mehrere Stunden oder Tage damit herumrennen willst, müssen wir das Gift herausspülen. Zum Glück hast du den Pfeil schnell abgebrochen, es kann nicht zu viel Gift sein.“
Du winkst ab, damit der Elf endlich aufhört zu plappern. Du schließt die Augen und hältst die Luft an, während der Elf sich über dein Bein beugt. Ein kurzer, stechender Schmerz, dann spürst du Blut, das über dein Bein fließt. Elred pult weiter mit dem Messer in deinem Fleisch herum.
„Zieh den Verband fester!“, weist er dich an. „Sonst verlierst du zu viel Blut.“
„Na toll.“ Du löst den Knoten, packst beide Enden des Stoffstreifens und ziehst. Dein Bein pocht. Elred schneidet weiter und um deinen Fuß bildet sich eine Blutlache. Dann steckt der Elf endlich das Messer weg und nutzt weitere Streifen der Wissenden-Verkleidung, um deine Wunde zu verbinden.
„So, fertig.“
Du machst ein paar vorsichtige Schritte.
„Kannst du laufen?“, fragt der Elf.
Du nickst. „Hält alles, passt alles – wir können weiter!“
In Wahrheit zitterst du innerlich, aber das kannst du Elred natürlich nicht verraten. Mit dem Anblick von Blut hast du kein Problem – solange es nicht dein eigenes ist! Normalerweise würdest du Brennas Hand halten, wenn du verarztet wirst, aber deine Schwester ist nicht hier. Dir blieb nichts anderes übrig, als so zu tun, als wärst du tatsächlich so stark, wie du immer tust.
Ihr durchquert die Wachkammer und steigt in den Kanal hinab. Ihr seid nur wenige Schritte gestolpert, als sich plötzlich rasselnd ein Gitter vor euch senkt und ein Weitergehen verhindert. Ihr hört gedämpft, wie Befehle gebrüllt werden. Ehe einer von euch beiden reagieren kann, senkt sich hinter euch ein zweites Gitter aus der gewölbten Decke.
„Elred … was passiert hier?“
Dort, wo die Wachkammer liegt, erscheint ein bandagierter Kopf, der in den Kanal späht. Der Wissende sieht zu euch, dann ruft er nach hinten: „Wir haben sie! Was sollen wir mit ihnen machen?“
Die Stimme eines anderen Wesens erklingt: „Sie können nicht da raus. Lassen wir sie dort verhungern.“
„Aber … General, was, wenn sie …?“
„Ich riskiere das Leben meiner Soldaten nicht. Die Gitter sind dick und stabil, die Kalynorer sitzen in der Falle.“
Du tauscht einen Blick mit Elred. Ihr sollt hier verhungern? Du würdest darüber lachen, aber nach der langen Nacht zwischen den Dämpfen bist du bereits so durstig, dass das Abwasser verlockend aussieht.
Ihr Götter!, schießt es dir durch den Kopf. Wir werden wirklich so zugrunde gehen!
Dies ist kein Canon-Ende, deswegen gibt es hierzu keine Fortsetzung.
Um das richtige Ende zu erhalten, musst du beschließen, dich später um das Gift zu kümmern.
Vielen Dank für's Lesen und viel Spaß beim Weiterspielen!