In den nächsten Tagen kam ein Glaser, um zu schauen wie die Fenster repariert werden können. Michael bestand auch vor den anderen auf das du und es schien, als wäre ich die Einzige für die sich das komisch anfühlte. Die Polizei tapte im Dunkeln, ohne Verdächtigte. Die Mauer wurde repariert und so verputzt, dass man keine Steine mehr entfernen konnte. Der fremde Geruch verschwand aus dem Haus. Anni hatte zugegeben, ihrem Freund den Code verraten zu haben, aber dieser konnte von der Polizei gleich ausgeschlossen werden. Michael hatte Wort gehalten und niemand erfuhr etwas davon. Die Stimmung im Haus blieb jedoch angespannt.
„Heute kommt jemand und setzt die neuen Fenster ein“, erklärte Michael beim Frühstück. „Das ist gut vielleicht ist dann die Stimmung nicht mehr so komisch“, murmelte ich und biss in mein Schinkenbrot. „Was meinst du mit komisch?“, fragte er und ließ seine Kaffeetasse sinken, ohne etwas zu trinken. „Seit dem Einbruch reden die Angestellten weniger mit einander, auch ist es viel stiller im Haus. Was ich aber am komischsten finde, ist das alle inzwischen Parfum tragen und es immer mal wieder wechseln. Haben sie angst, ich würde sie jetzt überwachen? Ich kann sie auch mit Parfum unterscheiden“, berichte ich von meinen Beobachtungen.
„Soll ich mal mit ihnen reden?“
„Das ändert nichts, ich bin halt keine normale Bewohnerin dieses Hauses. Aber das sie meine Hilfe zum Anlass nehmen, ihre Gerüche kaschieren zu wollen versteh ich nicht. Sie haben doch nichts zu verbärgen“, antworte ich ihm und trinke einen Schluck Kakao. „Vielleicht glauben, sie ich würde dich nutzen, um sie zu überwachen. Dabei weiß ich, doch wie meine Mitarbeiter arbeiten. Das in der Küche gern mal genascht wird oder das die Gärtner sich Stecklinge abschneiden. Das unsere Chaosschwestern den anderen gern mal Streiche spielen“, zählte er ein paar Beispiele auf und schmunzelte. „Ein Hausherr sollte wissen, was in seinem Haus vorgeht und du weißt ganz gut Bescheid“, meinte ich und aß den Rest meines Brotes. Michael war schon fertig mit frühstücken und stand auf. „Ich werde jetzt in die Firma fahren“, erklärte er und zog sein Sakko an. Er blickte nach draußen und seufzte „hoffentlich werden die Fenster vor dem regen fertig“, ich folgte, den Blick des Herzogs nach draußen, die Wolkendecke wurde immer dichter und dunkler. Sicher würde es heute im Laufe des Tages noch regnen. „Bis heute Abend“, verabschiedete er sich und öffnete die Tür. „Ich wünsche dir einen entspannten Arbeitstag“, antwortete ich ihm. Michael nickte und verlies das Zimmer. Ich räumte die Teller in den Essensaufzug und schloss das Fenster. Damit es nicht reinregnet, wenn es anfängt. Auch die anderen rechneten mit Regen und nahmen eilig die Wäsche draußen ab. Ich beschloss, die Bibliothek aufzusuchen. Da ich bei der Arbeit im Haus nicht helfen durfte, langweilte ich mich schrecklich. Die Bücher dort waren ein sehr gutes Mittel dagegen.
Harald und Tom standen mit einem Wagen neue erworbener Bücher in der Mitte der Regale. „Ich sag dir das gehört sicherlich nicht in dieses Regal, das sieht doch aus wie ein Krimi nicht wie eine Liebesgeschichte“, meinte Tom.
„Aber der Klappentext ließt sich wie die von einer Liebesgeschichte“
„Aber die Hauptperson ist eine Polizistin“
Ich nahm den beiden das Buch ab und sah es mir genauer an. „Was haltet ihr davon, ich lese es und ordne es dann ein“, schlug ich vor. „Aber das sieht nicht nach einem Buch, aus was du lesen würdest“, meinte Harald. „Für wen sind diese ganzen Bücher überhaupt?“, frage ich die beiden und gehe am Regal entlang in dem neue und alte Bücher standen. „Für die Angestellten für Besucher und auch der Herzog liest abends gern mal ein Buch, wenn nicht grade eine neue Parfumserie auf den Markt gebracht werden muss“, erklärte Harald und räumte dabei weiter Bücher ein. Ich ließ mich in den Sessel sinken und fing an zu lesen.
Michaels Sicht
Den ganzen Vormittag hatte ich mit telefonieren verbracht. Es gab Probleme mit der Herstellung der Flaschen und in der Produktion waren zwei Maschinen ausgefallen. Zum Glück war der Lieferant mit den Mustern für die Flaschen gekommen. Mit der Marketingabteilung muss ich dann die Flaschen auswählen. Das Klingeln meiner Uhr erinnerte mich genau an das Meeting.
„Also hier sind die Prototypen der Flakons“, begann ich das Meeting. „Wir werden für den Werbespot mit Katzen arbeiten wie schon angekündigt. Die Kompanie soll junge Damen ansprechen. Unser Parfum wird einen süßen blumigen und einen frischen fruchtigen Duft haben, der nicht ganz so süß ist. Ich hab mich mit mehreren Tierheimen in Verbindung gesetzt und werde morgen Katzen für die Spots aussuchen und daraufhin baut ihr dann die Werbung auf.“, begann ich. Dass nur ein Tierheim zugestimmt hatte, Katzen zur Verfügung zustellen ließ ich aus. Viele Tierheime machten sich logischerweise Sorgen um das Tierwohl. Ein Dreh war immer mit Stress für die Tiere verbunden.
„Dann sollten wir das Thema süß und Katzen aufgreifen. Rosa Plüschkram und Glitzer ein Kinderzimmer und sie hat, verschiede Parfumflaschen rumstehen, sie sieht die Katzenohren und kauft sich eine Katze“, fing Benedikt an.
„Nein es geht doch ums Tierheim, sie sieht die Flaschen und rennt zu ihrer Mama, die mit ihr ins Tierheim fährt“, widerspricht Richard.
„Oder wir arbeiten mit einer Traumsequenz . Sie streichelt die Katzenohren von der Flasche und wünscht sich eine echte Katze und träumt dann davon, eine zu bekommen. Man könnte mit rosa Wolken und so arbeiten“, wirft Konrad ein. Eine Diskussion zwischen den Männern entsteht und die einzigen beiden Damen im Team rollen die Augen und schütteln die Köpfe. Ich blicke zu Vanessa. „Was sagen Sie zu den Vorschlägen Ihrer Kollegen?“, frage ich sie, weil sie aussieht, als würde sie gleich platzen. „Damit wollen sie junge Frauen ansprechen? Hauptsache so rosa und plüschig wie möglich, damit sprechen sie kleine Mädchen an und keine jungen Frauen. Die Altersklasse die sie ansprechen wollen ist im Arbeitsleben angekommen, sie wollen ernst genommen werden. So ein Werbespot nimmt ihnen die Jugend von heute nicht ab. Wie riechen die Düfte den genau süß und fruchtig ist nicht wirklich aussagekräftig?“, widerspricht Vanessa und ihr fällt es schwer, ruhig zu bleiben. „Sie ist neu in Team und wird daher wohl oft überstimmt, diesmal nicht“, denke ich.
„Was schlagen Sie dann vor den die Katzenohren bleiben und die Katzen auch“, fordere ich sie heraus und reiche ihr und Patricia die Duftproben. Sie riecht an den Proben und nickt. Aufmerksam studiert sie die Bestandteile. Geht ans Bord und atmet tief durch bevor sie fortfährt: „Setzen Sie nicht die Niedlichkeit in den Fokus, sondern das Tierheim und die junge Frau. Sie wollen Frauen zwischen 16-30 erreichen richtig? Frauen die Arbeiten, die ihren Platz in der Welt suchen und aus dem rosa Mädchen Traum rausgewachsen sind. Man könnte eine junge Frau nehmen, sie arbeitet im Tierheim setzt sich dafür ein. Man filmt im Tierheim, was zusätzliche Werbung für die gute Sache wäre. Oder hat eine Bürokraft, die eine Katze im Büro hat, dies ist ein Trend, den man aufgreifen könnte. Zeigen Sie eine Feuerwehrfrau, die eine Katze rettet oder eine Tierärztin und dann im zweiten Teil die Weiblichkeit der Frau. Für die blumigen Düfte schlage ich vor statt mit Rosa mit Rot Schwarz und Lila zu arbeiten. Rot hat einen starken Charakter, schwarz wirkt richtig eingesetzt sinnlich. Was gut zu diesem Duft passt“, sie tippt auf den 3. Duft und fährt fort „Lila ist eine Farbe die selten genutzt wird, dabei ist sie kraftvoll und elegant. Zeigen sie eine Frau die ein Vorbild ist, dass die Zielgruppe nacheifern möchte. Sie kommt abends nach Hause, kuschelt mit ihre Katze und macht sich gemütlich und riecht ihr Parfum und ist glücklich. Eine starke, aber feminine Frau. Unabhängig aber weiblich wie die Katzen. Vermitteln sie ihnen, dass sie sich mit dem Parfum genauso fühlen wie die erfolgreichen Frauen“, erklärte sie und schrieb ihre Ideen stichwortartig auf und strich rosa und niedlich durch. Für die fruchtigen Düfte würde eine aktive Frau in den Fokus rücken Sportlerinnen Frauen die Wandern gehen. Powerfrauen die zeigen das Sport nicht nur Männersache ist und man dadurch nicht an Weiblichkeit einbüßt. Solchen Frauen wird oft ein Hund angedichtet, aber die Katze wird auch hier die Persönlichkeit widerspiegeln. Hier aber durch ihre Aktivität und Verspieltheit. Man könnte die Farben gelb, grün und blau verwenden diese wirken belebend und frisch. Bei dem Vortrag war mein Blick immer wieder zu unserer Auszubildenden gewandert, die immer wieder genickt hatte. „Vanessa was halten sie davon, wenn sie zusammen mit Patricia die Kampagne leiten. Patricia passt in das alter der Zielgruppe und ich finde, sie wäre auch ein gutes Gesicht für den Werbespot oder die Plakate. Was halten sie davon?“, schlug ich vor. „Wir wollen Frauen ansprechen, wieso nicht den Spot von Frauen machen lassen“, meinte ich und sah wie meine Angestellten abwertend zu den beiden Damen überschauten und die Arme verschränkten Ich stellte fest, ich brauche wirklich mehr Frauen im Team. Patricia lief sogleich rot an und Vanessa war sprachlos. „Ich möchte morgen erste Ideen und Patricia würden sie mich zum Tierheim begleiten?“, fragte ich sie und hoffte, dass ich sie nicht total überforderte. „Ja sehr gern, aber sollte Vanessa nicht ebenfalls mitkommen?“, fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern „Wie ihr wollt“, meinte ich und räumte meinen Kram zusammen. „Wir treffen uns in 20 Minuten auf dem Parkplatz“, legte ich fest und verließ den Konferenzraum. „Das wird noch für schlechte Luft in der Abteilung sorgen, aber Vanessas Ideen sind gut und es wird Zeit für frischen Wind“, dachte ich. Viele der Angestellten, hatten schon für meinen Vater gearbeitet. Ich griff nach meinem Telefon und schrieb Alex eine Nachricht: „Ich möchte, dass du eine Stellenausschreibung machst für sechs Stellen in der Marketingabteilung. Ich suche hauptsächlich Frauen und Männer mit noch nicht so viel Berufserfahrung. Aber wenn du Frauen fürs Team gewinnen kannst, hat das Vorrang. Vanessa braucht dringend weibliche Unterstützung, verstehst du?“ Ich stieg in den Fahrstuhl und fuhr nach unten. Mein Handyklingelton durchbrach die Stille im Fahrstuhl. „Ja Alex“
„Sechs Stelle Michael das ist eine ganze Menge, bist du sicher, dann ist das Team ja doppelt so groß?“
„Das weiß ich und wir wissen beide, dass es für einige im Team Zeit für die Rente ist“,
„Mmmh, wo willst du die Anzeige schalten?“
„Häng Plakat in die Berufsschulen, und Unis auf. Ansonsten Internet Werbung, bei Zeichentabletts vor Videos wo es um Kunst und Marketing geht. Du machst den Job doch nicht erst seit gestern“, ziehe ich ihn auf“,
„Wird gemacht. ich leg dir dann meine engere Auswahl vor“,
„Gut Alex ich geh jetzt Katzen aussuchen bis dann“,
„Bis dann“,
In meinem Büro angekommen rufe ich zuhause an, um mich nach den Fensterbauern zu erkundigen. „Die sind fast fertig zum Glück ich hab die Truppe mit Kuchen motiviert. Sie sind vor dem Regen fertig geworden“, erklärt mir Manuela.
„Was macht Shiro?“
„Lesen“,
„Schon wieder?“
„Was soll sie auch sonst tun? Sie denkt das sie andere stört, wenn sie Klavier oder Geige spielt. Die Meinung über sie ist momentan eher negativ“, erklärte Manuela.
„Ja Shiro hatte es heute Morgen erwähnt, aber ich verstehe es nicht wirklich“,
„Es sind nur ein paar Einzelne und das gibt sich sicher schnell wieder“
„Ich hoffe es bis später“
„Machs gut", verabschiedete sie sich. Grübelnd nahm ich meine Jacke und machte mich auf dem Weg zu meinem Auto.
Drei Telefonate und fünf Mails später traf ich auf Vanessa und Patricia. Ich ließ die beiden hinten einsteigen. „Mir haben die Ideen, die sie haben gut gefallen“, fing ich das Gespräch an und lenkte den Wagen aus der Tiefgarage. „Ich sollte mir viel mehr die Meinungen meiner Zielgruppen anhören und warum nicht einfach direkt fragen?“, überlegte ich und sah im Rückspiegel zu Patricia.
„Patricia, was ist ihre Meinung dazu würden sie solche Werbespots ansprechend finden und gefällt ihnen das Parfum überhaupt?“, frage ich sie. „Ich finde das Zitronige sehr gut, ich mag keine blumigen Parfüms. Ich verstehe nicht ganz, warum wir so ins Extreme gehen müssen ... Sie wollten mich ja für einen Werbespot, vielleicht könnte man Berufsschülerinnen abbilden. Die abends mit Freunden unterwegs sind oder zusammen lernen Sachen, die einem vertraut sind. Ich finde die meiste Parfumwerbung total nichtssagend und übertrieben“, meinte sie und fügt hinzu „Ich trage oft Männerparfüm“
„Es gibt auch viele Männerdüfte die zu Frauen passen, nur wieso trägst du auf Arbeit keins?“
„Na ja in einer Parfumfirma Konkurrenzprodukte tragen und dann auch noch welches für Männer...“
„Das macht nichts, Vanessa trägt auch ein Parfum, das nicht von uns ist, das stört mich überhaupt nicht. Nur Mitarbeiter die sich wohlfühlen leisten gute Arbeit“, erkläre ich und lenke meinen Wagen durch die Straßen. „Ich habe übrigens beschlossen, das Marketingteam zu vergrößern, damit ihr gegen die alten Hasen ankommt“, erklärte ich. „Und Patricia, wenn du den Werbespot wirklich machen willst, bekommst du einen Bonus dafür. Ich bin die ganze Zeit am überlegen, wie wir das Tierheim namentlich einbauen. Nicht nur in der Werbung, sondern auch auf der Ware. Es soll ja ums Tierheim gehen“, erkläre ich und halte an der roten Ampel. „Vielleicht ein Zweiseite Verpackung vorne unser logo und das Produkt und auf der Rückseite alles zum Tierheim. Die Produktbeschreibung können wir ja kleiner auf die Seite machen. Oder wir machen Flyer in die Packung. Wir könnten auch das letzte Bild in der Werbung ein Infobild zum Tierheim machen. Mit Name, Logo, Telefonnummer, Mailadresse und der Info das alle Katzen aus den Werbespots ein Zuhause suchen“, schlug Vanessa vor und zog ihr Tablet aus der Tasche. „Man könnte auch eine Plakat machen die Katzen mit den Parfumflaschen `Wir suchen ein Zuhause, was so traumhaft ist wie dieser Duft oder so was in der Art“, schlug Patricia vor. Ich nickte. „Ob Shiro sich über eine Katze freuen würde?“, fragte ich mich. Verwarf diesen Gedanken aber gleich wieder. „Habt ihr Haustiere?“, fragte ich in die Runde. „Ich habe ein Aquarium“, murmelte Vanessa, die wohl den Geräuschen nach auf dem Tablett zeichnete. „Ich hab kein Tier momentan, da ich grade erst ausgezogen bin. Meine Eltern haben zwei Katzen“, erklärte Patricia. „Ich hatte als Kind einen Hund, vielleicht wird es wieder Zeit für einen. Bei mir hat man vor kurzem eingebrochen“, erzählte ich. „Das ist ja schlimm, ist etwas gestohlen wurden?“, fragte meine Azubine. „Nein nur Scheiben eingeschlagen anscheinend wollte mich jemand ärgern“, antwortete ich und prüfte mein Navi. „Vielleicht auch nur ein Testlauf“, murmelte Vanessa. „Warum sollte jemand einen Testlauf machen, wenn ers auch gleich klauen kann?“, frage ich sie“, vielleicht wusste er nicht, wo das ist, was er klauen wollte und ist gestört worden“, meinte sie. „Aber wieso schlägt man auf der flucht noch mehr scheiben ein?“
„Um abzulenken, dass er was Bestimmtes gesucht hat“, antwortete Vanessa und für mich klang das schlüssig. „Ich bin froh, dass alles was mit der Firma zu tun hat nicht zuhause habe“, meinte ich und verließ mich weiter blind auf mein Navi, das mich durch die Stadt schickte. „Wir holen zwar nur Katzen aus einem Tierheim, finanziell unterstützen wir aber alle Tierheime in der Stadt“, wechselte ich zum Geschäftlichen zurück. „Die Produktion entwickelt doch nen Herrenduft könnte man da nicht mit Hunden arbeiten des Menschen bester Freund?“, schlug Patricia vor. „Wir könnten dann die beiden Düfte zusammen bewerben“, fügte sie hinzu. „Das wird zu teuer und die Herrendüfte sind noch nicht fertig. Wenn die Düfte fertig sind können wir sie bewerben, aber ich würde diesmal nicht beides zusammen bewerben. Den die Männerdüfte sind keine Sommerdüfte, sondern für den Herbst gedacht“, widersprach Vanessa. „Das ist richtig und ich glaube auch nicht, dass die meisten Männer Flaschen mit Hundeohren gut finden“, fügte ich hinzu. „Aber vielleicht Flaschen in Hundeform“, erwiderte Vanessa und ich hörte wie der Stift schneller über den Bildschirm strich. „Das könnte funktionieren“, stimmte ich zu und wusste, die beiden würden das gut machen. „Gut dann bekommt ihr die Tierprojekte für die beiden Kollektionen“, bestimmte ich und fuhr auf den Parkplatz. „So Ladys was für Katzen sucht ihr?“,
„Eine Prinzessin und einen Kasper und eine große Flauschkugel“, kam es von der Rückbank. Ich drehte mich um und schaute wohl ziemlich irritiert den die beiden fingen lauthals an zu lachen. „Sie werden es erkennen, wenn Sie die Katzen sehen“, meinte Vanessa und wir stiegen aus. Ich hatte keine Ahnung, was die beiden meinten, aber dafür hatte ich sie ja hergebracht. Die Leiterin des Tierheims begrüßte uns schon im Eingang. „Guten Tag es freut mich das sie heute gekommen sind und die Tierheime unterstützen wollen“,
„Guten Tag es freut mich, dass es geklappt hat. Wir suchen drei bis vier Katzen für unsere Werbespots. „Das sind Patricia und Vanessa, die das Projekt leiten“, stellte ich die beiden vor. „Freut mich, ich bin Rosi“, stellte sie sich vor, und badt uns ihr zu folgen. „Wir suchen eine Prinzessin, einen Kasper und eine Flauschkugel“, erklärte Vanessa und zu meiner Verwunderung wusste sie sofort bescheid. „Wir haben zwei Prinzessinnen und einen Prinzen“, erklärte sie und öffnete eine der Türen. „Die Weiße ist Fee und die Schwarzbraune ist Cookie. Der Graugetigerte ist Ryu“, „Fee für den ersten mit der Bürofrau? Sie würde sich gut abheben“,
„Ich weiß nicht ich finde Ryu passt besser ins Setting er sieht auch arrogant aus Fee gar nicht“, erwidert Patricia. Vanessa nickte und ging zu Ryu. Der schlanke Kater kam sofort zu ihr gerannt und strich um ihre Beine. Setzte sich vor ihr und mautschte. „Perfekt“, sagte Patricia und streichelte den Kater. „Ich habe euren perfekten Kasper“, meinte Rose und führte uns drei Türen weiter. In dem Raum tollten drei Katzen wild durcheinander. Eine total bunte eine ganz schwarze und ein rote getigerte Katze. Das sind Flecky ,Garfield und Kasper lachte sie und deute auf den schwarzen Kater. Die beiden Mädels grinsten sich an. „Willkommen im Team Kasper. Schwarze Kater bringen kein Pech, das zeigen wir“, sagte Vanessa und kraulte den kleinen Kater. „Wir räumen mir Klischees und Vorurteilen auf“, meinte Patricia und grinste“ Die Flauchkugel zu finden stellte sich dann doch schwerer heraus, als die Damen dachten, keine Katze war den beiden flauschig genug. Bis sie in den letzten Raum kamen. Meine Geduld war inzwischen ziemlich aufgebraucht. Darin saß eine weiße Katze, die den Namen Snowball wirklich verdient. Ich erleichtert und die Damen zufrieden fuhren wir zurück zur Firma. Ich rief den Feierabend aus. Durch die viele Arbeit heute, hatte ich das Mittag ausfallen lassen und das machte sich jetzt bemerkbar. Mit grummelten Magen fuhr ich nach Hause und rief unterwegs dort an, mit der bitte schon mal den Tisch zu decken.
Erst als ich den Wagen in die Garage fuhr und ausschaltete, stellte sich das Gefühl von Feierabend ein. Ich ignorierte die Mails von Vanessa da die Betreffs nicht nach sofortiger Bearbeitung aussahen und lief gleich hoch ins Esszimmer. Auf dem Weg dorthin begutachtete ich die neuen Fenster und war zufrieden. Shiro saß schon an ihrem Platz und lächelte zufrieden. „Guten Abend, Michael wie war dein Tag?“, fragte sie und schnüffelte. „Du riechst nach Katzen“, stellte sie fest. Ich freute mich heimlich darüber dass ihr das „Du“ schon viel leichter über die Lippen kam.
„Er war anstrengend aber auch sehr produktiv“, begann ich und nahm das Essen aus dem Aufzug. Ich erzählte Shiro ausführlich von meinem Tag und freute mich, wie aufmerksam sie zuhörte. „Ich finde das Projekt wirklich großartig“, sagte sie nach dem Essen und meiner Erzählung dabei. Shiro erzählte mir von dem Buch, was sie gelesen hatte und dem Wunsch, den Wintergarten fertig umzubauen. „Wir können wenn ich frei habe weiter machen“, erklärte ich ihr und gähnte. „Ich hab die letzten Nächte nicht besonders gut geschlafen“, gab ich zu und folgte Shiro Richtung Schlafzimmer. Normalerweise würde ich jetzt noch lesen oder anderweitig abschalten, doch heute war mir nur nach meinen weichen Kopfkissen. „Soll ich heute bei dir schlafen?“, fragte Shiro und steuerte dann den Weg Richtung Küche ein. „Ja bitte“, gähnte ich. Müde machte ich mich bettfertig dabei war es noch nicht mal neun Uhr. Shiro kam wenig später mit einer Tasse blumig duftenden Tee. „Hier damit wirst du besser schlafen“, meinte sie und reichte mir die Tasse. „Lavendel Melisse“, erklärte sie und kroch unter die große Decke. Ich betrachtete sie und mir wurde warm in der Brust und das lag sicherlich nicht an dem Tee, den ich in wenigen Zügen austrank. Vorsichtig legte ich mich zu ihr und zog sie in meine Arme. „Gute Nacht Shiro“, murmelte ich leise und schloss die Augen. Ihr ruhiger Atmen und der Regen, der gegen die Scheibe klopfte, lullten mich in den Schlaf.