„Herein“, sagt Michael und wir beide sehen zur Tür. Tom steckt seinen Kopf durch die Tür. „Hallo Tom komm doch rein“, bittet Michael ihn herein.
„Entschuldigt die Störung. Ich wollte fragen, ob ich heute eine Stunde eher gehen kann. Heute ist ja die Prämiere und selbst wenn ich pünktlich Feierabend mache, komm ich nicht pünktlich“, erklärt er.
„Das habe ich ja total vergessen. Natürlich wenn es dir hilft kannst du auch jetzt schon Feierabend machen. Weißt du, es ist gut, dass du mich dran erinnerst, ich habe nämlich Karten für mich und Shiro gekauft“, teilt Michael ihn mit.
„Ihr kommt auch?“
„Was heißt auch?“, möchte ich wissen.
„Harald und Manuela kommen auch. Dann könntet ihr vielleicht zusammen fahren. Ich würde mich wohler fühlen, wenn Manuela so spät am Abend, nicht mehr fahren muss“, bitter Tom und schenkt mir ein breites Lächeln.
„Ja da hast du recht. Ich werde es den beiden anbieten“, sagt Michael
„Werden wir uns vor dem Auftritt nochmal sehen?“, frage ich ihn.
„Nur wenn du es in die Garderoben schaffst, ich kann den Leuten ja Bescheid sagen“, erklärt er.
„Ich werde es versuchen. Worum geht es bei deinem Auftritt eigentlich?“,
„Das Theater brauchte für ein Stück Tänzer und hat die Tanzschule angefragt. Es ist das Märchen Aschenputtel und da wird ja viel getanzt. Wir haben keinen Text, wir sorgen nur dafür das es wirklich nach einem gut besuchten Ball aussieht“, erklärt er.
„Das Märchen kenne das Ende ist ziemlich blutig“,
„Wir spielen eine kinderfreundliche Variante ohne Abgeschnittene Zehen und Hacken. Es verliert auch niemand sein Augenlicht“
„Das ist gut. Das gefällt mir auch besser“,
„Ich störe euch nur ungern, aber ich muss mich jetzt beeilen und weiter arbeiten. Tom du kannst Feierabend machen und Shiro such bitte Manuela. Sie soll dir, was zum Anziehen raussuchen, was angemessen ist und sag ihr, dass wir zusammen fahren“, weißt er und an und wendet sich wieder seinem Laptop zu. Tom und ich verlassen schweigend das Zimmer Tom winkt mir noch und läuft runter in die Eingangshalle. Ich überlege, wo Manuela sich aufhalten könnte, wenn sie nicht grade rumläuft. „Irgendwo muss doch auch die Wäsche gewaschen werden und die Vorräte gelagert werden. Ich suche nach Manuelas Geruch in der Luft und folge diesen in die Eingangshalle. In der Treppe finde ich eine Tür, die mir noch nie aufgefallen ist. Sie führt in ein weiteres Stockwerk nach unten. Hier riecht es nach Reinigungsmitteln und Waschmittel. Ich muss mich konzentrieren und folge weiter Manuelas Geruch. Der vor einer Tür endet. Ich klopfe an und Manuela öffnet mir die Tür. „Shiro was machst du den hier unten?“,
„Michael hat mich geschickt. Was ist das hier?“,
„Das sind Arbeitsräume. Hier sind die Vorräte, Akten und Gartengeräte gelagert. Es gibt noch einen Weg von hier in den Garten im Hinterhof. Sie zeigt mir den Waschraum mit Waschmaschinen und Trockner. Die Gartengeräte und den Weg in den Garten. „Also du bist doch nicht ohne Grund hier, was möchte Michael“,
„Wir gehen heute auch zu dem Auftritt von Tom. Michael und ich haben es total vergessen und Michael bietet euch an zusammen, da hinzufahren. Kannst du mir helfen was passendes zum Anziehen zu finden?“,
„Ja natürlich dann muss ich nicht fahren, das ist schön. Zusammen laufen wir wieder nach oben. „Da es ein Märchen ist und viele Familien anwesend sein werden müssen wir dich nicht so schick machen wie bei dem Konzert, bei dem du mit Michael warst. Ihr zwei habt ja eine Menge eingekauft da werden wir sicher etwas finden“, erklärt sie und schlägt den Weg zu meinem Zimmer ein.
Dort setze ich mich auf mein Bett. „Weiß Michael, wann wir losfahren müssen?“,
„Ich weiß es nicht“
„Dann werde ich ihn gleich nochmal Bescheid sagen. Das Stück beginnt um drei Uhr und wir brauchen eine halbe Stunde dahin. Jetzt ist es ein Uhr. Heißt wir haben noch genug Zeit“, sagte sie und fängt an ihn meinem Schrank nach passenden Sachen rum zu suchen. Manuela zieht ein schwarzes einfaches Stoffkleid heraus. Das Kleid hat einen weißen Hemdkragen als Ausschnitt. Dazu reicht sie mir eine weiße Leggins und einen weißen Gürtel. „In die Haare mache ich dir ein schwarzes Haarband“, erklärt sie und fängt an in meiner Frisierkommode zu kramen. „Da ist es“, jubelt sie und ich ziehe mich schnell um, damit Manuela, mir das Haarband ins Haar flechten kann. Der Stoff war nicht so weich, wie der des blauen Kleides aber genauso dickt. Frieren werde ich dadurch nicht. Manuela stellte mir den weißen Gürtel ein und bindet ihn mir um. „So jetzt noch die Haare und dann bist du fertig“, verkündet sie und kämmt mir die Haare. Ich kämme mir mein Fell selbst und beobachte im Augenwinkel, wie Manuela mir die Haare macht. Durch das Haarband hängen mir die Haare nicht ins Gesicht und ich sah gut frisiert aus.
„So jetzt geh du zu Michael, ich sage Harald Bescheid“, bestimmt sie und räumt die Bürsten weg.
„Bis später Manuela“, sage ich und verlasse mein Zimmer.
Michael kommt mir auf dem Weg in sein Büro entgegen. Schnell bringe ich ihm auf den neusten Stand. „Ich hätte das nicht vergessen dürfen. Das sollte wirklich nicht in stressig werden. Du siehst aber fantastisch aus. Ich ziehe mich jetzt auch schnell um und dann gucken wir mal, was wir die eine Stunde, noch machen können“, sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Wange und lässt mich im Flur stehen. Ich sehe ihn nach. „Soll ich ihn nachlaufen? Oder Harald suchen?“, frage ich mich und folge dann doch Michael. Dieser unterdrückt ein Lachen, als ich ihm nachlaufe. Ich betrete sein Zimmer hinter ihm und er sieht mich fragend an. „Möchtest du mir beim Umziehen zu sehen?“, zieht er mich auf. „Nein also ich dachte ich“, stottere ich und greife nach der Türklinke. „Das war ein Witz, setz dich einfach aufs Bett“, rudert er zurück und ich setze mich aufs Bett. Michael geht an seinem Schrank und zieht einen schwarzen Pullover raus. Er zieht ihn sich einfach über sein Shirt. Und dazu einen weißen Blazer. Michael tauscht seine blaue Jeans gegen eine schwarze Stoffhose mit weißem Gürtel. „So passe ich auch zu dir“, kommentiert er seinen Look. „Sehr schick“, stimme ich ihm zu und stelle mich neben ihm, so konnten wir wirklich gehen.