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Kapitel 10
Happy Birthday, Sebastian
Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig geworden. Sebastian hat sich mit meinen Waffeln genüsslich den Bauch vollgeschlagen. Er wirkt, als wäre er äußerst zufrieden mit diesem Start in den Tag.
Aufgeregt reiche ich ihm nun sein Geburtstagsgeschenk. Den schwarzen Schal, den ich in den letzten Tagen für ihn gestrickt habe, habe ich in eine kleine Tüte mit kühlem Wintermotiv gesteckt. Eine Eislandschaft ziert die Außenseite der Tüte. Mitten auf einem schneebedeckten Feld steht eine kleine Rentierfamilie. Das Motiv gefällt mir eigentlich so gut, dass ich es am liebsten als Poster in mein Schlafzimmer hängen würde.
Ich lasse mich zu Sebastian auf die Couch sinken. Wahrscheinlich bin ich noch viel aufgeregter, als er es ist. Hoffentlich gefällt ihm diese Überraschung. Abgeneigt ist er dem Schal bestimmt nicht, schwarz ist seine Lieblingsfarbe und außerdem hat er mir schon bestätigt, dass er ihn mir stehlen würde. Ich fixiere Sebastians Gesicht, ich will jede Emotion einfangen. Ich will sehen, ob er sich freut. Yoba, ich bin so aufgeregt!
Neugierig blickt Sebastian in die Tüte, zieht dann den Schal heraus. „Awww, Ryan, jetzt muss ich ihn dir doch nicht klauen.“ In seinen Augen erkenne ich ehrliche Freude. Das sofortige Lächeln auf seinen Lippen zeigt, dass er mit seinem Geburtstagsgeschenk zufrieden ist.
„Happy Birthday“, beglückwünsche ich Sebastian leise.
Sebastian legt den Schal um, er kuschelt sich sofort in die weiche Wolle. „So weich. So perfekt. Danke, Ryan.“ Es ist ihm anzusehen, dass er gerührt ist, doch jetzt bin ich bereits auf die nächste Information gespannt. Etwas, das Sebastian mir schon viel zu lange vorenthält. Jetzt wo Sebastian sein Geschenk hat, bringt mich die Neugierde beinahe zum Platzen.
„Sag es.“
„Hm? Was-Oh… Was ich mir gewünscht habe?“
„Mhm. Bitte. Ich sterbe vor Neugierde. Ich will es seit dem Festival wissen“, flehe ich Sebastian schon beinahe an. Ich bin ganz zittrig vor Aufregung.
Sebastian schmunzelt. „Ich wünsche mir einen sexy Boyfriend.“
Meine Aufregung verpufft innerhalb einer Sekunde. „Oh…“
„Einen, der süß ist und nett. Einen, der mich zum Lachen bringt, mich schätzt und mir den Freiraum lässt, den ich brauche. Ich wünsche mir jemanden, der mich mit seiner bloßen Anwesenheit zum Lächeln bringt, der immer das Positive, anstatt dem Negativem sieht. Jemanden, dessen Sonne meine trüben Gedanken erhellt.“
„Hm…“, antworte ich. „Das… klingt gut.“
Sebastian sieht mich etwas skeptisch an. „Jemand mit braunen Haaren und braunen Augen.“ Ich nicke, bin aber trotzdem sehr verwirrt. „Jemand der ungefähr so groß ist wie du…“
„Das ist schon sehr spezifisch, Sebastian. Wird nicht so einfach, schätze ich.“
Sebastian lacht, außerdem gibt er mit einen kleinen Schubs. „Jemand mit dem Namen Ryan. … Stell dich doch nicht so an. Verdammt, Ryan, ich steh total auf dich. Ich bin in dich verknallt.“
Mit geweiteten Augen sehe ich mein Gegenüber an. Ich bin ein bisschen erschrocken, da ich jetzt so auf dem Schlauch gestanden bin. Ich habe es einfach nicht kapiert. Ich bin ein Idiot…
„Und… magst du mich auch?“
Ich nicke zaghaft. „Ich… also, ja. Entschuldige, ich bin grade ein bisschen geschockt. Ich hab das jetzt so gar nicht erwartet.“
Sebastian greift nach meiner Hand, er hebt sie an und küsst meine Finger. „Du bist süß, wenn du keine Ahnung hast, was um dich herum los ist. Das ist so erfrischend. Das ist eine der Eigenschaften, die ich an dir so schätze.“
Ich spüre, dass meine Wangen glühen. In meinem Kopf gehe ich die letzten Tage durch. Sebastian und ich sind uns jetzt immer ziemlich nah gekommen. Wir haben gekuschelt, er hat meine Hand gehalten… Bei Yoba, er hat mich sogar nackt gesehen… Ich bin ein Idiot. Wie konnte ich nicht verstehen, dass Sebastian auch mehr als klassische Freundschaft empfindet? Natürlich massiert er mich nicht einfach so, weil er nett ist, sondern weil er mir durch die Blume sagen will, dass er auf mich steht. Ich bin so dämlich.
„Ich bin ja so ein ahnungsloser Idiot“, lache ich über meine eigene Naivität. „Du hast mir das die ganze Zeit schon unterschwellig vermittelt und ich hab echt gar nichts gecheckt. Ich bin so dumm.“
„Nein, du bist nicht dumm, du bist ein bisschen anders, aber einfach wundervoll.“ Sebastian hält meine Hand in seiner. „Ryan, ich möchte dich jetzt ganz offiziell fragen, sodass du es auch wirklich verstehst und es keine Missverständnisse mehr gibt. Willst du mein Freund sein? Also mein fester Freund, ein Freund den ich küsse und so?“
Kichernd sehe ich Sebastian an. Ich nicke. „Ja, ich will dein Freund sein, unbedingt.“ Aufgeregt umarme ich Sebastian, der sich allerdings gleich zurücklehnt, sodass ich auf ihm liege.
„Also dann, mein sexy Boyfriend. Jetzt da mein Geburtstagswunsch erfüllt wurde, hätte ich noch einen To-Do-Punkt auf meiner Liste.“
„Welcher Punkt wäre das? Ich liebe es, To-Do-Listen abzuarbeiten.“
„Ein kleiner, erster Kuss von meinem Freund.“
Ich zögere ein wenig, doch dann schließe ich meine Augen und lege meine Lippen auf die von Sebastian. Mein neuer Freund erwidert den Kuss vorsichtig, krault dabei meinen Nacken. Kaum lösen wir uns voneinander, kuschle ich mich an Sebastians Brustkorb. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter.
Nach einigen Minuten der Stille, spricht Sebastian wieder: „Jetzt kann ich es dir endlich sagen, ohne wie ein Creep zu klingen. Ich liebe es, morgens von dir wachgekuschelt zu werden. Im Normalfall bin ich der muffeligste Morgenmuffel, aber wenn du dich schon in aller Früh in deiner warmherzigen Fröhlichkeit an mich kuschelst, dann… dann ist der Morgen gerettet.“
„Ich bin froh, dass dir das gefällt. Mit morgendlichem Kuscheln startet auch mein Tag viel besser. Ich hasse es, alleine zu schlafen.“
„Ich auch…“
Ich rutsche ein wenig von Sebastian, sodass ich halb neben ihm liege. Mein Bein liegt noch auf denen von Sebastian. Mein Freund legt seine Hand an meine Wange. Er führt mein Gesicht vorsichtig zu seinem, wir küssen uns erneut. Der Kuss ist genauso sanft und liebevoll wie der vor wenigen Minuten.
Sanfte Küsse sind die besten Küsse…
Mit geschlossenen Augen bewege ich meine Lippen gegen die von Sebastian. Er dreht sich ganz zu mir, rutscht etwas näher an mich heran. Der Kuss wird ein wenig intensiver, doch dann löst Sebastian seine Lippen wieder von mir.
„Ich hätte früher die Eier in der Hose haben sollen, dir zu sagen, dass ich auf dich stehe. Aber ich musste sicher gehen, dass du mich auch irgendwie gern hast. Ich dachte, wenn ich dich ab und zu streichle oder deine Hand halte und du das gut findest, dann ist das ein Zeichen, dass du mich auch magst. Als du dich vor mir ausgezogen hast, war schon ein kleiner Wink, aber ich war mir nicht sicher, weil du ja Fieber hattest. Hätte ja sein können, dass dein Gehirn sich auf Stand-by geschalten hat und du einfach nur schlafen wolltest.“
Ich lache ein wenig, lege dann meine Hand an Sebastians Seite. „Ich war da echt nicht klar im Kopf. Aber ich hatte dich gerne bei mir, die ganze Zeit, jede Berührung… und deine Massagen. Yoba, wie sehr ich deine Massagen genossen habe.“
„Es war schwer, nichts anzufangen, während du da fast nackt unter mir liegst.“
„Was hättest du denn mit mir angestellt?“, frage ich grinsend. „Lass keine Details aus.“
„Oh…“ Sebastian schmunzelt. „Deine schmutzige Seite finde ich gut. Einen konkreten Plan hatte ich zwar nicht, aber ich hätte gerne mit Küssen in deinem Nacken angefangen.“
„Ich liebe Küsse im Nacken…“
„Ich hätte dich gestreichelt, dich geküsst…“ Sebastian dreht sich auf den Rücken, er hebt seinen Arm, ich nehme die Einladung zum kuscheln an und schmiege mich an seine Seite. Meinen Kopf bette ich wieder an seine Schulter und meine Hand lege ich an seinen Brustkorb. „Überstürzen will ich das alles aber jetzt trotzdem nicht, wenn das okay ist.“
„Das ist es… Aber wir müssen uns weiterhin küssen und natürlich kuscheln. Das ist jetzt der Standard, es gibt keinen Weg zurück mehr“, erkläre ich meine Bedingungen.
„Ach so ist das“, antwortet Sebastian schmunzelnd.
„Mhm. Ich bin froh, dass ich deine Nähe jetzt ungeniert genießen kann. Ich liebe übrigens dein verdammtes Pfirsichshampoo, ich kann kaum aufhören, an dir zu riechen. … Klingt verrückt, oder?“
Sebastian lacht. „Mann, gut, dass du auch ein wenig creepy bist. So geht’s mir mit deinem Duschgel. Wenn du frisch geduscht bist und dich an mich kuschelst, könnte ich dich ablecken. Du duftest echt gut, Ryan.“
„Wo willst du mich denn ablecken?“, frage ich grinsend.
„Gibt’s Zonen, an die ich nicht ran darf?“, beantwortet Sebastian meine Frage mit einer frechen Gegenfrage.
„Das können wir zusammen rausfinden.“
„Du bist so versaut, ich find das echt gut…“
Zufrieden schmiege ich mich an Sebastian, auch mein Bein schlinge ich um ihn, sodass ich ihn mit meinem gesamten Körper umklammern kann. Ich weiß, dass ich manchmal anhänglich sein kann und dass das auch meinen Partnern oder Partnerinnen manchmal zu viel wurde, aber jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür.
„Es… klingt jetzt irgendwie komisch und das Timing ist ziemlich scheiße, aber jetzt wo unsere zwischenmenschliche Beziehung eine ganz andere Ebene hat… kann ich da trotzdem bei dir bleiben?“
„Um ehrlich zu sein, will ich dich gar nicht mehr gehen lassen, Sebastian. Vielleicht ist es überstürzt, aber… willst du vielleicht ein Fach in meiner Kommode haben?“
„Das… ist so verdammt süß…“, erklingt Sebastian überrascht. Er windet sich ein wenig in meiner Umarmung, sodass ich ein bisschen lockerer lasse. Ich bekomme einen weiteren, liebevollen Kuss von meinem Freund.
Sebastian.
Mein Freund.
Mein fester Freund.
Ich bin so aufgeregt.
…
Sebastian sitzt auf meinem Bett. Ich spüre seine Blicke beinahe so deutlich als wären sie Berührungen. Ich schlichte meine Unterwäsche, sodass ich ein Fach für Sebastian frei bekomme.
„Du weißt, dass du das jetzt nicht sofort machen musst, Ryan, oder?“
„Ich will es aber machen, Sebastian. Es ist nur eine winzige Geste, aber ich möchte dir damit zeigen, dass ich Platz für dich habe. Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich und deine Anwesenheit schätze und dass du hier willkommen bist. Auch wenn es bis jetzt nur eine Schublade ist, sollst du wissen, dass du etwas für dich alleine hast. Ich will nicht, dass du aus deinem Rucksack lebst. Das macht den Eindruck, dass du hier nur zu Gast wärst, aber das bist du gar nicht mehr.“
Ich erschrecke etwas, als ich Sebastians Arme um meinen Bauch spüre. Er schmiegt seinen Kopf gegen meinen, außerdem bekomme ich einen sanften Kuss auf die Wange.
„Ich fasse es nicht, dass Yoba so viel für mich übrig hat, dass er mir einen seiner wundervollsten Engel schickt.“
Wieder steigt die Hitze in mir hoch. Es ist mir peinlich, dass ich vermutlich so rot bin wie eine Tomate. Gut, dass Sebastian hinter mir steht und mein Gesicht nicht sehen kann.
„Du… denkst, dass ich ein Engel bin?“
„Ich kenne keinen Menschen, der sich freiwillig durch den Schnee quält, nur um mir entgegen zu kommen. Und kein Mensch würde mich einfach so bei sich aufnehmen, ohne etwas dafür zu verlangen. Es ist das schönste Geschenk, dass du mich so offenherzig aufgenommen hast, Ryan.“ Ein weiterer Kuss auf meine glühende Wange folgt. „Ich bin dir so unendlich dankbar.“
„Schon okay. Ich mache es gerne.“
Ich drehe mich ein wenig zu Sebastian, wir sehen uns an. Er lächelt ein wenig, als er über meine Wange streicht. „Ich weiß, es ist mein Geburtstag, aber da du mich – so furchtbar kitschig es klingt – mit deiner Liebe beschenkt hast, muss ich auch ein wenig zurückgeben. Was wünschst du dir?“
„Hm…“ Ich überlege, doch nicht so lange, wie ich zuerst dachte. „Eine Massage?“
Sebastian wirkt belustigt. „So, so, der Herr will sich also wieder vor mir ausziehen. Gibt’s noch mehr Fetische, an die ich mich gewöhnen muss, außer deinem Exhibitionismus?“
„Fetische?“, frage ich verwirrt, grinse dann aber gleich. „Du meinst so etwas wie, dass ich deine Füße massiere und dabei hart werde? Oder eher was in die Richtung von: Wir beide ziehen uns Hundekostüme an und du besorgst es mir in der Hündchen-Stellung, während ich angeleint auf mein Herrchen warte?“
Sebastian lässt lachend von mir ab. „Oh bitte lass es ein Fußfetisch sein, da springt wenigstens eine Fußmassage dabei raus. Ich will beim Sex kein Hundekostüm tragen.“ Mein Freund fasst sich vor Lachen an den Bauch. Er ist süß, wenn er lacht, trotzdem will ich nicht genau wissen, wie das gerade in seinem Kopf aussieht.
„Ich muss dich enttäuschen, ich bin total langweilig. Keine Fetische, keine Erektion bei nackten Füßen und auch kein Drang nach Hundekostümen.“
Sebastian wischt sich über sein linkes Auge. Vor lachen hat sich wohl eine Träne gelöst. „Darf ich’s dir trotzdem Doggy-Style besorgen?“, fragt Sebastian grinsend nach.
„Ich hab’s eigentlich lieber, wenn ich meinen Partner ansehen kann“, antworte ich ehrlich.
„Dann tun wir es vor einem Spiegel.“
„Ist das dein Fetisch?“, frage ich belustigt.
„Bis jetzt hab ich das noch nicht ausprobiert, aber wir haben noch genug Zeit, das rauszufinden“, antwortet Sebastian zwinkernd, ehe er mich in einen Kuss verwickelt.
Schritt für Schritt drängt Sebastian mich in mein Bett. Als ich es in meinen Kniekehlen spüre, setze ich mich und Sebastian lässt von meinen Lippen ab. Rücklings klettere ich weiter ins Bett, mein Freund folgt mir und beugt sich über mich. Er verwickelt mich in einen weiteren innigen Kuss. Ich lasse seiner Zunge sofort Eintritt, als er meine Lippen berührt. Sebastian schmeckt nach Kaffee, auch der sanfte Geschmack von Zimt bleibt von mir nicht unbemerkt.
Ich streiche über seine Beine, die links und rechts neben meiner Hüfte platziert sind. Meine Hände erkunden Sebastians Rücken. Mit zarten Streicheleinheiten verwöhne ich meinen Freund, doch als ich mich unter sein Shirt vorkämpfen möchte, löst er den Kuss zu meinem Bedauern.
„Also? Welche Stelle deines Körpers soll ich massieren?“
„Am liebsten jede…“
Sebastian hilft mir aus meinem Pullover und setzt sich gleich auf meine Oberschenkel. Er betrachtet meinen Oberkörper, sein Gesichtsausdruck ist schwer zu definieren, ich kann unmöglich erkennen, was in Sebastian vorgeht. Etwas zögerlich legt er seine Hand an meinen Brustkorb. Unter seinen Fingern schlägt mein Herz vor Aufregung. Mein Freund lächelt mich an, sagt jedoch nichts. Auch ich sage nichts, doch dann ist es mir ein wenig unangenehm, einfach nur angesehen zu werden und zu schweigen.
„Ist… alles okay? Du siehst mich so an“, frage ich nach.
„Deine Lippen… du hast so schöne Lippen.“
„Ich benutze immer Lippenbalsam, wenn es kalt ist…“, antworte ich.
Sebastian schmunzelt. „Sollte ich mir auch angewöhnen.“
„Du kannst meinen benutzen, wenn keinen da hast“, schlage ich vor, was Sebastian zum Lachen bringt.
„Trag ihn auf und meine Lippen nehmen sich so viel sie brauchen.“
Der Spruch war so schlecht, dass er schon fast wieder gut war. Mit meinem Zeigefinger locke ich meinen Freund zu mir. „Wir sollten uns küssen und nicht reden.“
Sebastian kommt der Einladung sofort nach. Er beugt sich zu mir und verwickelt mich in einen weiteren Kuss. Seine Arme stützen sich dabei neben meinem Gesicht in das Kissen. Aufgeregt lege ich eine Hand an Sebastians Hüfte. Ich bin neugierig darauf, seine Haut unter meinen Fingern zu spüren. Kaum fasse ich Sebastian an, merke ich, dass er unruhiger wird.
Sebastian löst sich kurz von meinen Lippen. Er macht zwei tiefere Atemzüge, ehe er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückt.
„Ich bin zugegeben ein bisschen aufgeregt“, gesteht Sebastian verlegen. „Jetzt darf ich dich offiziell anfassen, traue mich aber nicht richtig.“
„Große Klappe, nichts dahinter“, ziehe ich ihn auf. „Aber… Du hast ja die Erlaubnis, mich zu massieren, das kannst du also gerne tun. Ich würde es sehr, sehr, sehr genießen.“ Ich zwinkere Sebastian zu, der sich wieder aufsetzt und dann von dem Bett steigt.
„Na dann zieh dich aus, Bitch. Ich massiere dich so sehr, dass du denkst, du bist geschmolzene Butter.“
Ich rolle mit den Augen. „Das ist die Art von Romantik, die ich liebe, danke.“
„War das Sarkasmus?“, fragt Sebastian erstaunt. „Sarkasmus aus Ryans Mund? Dass ich das noch erleben darf.“
„Steht mir nicht, ich weiß…“
Ich drehe mich auf den Bauch und versenke meinen Kopf in mein Kissen. Meine Nachttischschublade öffnet sich, wenige Sekunden später schließt sie sich wieder. Mit geschlossenen Augen mache ich es mir etwas bequemer. Sebastians Gewicht sinkt auf meinen Körper, er macht es sich auf meinem Hintern bequem.
Wenige Sekunden später höre ich, dass Sebastian etwas auf dem Nachttisch abstellt. Es klingt nach Glas auf Holz. Wahrscheinlich ist es mein Massageöl.
„Entschuldige…“
„Hm?“, frage ich verwirrt.
Sebastian legt seine Hände an meinen Rücken, er beginnt damit, mich sanft zu massieren.
„Meine Wortwahl war unüberlegt. Ich will, dass du dich entspannst und meine Berührungen genießen kannst. Ich kann’s noch gar nicht richtig glauben, dass wir jetzt wirklich zusammen sind und ich hoffe, dass ich es nicht versaue. Kennst du das Gefühl?“
„Ja, ich kenne das Gefühl“, bestätige ich seine Bedenken. „Aber bis jetzt war es doch locker und unkompliziert, oder?“
„Ja, schon…“
„Das kann es weiterhin sein, wenn wir nicht zu sehr darüber nachdenken und die neue Ebene unserer Beziehung erst einmal richtig kennenlernen und genießen.“
„Ja, stimmt. Entschuldige, du hast Recht, Ryan“, stimmt Sebastian mir zu. „Es ist nur so… Immer wenn mir etwas Gutes passiert, habe ich Angst, dass man es mir gleich wieder wegnimmt und das ist gerade zu perfekt. Es ist mein Geburtstag und du hast dir so viel Arbeit mit dem Schal gemacht und dann empfindest du auch noch wirklich dasselbe wie ich… es ist so…“
„Sebastian.“
„Hm?“
„Du denkst bereits zu viel darüber nach. Genieß es. Sobald ich weich wie Butter bin, sorge ich dafür, dass du dich genauso fühlst.“
„Schade, dabei wär’s mir lieber, wenn du mich hart machst.“
Sebastian bringt mich zum Lachen. „Hör auf damit, ich versuche mich zu entspannen.“
Sebastians Hände gleiten von meinem unteren Rücken zu meinen Schultern. Ich spüre einen sanften Kuss in meinem Nacken.
„Ist okay, ich bin schon still“, versichert mein Freund mir flüsternd.
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