Bemerkung des Autors: YumeNoToriko Nicht? Das ist aber Gans schade. So? Du hast also keinen Zauberstab, sondern eine Mörderaxt? Dann möchte ich, dass du mindestens zwei Experten (irgendwer auf myff, der mit 'ner Waffe rumläuft) um Unterstützung bittest, und mir den Unterschied zwischen Axt und Stab genauestens erklärst. Versuche auch, zu beweisen, dass deine Axt nicht verzaubert ist. :P *** Ist ja nicht so, dass Bluey nicht schon mal nen Zauberstab gehabt hätte – als Lektüre empfehle ich übrigens „Und der Hades sauste stumm, in dem ganzen Raum herum“, da wir an die dortigen Ereignisse anschließen.
P.S: Nein, das ist keine Werbung für meine Texte ... NEEEIIIIN!
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Es war einer dieser normalen Tage auf myff: Hades streichelte den Trollen mit der Nagelkeule Vernunft ein, Siren jodelte den ein oder anderen Myfflonier in die Flucht (was sie mit ihrer Bratpfanne nicht schaffte, erledigte sie halt mit ihrer Stimme) und das Pony brüllte eine Gruppe Spieler an – bzw. hätte sie angebrüllt, wenn es nicht schon wieder total heiser gewesen wäre.
„Aber ganz ehrlich, das ist ein Zauberstab“, wiederholte ein kleiner, unschuldig dreinblickender Engel.
„Es ist eine Mörderaxt“, raspelte Bluey. „MÖRDERAXT.“
„Ich weiß nicht“, nahm ein steinerner Drache den Faden auf. „Ich seh keine Schneide.“
Das Pony verlegte sich zwecks Schonung der Stimmbänder darauf, das Wort „Mörderaxt“ zu trampeln – zumindest den Rhythmus des Wortes. Sie war nicht gut genug, um diese Masse von Buchstaben zu tanzen.
„Eindeutig ein Zauberstab“, bekräftigte auch der Spieler, der die Farben der amerikanischen Flagge trug, aber so gar nicht verraten wollte, was er jetzt eigentlich darstellte.
Bluey ging daraufhin dazu über, den dreien mit ihrer Dienstwaffe im Gesicht herumzuwedeln. Zum Glück blieben alle Nasen, Ohren und andere Extremitäten dran. „Guckt euch das Ding doch mal genau an.“
„Vielleicht könntest du uns eine Geschichte erzählen und uns so beweisen, dass es eine Axt ist“, schlug der Engel vor und bewarf das Pony mit Gänsefedern.
„Oh ja, eine Geschichte“, riefen die anderen.
Auch das Sirenchen hörte mit der Jodelei auf und kam herüber. Hades bemühte sich zumindest, etwas leiser mit der Nagelkeule zu streicheln (was auf zum Teil hohlen Schädeln verdammt schwer war – ein gedämpftes „Pong“ ließ sich einfach nicht vermeiden).
„Eine Geschichte – darüber, wie Bluey zur Mörderaxt kam ... aber wehe, jemand beschwert sich.“ Das Pony holte ein Hustenbonbon aus der reichlich verstaubten Tasche mit den Modschildchen – seinem neusten Upgrade, das es jedoch ständig vergaß zu erwähnen. „Damals, in den Tagen, als ich noch ein unschuldiger Jungmod war – hört ihr wohl auf zu lachen, ihr drei? So alt bin ich auch nicht ... also, damals, als ich noch keine Dienstwaffe hatte, sondern nur den Anfängerzauberstab, kam ich auf die Idee, dass ich doch auch etwas Durchschlagkräftiges wie eine Nagelkeule haben wollte. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich dabei an einen größeren Zauberstab. Und wo konnte man den nur bekommen? Richtig, bei Mr. Ollivander, der sich immer noch in den Harry Potter Fanfictions herumtreibt. Also habe ich mir genau so eine Geschichte gesucht, sicher gestellt, dass sie kurz und fertig geschrieben ist, und bin in das Hogwarts-Universum eingetaucht ... Natürlich erst in der 7. Klasse und als verschollene Schwester vom guten Harry. Mit der tödlichen Power einer Mary-Sue ...“
Wie jede schlechte FF begann auch diese mit einem Weckerklingeln. Gefolgt von einem kräftigen Rumpeln, als Bluey sich den Kopf am inneren des Wandschranks unter der Treppe stieß.
„Ruhe da unten“, rief die Stimme ihrer (natürlich fürchterlich bösen) Stiefmutter Lyonore. „Ich hab doch extra den Staubsauger aus dem Schrank geräumt, zeig dich doch ein wenig dankbarer.“
„Rufende Stimmen“, brummelte das Pony bei sich, während es sich unelegant aus seinem Zimmer wuchtete. „Ich hätte die FF vielleicht vorab auf Qualität checken sollen.
Auf dem Weg zur Küche bog es – natürlich – falsch ab und landete in einem Raum, den es, obwohl es schon ewig hier lebte, noch nie gesehen hatte. Als Bluey die Tür aufmachte, konnte sie gerade noch sehen, wie sich die Logik schreiend aus dem Fenster stürzte. Dieser Selbstmordversuch blieb jedoch folgenlos, da sich das Pony – mit samt Raum, Logik und allem anderen – im Erdgeschoss befand.
Durch die Zugluft wehte ihm in autorischer Willkür ein Brief vor die Nase, der sich auch gleich noch selbst entfaltete (zum Glück hatte die Logik bei ihrem Fenstersturz selbiges geöffnet – ohne das Tageslicht hätte auch noch eine Kerze herbeischweben müssen).
„Uh, eine Einladung nach Hogwarts, die ich vor sechs Jahren hätte kriegen sollen. Wie konnte meine bitterböse Stiefmutter, diese Unperson, mir die nur unterschlagen? Egal, ich werde meine Sachen packen und an die Zaubereischule gehen. Bei meinem unglaublich unglaublichen Talent werde ich da bestimmt besser als alle anderen sein. Ohne jemals dafür geübt zu haben.“
Es ploffte vor ihr und ein in einen Kissenbezug gekleideter Pinguin tauchte auf.
„Bluey Potter darf nicht nach Hogwarts gehen!“, rief er.
Mittlerweile stürzte sich die Logik zum dritten Male aus dem Fenster. Ob sie merken würde, dass ihr dieses Verhalten nichts nützte?
„Bist du ein Hauself?“, wollte das Pony vom Pinguin wissen.
„Du glaubst doch nicht, dass ich putze – und schon gar nicht halb nackt!“, gab dieser zurück. „So wahr mein Name Dally lautet!“
„Ich hätte diese FF wirklich auf Qualität überprüfen sollen“, sagte das Pony zu sich. „Und welcher Trottel denkt sich diese Namen aus?“
Das Pingi hatte das natürlich nicht gehört. „Bluey darf nicht nach Hogwarts fahren. Dort wird ein schmerzhafter Tod auf sie lauern – und ich meine nicht den, den sie wegen dieser ständigen Unverschämtheiten ohnehin erleiden wird!“
„Und wie willst du mich daran hindern, jetzt, da ich endlich weiß, was meine Bestimmung ist?“
„Ich habe einen drei Wochen alten Hering und ich zögere nicht, ihn einzusetzen.“
PLOFF
Aus dem Nichts wurde das arme Pingi unter einem halbriesigen Mann begraben. „Bluey Potter?“ Seine Stimme war so laut, dass die Wände wackelten. „Ich soll dich nach Hogwarts bringen.“
„Das hätte dir auch eher einfallen können“, brummte das Pony. „So vor ungefähr sechs Jahren.“
„Hadgrid kann halt nicht überall sein“, erwiderte der Mann lakonisch und legte seine Nagelkeule über die Schulter – er hatte sich partout geweigert, den laut Kanon vorgesehenen rosa Regenschirm zu benutzen. „Und jetzt auf, wir müssen noch zu Mr. Ollivander.“
„Na endlich“, schnaubte das Pony. „Dienstwaffe, ich komme.“
Durch Handauflegen und ein Ploffen kamen sie augenblicklich an den Ort, von dem die Kleine schon so lange geträumt hatte – zumindest außerhalb dieser FF: Der Zauberstabladen!
Dort wurde sie schon von Siron, der aufgrund einer aktuellen Punk-Phase seine Haare blau gefärbt hatte, und Hadmine erwartet.
„Äh ... was macht ihr denn hier? Das steht aber so nicht in den Büchern“, stellte Bluey fest.
„Richtig – aber dafür steht drin, dass Hadmine und Siron was miteinander haben ... Schon wieder. Diese Idee ist so Weihnachten 2013!“, bemerkte die Hexe.
„Nur, weil ich euch einmal im Myff-A-Lender verkuppelt hab“, schmollte die Kleine. „Und dann noch in vollkommen anderem Kontext!“
„Ich finde beunruhigender, dass Hadmine und Hadgrid so ähnlich heißen – sind die etwa verwandt und muss ich mir für unsere Zukunft Sorgen machen?“, wollte Siron wissen. „Zumal Hadmine auch noch einen glühenden Verehrer hat, der ihr auf Schritt und Tritt folgt.“
In diesem Moment apparierte ein weißblonder Junge in den Laden. Ein Blick auf Hadmine und er begann mit den Augenlidern zu klappern, als wären dies die Flügel eines aufgescheuchten Kolibris. „Hallo, Hadmine“, hauchte er. „Ich bin es, dein glühendster Verehrer, Malfeu R., Kind des Lucius.“
Es klopfte leise, als Blueys Kopf gegen die Wand schlug. „Oh, diese Rechtschreibung – warum hab ich da nicht vorher drauf geachtet.“ Von der Logik wollte sie gar nicht erst anfangen.
„Solltest du nicht bei dem, dessen Namen nicht genannt werden darf, sein?“, giftete Siron in Richtung Malfeu R.
„Ich bin immer da, wo meine geliebte Hadmine mich braucht.“
Unterdessen hatte das Pony das Maul über einen Übelkübel gesenkt und gab unmelodische Laute von sich. Zusammen mit dem üppigen Mittagessen. „Entschuldigt. Aber Malf...“ Sie weigerte sich den verschandelten Namen auszusprechen. „Er kann gar nicht in Hadmine verliebt sein, er verachtet sie doch.“
Hadgrid streichelte der Kleinen sanft über die Mähne. „Glaub mir, in FF geht alles. Du ahnst ja nicht, was der arme Fluffy schon durchmachen musste.“
„Ist es dann auch endlich möglich, dass ich einen Zauberstab bekomme?“
Die Anwesenden – mit Ausnahme von Malfeu R. – sahen betreten zu Boden.
„Pony“, sagte Siron schließlich. „In Band 7 ist Mr. Ollivander doch von du weißt schon wem entführt worden. Alle Zauberstäbe wurden zerstört und ...“
„NEIN!“, brüllte die Kleine entsetzt. „Das darf nicht wahr sein. Wie komme ich denn jetzt an meine Dienstwaffe?“
„Ich glaube, das ist unser kleinstes Problem“, bemerkte Hadmine und deutete auf Hadgrid, der sich langsam verwandelte.
„Vielsafttrank?“, erkannte Malfeu R.
„Ich hätte es wissen müssen“, brummte Hadmine und holte ihren Zauberstab, der aufs Haar einer Miniaturnagelkeule glich, heraus. „Außer mir benutzt eigentlich niemand dieses Design.“
Derweil verwandelte sich Hadgrid in einen ausgewachsenen Troll und die Nagelkeule in eine riesige, zweischneidige Mörderaxt.
„Hadmine, ich werde dich retten“, brüllte Malfeu R., griff die Hand der Angebeteten und apparierte von dannen.
„Siehst du, wie blöd der ist?“, fauchte Siron und zückte den eigenen Zauberstab, der einer Bratpfanne ähnelte. „Der hat nicht mal eine Funktion in dieser Geschichte – außer Hadmine zu entführen.“ Auch er apparierte, nicht ohne „Du kommst ja klar“, zu rufen.
„Was für ein Schwachsinn“, stellte der geheimnisvolle, amerikafarbene User fest.
„Echt mal“, brummte der steinerne Drache. „Die Geschichte ist total unlogisch und verdreht. Wie kann sich die Nagelkeule in eine Mörderaxt verwandeln? Sie kann doch gar keinen Vielsafttrank trinken!“
„Hey, hört auf, euch über die Plotholes zu beschweren. Es ist halt eine kurze FF, da gehen wichtige Details schon mal verloren. Außerdem wolltet ihr die Geschichte unbedingt hören“, verteidigte sich das Pony. „Und ich kann auch nichts für die Autoren. Manche schreiben nun mal so. Einfach um jedes Kapitel mit Action vollzustopfen.“
„Wie geht es denn jetzt weiter?“, wollte der Engel wissen. „Immerhin steht das arme, unbewaffnete Pony nun einem ausgewachsenem Troll gegenüber.“
„Na, sie wird es wohl überlebt haben“, stellte Hades fest. „Immerhin sitzt sie mit uns hier und erzählt unlogische Geschichten.“
Bluey warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ja, ich hab es überlebt. Aber es war nicht dein Verdienst ... oder meiner!“
Drohend baute sich der riesige Troll über dem Pony auf. Dann schlug er mit der Mörderaxt zu. Bluey quiekte verängstigt, als die riesige Waffe auf sie zusauste.
„Pony, beachte das Rating“, brummte Hades warnend. „Kein Blut und so. Es sind User unter 16 Jahren anwesend.“
„Ja doch“, fauchte dieses. „Ich bin nicht erst seit zwei Tagen Mod. Unterbrich mich doch nicht.“
Bluey quiekte verängstigt, schaffte es aber noch rechtzeitig, zur Seite zu springen. Krachend schlug die Axt in die Wand und blieb dort stecken. Egal wie sehr der Angreifer auch an ihr zog und zerrte, sie ließ sich nicht mehr befreien.
„Na warte, du ... Unhold“, schimpfte das Pony, nutzte die Lücke und trat dem Troll kräftig auf den Fuß.
Der jaulte auf, doch schien er eher wütend als verängstigt, als er nun nach der Kleinen griff, um ihr zärtlich den Hals zu umarmen – bis sie noch blauer wäre, als jetzt schon.
„Weniger Alkohol soll helfen“, brüllte ein kleiner Sherlockpinguin, der gerade vorbeikam. „Dann bist du auch nicht immer blau.“
Die Kleine verdrehte die Augen. „Nimmt mich hier eigentlich irgendwer Ernst?“
Peinliche Stille folgte dieser Frage.
„Ich respektiere dich natürlich total, Lieblingspony“, sagte das Sirenchen schließlich und rettete so den Tag. „Wie ging der Kampf weiter?“
Das Pony wusste, dass es unbewaffnet keine Chance haben würde. Doch weit und breit war kein Zauberstab zu sehen. Das Einzige, was ihr blieb, war die Axt des Trolls. Die befand sich allerdings auf der anderen Seite des Raumes.
Todesmutig tauchte Bluey daher unter dem nächsten Angriff des Ungeheuers hinweg, galoppierte, so schnell sie ihre kleinen Hufe trugen, durch die Beine des Trolls und biss in den Stiel der Mörderaxt. Einen Augenblick glaubte sie, dass sie die Waffe nicht befreien könnte, doch dann glitt sie so geschmeidig aus der Wand, wie einst Excalibur aus dem sagenumwobenen Stein.
„Ich bin auserwählt, diese Axt zu tragen“, freute sich das Pony – und vergaß dabei den herannahenden Feind.
Das wäre es mit der einfältigen Hälfte der blauen Zweifaltigkeit gewesen, wenn ... wenn nicht plötzlich Dally aufgetaucht wäre.
„Ich habe immer Recht und kann nicht verlieren“, brüllte sie, während sie den Troll in eine Maus verwandelte.
„Du hast mich gerettet“, keuchte Bluey.
„Natürlich. Irgendwer muss ja der Held sein. Zumal ich ja schon vorher abgeklärt hab, dass ich diesen Auftritt bekomme.“ Der Spitzschnabel des Hausel... des mutigsten Pingis aller Zeiten blitzte bedrohlich auf. „Wer würde schon wagen, mir zu widersprechen?“
„Das war es dann endlich?“, fragte der steinerne Drache. „So hast du deine Waffe bekommen?“
„Nicht so ungeduldig. Noch ist das Pony ja nicht zurück“, tröstete die Angesprochene ihre Zuhörer. „Mit einer Mörderaxt kann man schließlich keine Plotholes erschaffen – oder zumindest keine, deren Ausgang kontrollierbar wäre.“
„Du willst uns jetzt von mehreren Wochen Schule berichten?“, wollte der geheimnisvolle Nutzer, der sich mittlerweile in eine orange-gelbe Ente verwandelt hatte, wissen. „Das ist so langweilig.“
„Das hab ich mir auch gedacht“, spann Bluey den Faden weiter. „Deshalb hab ich Dally gefragt, wie ich aus der Geschichte herauskomme.“
„Nun, ganz einfach: Du musst den, dessen Name nicht genannt werden darf, besiegen.“
„Dafür muss ich ihn erst mal finden.“
„Ruf ihn doch einfach. Das H-Wort ist nämlich tabu.“
„Ich weiß“, antwortete das Pony. „Keine Beleidigungen auf Profilbildern.“
„Nicht Hure, du Trottelpferd. Das Wort mit H und A und D ...“
Bluey verstand nur Bahnhof. „Was bitte?“
Dally verwandelte sich augenblicklich in einen schwarz-weißen Cheerleader mit allyfarbenen Flauschepuscheln. „Gib mir ein H“, rief sie.
„H.“
„Gib mir ein A.“
„A.“
„Gib mir ein D.“
„D.“
„Gib mir ein E.“
„E.“
An dieser Stelle musste das Pingi ein wenig verschnaufen, weil es vom Rumhüpfen und Wedeln doch etwas erschöpft war. Was musste der Name auch so lang sein? Aber bald schon konnte es fortfahren: „Gib mir ein M.“
„M.“
„Gib mir ein O.“
„O.“
„Gib mir ein R.“
„R.“
„Gib mir ein T.“
„T.“
„Und was kommt raus?“
„Äh ....“ Das Pony grübelte eifrig. „H ... a ... Hade … Hademort!“
Unheilvolle Stille folgte dem verbotenen Wort. Doch nichts passierte.
„Hademort?“, fragte die Kleine noch einmal. „Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort Hademort …“
Es geschah noch immer nichts.
Das Pingi grinste sich eins. „Tja, auf dem Ponyohr ist Hademort wohl ta...“
PLOFF.
Der Herr der Finsternis stand vor ihnen.
„Hey, Hademort hört auf mich“, freute sich Dally, auch wenn sie damit ganz alleine stand. Niemand sonst hätte gewagt, den, dessen Name nicht genannt werden durfte, so eindeutig herbeizurufen.
Nun stand er da, in seiner ganzen, bedrohlichen Herrlichkeit, die Stirn missfällig gerunzelt, den legendären Zauberstab in den Händen.
„Groß... Gevatter, warum hast du denn eine so große Nase?“, fragte das Pony irritiert.
„Damit ich dich besser rie... ist das nicht die falsche Geschichte?“, fragte der Unterweltgott, der die Anleihe aus Rotkäppchen augenblicklich erkannte.
„Uh, wir sind also gebildet?“, bemerkte Bluey spitz. „Und müssen natürlich damit angeben, dass wir schon alles gehört und alles gesehen haben?“
„Natürlich hat er schon alles gehört und gesehen“, warf das Pingi ein. „Er ist ein Gott.“
„Ruhe!“, donnerte Hademort und hob seinen Zauberstab. „Aubergine Kaviar!“
Nichts passierte.
„Das heißt ‚Avada Kedavra’. Werden wir vergesslich, alter Mann?“, spottete Dally.
„Hört mal zu, ihr beiden. Ich bin in einer fürchterlich schlechten FF gefangen und musste mein Gehirn abgeben, um Langzeitschäden daran zu vermeiden. Also nehmt nicht alles so ernst, was ich sage.“
Das Pony wedelte ungeduldig mit der Mörderaxt. „Mir egal. Ich brauch eine Dienstwaffe und möchte einen riesigen Zauberstab haben. Mindestens zwanzig Zentimeter. Und da du Mr. Ollivander entführt hast, werde ich dich vorher wohl besiegen müssen.“
„Oder ...“, schlug Hademort vor. „Du sparst dir den Aufwand, nimmst einfach die Mörderaxt mit und ich generiere dir ein Plothole, durch das du in deine Welt zurückkommst.“
„Ich weiß nicht ...“
„Denk mal drüber nach. Die Mörderaxt ist viel größer als ein Zauberstab. Und furchteinflößender! Außerdem könntest du einen coolen Namen führen, wie ‚Bluey, das Killerpony des Todes mit der zweischneidigen Mörderaxt und dem Schild der Macht.’ Hört sich doch deutlich besser an, als ‚Bluey, das Killerpony des Todes mit dem zwanzig Zentimeter langen Zauberstab’. Unter uns, das könnte eher der Titel eines Pronofails sein.“ Er wartete einen Augenblick und als keine Reaktion erfolgte, fügte er hinzu: „Okay, ich werde dir auch einmal Cappuccino-Wasser warm machen.“
Neben dem Pony begann das Pingi zu hyperventilieren und Herzchen zu werfen. „Oh mein Unterweltgott, du bist ein so geschickter Verführer. Ich bin dein.“
Bluey beäugte das Pingi misstrauisch. „Ich glaub, wir haben einen Deal. Ich nehme die Axt, den Cappu und das Plothole. Du vermeidest hingegen die drohende Niederlage gegen meine Mary-Sue-Kräfte. Hat für dich den Vorteil, dass du dich noch durch das ganze 7. Schuljahr morden und arbeiten darfst. Viele hundert Seiten für die geneigten Leser.“ Sie zwinkerte dem Herrn der Finsternis aufmunternd zu. „Übrigens, wenn du Dally loswerden willst, schwarze Kater sollen da sehr hilfreich sein.“
Das Pony grinste fies. „Tja, Hademort hielt sein Wort.“ Hier kicherte sie – als Einzige – über den Knittelvers. „Und ich bin seither mit einer unverzauberten Mörderaxt unterwegs.“ Hier warf sie Hades und Siren einen auffordernden Blick zu und beide nickten bekräftigend. Zumindest für das Pony war das Beweis genug. „Ende der Geschichte.“
Brummelnd erhoben sich die Zuhörer. Sie hatten doch deutlich mehr von Bluey erwartet – so in punkto Logik, Witz, Spannungsbogen ...
Nur das Engelchen blieb sitzen. „Das war eine tolle Geschichte“, säuselte es.
„Ich hoffe, du bist davon überzeugt, dass es sich bei der Axt um eine Axt und nicht um einen Zauberstab handelt.“
Der Kleine grinste frech. „Das war ich schon immer. Aber ich krieg ja keinen Gänsebraten von dir, wenn ich dich nicht etwas piesacke.“
Gerüchten zufolge wurde er danach nie wieder gesehen. Wobei das auch eine von vielen Horrorgeschichten sein könnte, die User über die Mods erzählen. Die Wahrheit würde man wohl nie erfahren.