Daniela überkam mit einem Male ein mulmiges Gefühl. Sie spürte eine diffuse Bedrohung, die plötzlich in der Luft lag.
Sie hatte sich bereitwillig fesseln lassen, was sie selbst überrascht hatte. Aber durch seine ruhigen und sicheren Handgriffe hatte sie den Eindruck gehabt, bei ihm sicher zu sein. Man hatte gespürt, dass er wusste, was er tat.
Dieses Gefühl einer Gefahr war erst nach dem Fesseln und der Augenbinde gekommen. Etwas hatte sich in diesem Moment verändert. So verrückt es war aber sie meinte zu wissen, dass er der Grund war – er oder etwas an ihm hatte sich verändert.
Verängstigt zerrte sie an den Fesseln. Jedoch ohne Erfolg – er hatte sie sicher und gut fixiert, so dass sie keine Chance hatte, zu entkommen. Und blind war sie dazu auch noch!
„Psst, ganz ruhig. Hab keine Angst. Dir geschieht nichts Schlimmes“ hörte sie ihn murmeln, während er mit dem Mund über ihren Körper strich.
Michael hatte eine beruhigende Wirkung auf sie. Seine Stimme bewirkte sofort, dass sich ihre beginnende Panik legte. Und das, obwohl er nun irgendwie seltsam klang.
Sie konnte nicht genau sagen, was es war.
Er schien nun eine leicht andere Aussprache zu besitzen, und auch die Betonung der Wörter war anders, irgendwie – härter, wie sie fand. Da er sie aber weiter streichelte und mit seinen Lippen sanft berührte, verblasste diese unheimliche Ahnung, ohne allerdings ganz zu verschwinden.
Innerlich schalt sie sich eine Närrin und schob all die vorherigen Gedanken beiseite.
Sie vermutete, dass es einfach durch die ungewohnte Dunkelheit herrührte. So einfach war das.
Seine Hände fühlten sich jedoch auch anders an, die Finger schienen plötzlich fast doppelt so lange zu sein oder hatte er plötzlich sehr lange Nägel?
Auch das war natürlich ebenso Unsinn. Was man sich alles einbildete, nur weil man eines Sinnes beraubt war.
Seine Hände und Lippen waren mit einem Mal überall, ohne sich jedoch irgendwo lange aufzuhalten. Mal waren sie auf ihren Armen, dann auf der Brust, dann bei den Beinen. Er wanderte rauf und runter und es fühlte sich fast so an, als seien es mehrere Männer, die sie berührten. Wie machte er das nur und wo hatte er das gelernt, diese verführenden und erregenden Berührungen?
Sehnsuchtsvoll und stöhnend wollte sie sich ihm entgegenstrecken, konnte sich aber durch die Fesseln fast nicht bewegen. Der Mann hatte ihre vergeblichen Versuche offensichtlich bemerkt, denn sie hörte sein leises belustigtes Lachen., welches sich auch irgendwie anders als zuvor anhörte. Weiter meinte sie auch, einen Hauch von Spott und Schadenfreude herauszuhören, war sich aber nicht ganz sicher.
Daniela seufzte frustriert. Ihr blieb nichts anderes übrig als tatenlos abzuwarten und das über sich ergehen zu lassen, was er sich für sie ausgedacht hatte.
Ein kurzer Kuss, dann umfasste er mit der Hand ihre linke Brustwarze, zog sie leicht hoch und rieb sie zwischen seinem Daumen und Zeigefinger. Zumindest meine Daniela dies so zu spüren.
Musste er sie so genüsslich quälen? Das Ziehen war unangenehm und hatte offensichtlich eine geheime Verbindung zu ihrem Lustzentrum.
Elender Schuft. Was machte er mit ihr?
Er ließ ihren Nippel etwas lockerer und zog dann erneut daran. Wieder dieses Ziehen, oben an der Brustwarze und gleichzeitig in ihrer Vagina.
Sie keuchte auf. Ihr Körper machte sie fertig, ständig dieses Pochen und so nahe am Orgasmus. Sie spürte die leichten Kontraktionen schon sehr deutlich.
Wieder hörte sie ihn leise lachen, und sie spürte etwas Feuchtes, welches sanft darüberstrich.
Seine Zunge. Sie spielte mit ihr, die Warze begann noch mehr zu ziehen und versteifte sich.
Und nun noch dieser sanfte Windhauch. Verdammt, dieser Kerl blies nun noch mir seinem Mund über ihren gereizten Nippel.
Sie war sich sicher, dass er dieses gemeine Spiel mehr als nur genoss.
„Michael“ rief sie leicht gepeinigt auf. Sie spürte, wie sich die Scheidenwände erneut erwartungsvoll zusammenzogen.
„Was hast du?“ fragte er unschuldig und kicherte leise.
„Ich halt das nicht mehr lange aus“.
„Ich denke schon. Ich habe ja gerade erst angefangen“ erklärte er und widmete sich nun der anderen Brustwarze. Mit ihr wiederholte er nun das Spiel.
Verdammt, ich will dich endlich in mir spüren“ rief sie verzweifelt.
„Das wirst du, keine Sorge. Bei mir gibt es nur immer ein ausgedehntes Vorspiel. Darauf steht ihr Frauen doch, oder nicht?!“
Ihr gefiel es gar nicht, wie selbstzufrieden er sich anhörte.
Sie konnte ein Stöhnen – das wievielte eigentlich? – nicht verhindern. Der Mann machte sie fertig, das war Himmel und Hölle zugleich.
Wie lange würde er sie noch warten lassen? Weshalb war sie so ungeduldig, konnte es kaum mehr erwarten, während er hier sie in aller Ruhe bearbeitete? War das nicht normalerweise umgekehrt?
Wenn das so weiterging war sie fix und fertig, bevor es zum eigentlichen Geschlechtsverkehr gekommen war.
Die Erregung hatte sie fest im Griff. Mal äußerte sie sich in einem Pochen, dann in einem leichten Zusammenziehen ihres Lustzentrums.
Vor allem hoffte sie, dass er endlich Mitleid hatte und sie erlöste. Ihr blieb ja nichts anderes übrig, als den passiven Part zu übernehmen.
Es war nicht nur die süße Folter seines jetzigen Tuns, was zu ihrem beschleunigten Atem führte. Nur zu deutlich spürte sie sein gut bestücktes Teil, welches bei allen Liebkosungen ihren Körper berührte. Immer wieder entwich ihm ein Lusttropfen und hinterließ eine feuchte Spur an der Stelle, wo sie gerade Körperkontakt hatten.
Es war ungewöhnlich für einen Mann, ihren Akt so hinauszögern, wo er doch selbst so erregt war. Und sie verstand es nicht.
Und sein Sperma. Es roch intensiv, ein angenehm süßlicher Duft, ohne dass sie es genauer definieren konnte. Sie war keine Jungfrau mehr, aber ein solcher Geruch war zuvor noch nie an ihre Nase gedrungen. Und erst recht nicht in dieser Intensität.
„Ich will, dass du es mit allen Sinnen genießt, Daniela“ flüsterte er in ihr Ohr.
Sie nuschelte etwas Unverständliches. Mit allen Sinnen war gut, schließlich war doch er es, der ihr die Augen verbunden hatte.
Ihm war der Widerspruch seiner Rede offensichtlich nicht aufgegangen. Er hatte jetzt beide Brustwarzen losgelassen, die sie jedoch immer noch intensiv spürte.
Er blieb jedoch beim Objekt seiner Begierde. Je eine Hand an einer Brust, massierte er beide gleichzeitig.
Er wechselte dabei sein Vorgehen. Mal war er ganz zärtlich und bewegte sie kreisförmig, dann wieder drückte er beherzt zu und presste sie fest zusammen. Es machte ihn auch Spaß, öfters die Richtung zu wechseln.
Schließlich kam er die Idee, sie auf und ab wippen zu lassen. Davon schien er gar nicht genug bekommen zu können. Gleich einer Wippe drückte er die Brüste synchron nach oben, um sie dann wieder von selbst nach unten fallen zu lassen.
Fand er das jetzt wirklich so großartig oder wollte er sie nur ärgern? Sie war sich darüber nicht wirklich sicher.
Obwohl es in seinem Appartement nicht sonderlich heiß war, schwitzte sie zunehmend. Der Körper zollte der lang anhaltenden Erregung Tribut. Erst hatte sie es gar nicht bemerkt, aber nun spürte sie zunehmend Feuchtigkeit auf ihrer Haut.
Und das war es nicht das einzige. Ihr Schweiß vermischte sich mit seinem Ejakulat. Letzteres tropfte mittlerweile verstärkt aus seinem Penis heraus, bisweilen floss es auch als kleiner Rinnsal auf ihre Haut. Dadurch, dass es so intensiv roch, fühlte sie sich völlig von ihm umgeben. Nicht nur seine intensiven Berührungen, sondern dieser Duft ging ihr im wahrsten Sinne unter die Haut. Es fühlte sich so an, als krieche er dadurch direkt in sie rein, durch die Poren in ihren Körper. Er beherrschte sie mittlerweile in mehrfacher Hinsicht.
„Gleich, warte noch kurz“ versprach er. „Lass mich noch vorher deinen Hals untersuchen“.
Kurz wunderte sie sich. Was war daran so interessant?
Seine Hände ruhten nun auf ihrem Busen. Sein Kopf beugte sich über ihr Dekolleté, und seine Zunge leckte sanft darüber. Sie fuhr geschickt in großen Bewegungen über ihre empfindliche Haut, bis sie jeden Quadratmillimeter berührt hatte. Dann wanderte sie zu ihrem Hals. Abwechselnd liebkosten nun die Zunge und seine weichen Lippen diese Stelle. Er wanderte von oben nach unten, von rechts nach links. Er wollte offensichtlich auch hier keine Stelle auslassen.
Die anfänglichen zarten Küsse wurden fester und bald stöhnte auch er voller Begierde und Lust. Ab und zu meinte sie leicht irgendetwas spitzes zu spüren, konnte aber nicht sagen, um was es sich handelte.
„Verdammt Daniela, du machst mich wahnsinnig“ knurrte er mit rauer Stimme und platzierte weitere Küsse auf ihren Hals. Er schien gar nicht mehr von dieser Stelle weichen zu wollen.
Sie seufzte und schloss ihre Augen unter der Maske. Ein seltsames Gefühl der Unwirklichkeit umfasste sie. Während ihre Vagina weiter unerfüllt und sehnsüchtig pochte, war ihr mit einem Mal, als käme wie aus dem Nichts ein Nebel und lege sich um ihren Verstand. Ihre Konzentration verlor sich, wanderte umher. Sie nahm zwar noch alles wahr und verstand auch was passierte, aber hörte auf, sich darüber Gedanken zu machen. Sie schien auf einer Woge von Erregung und Glück zu schwimmen und sich zu verlieren. Ein einhüllender, schützender Vorhang legte sich beruhigend über ihren Geist.
Alles war unwichtig.
Seine ungewöhnliche Vorliebe für Ihren Hals.
Seine veränderte Aussprache.
Das Gefühl von Gefahr, welches ihre Erregung jedoch eher noch steigerte.
Sie spürte Zähne, die sehr langsam über ihre Haut geschabt wurden. Sie schienen sehr lang zu sein und an den Kanten und vorne ungewöhnlich scharf. Sie meinte dies manche Male zu spüren, während er vorsichtig über die empfindliche Haut wanderte.
Sie hörte nun, wie er mehrmals leicht die Luft in der Nase hochzog. Ein wenig erinnerte sie das an einen Hund, der Witterung aufnahm.
Er hob den Kopf ein wenig an und löste seine Hände von ihrer Brust, um mit ihnen zum Hals hochzuwandern.
So wunderte sie sich nicht mehr, Krallen zu spüren. Diesmal ganz deutlich, nicht mehr so diffus wie zuvor. Sie umfassten ihren Hals, streichelten sie zärtlich, begannen schließlich, krabbelnde Bewegungen durchzuführen. Daniela spürte die Spitzen seiner Nägel, die sie leicht kratzten, ohne wirklich weh zu tun.
Ein tiefes, grollendes Knurren kam tief aus Michaels Kehle und erinnerte ein wenig an ein gefährliches Raubtier. Zusammen mit den Empfindungen vom langen scharfen Krallen und Zähnen gab dies ein stimmiges Gesamtbild. Ohne dass sie verstand warum führte es dazu, dass ihr ein wohliger Schauer über den Körper lief.
„Du hast einen wunderschönen Hals“ raunte er ihr zu und ließ ihn wieder los. Erneut bedeckte er ihn mit leidenschaftlichen Küssen. Wieder diese spitzen Zähne. Er leckte sie zärtlich mit der Zunge, dann umfasste er erneut den Hals mit beiden Händen, jedoch anders als zuvor. Obwohl er nicht fest zudrückte, hatte sie plötzlich das Gefühl, ihr Hals befinde sich in einem Schraubstock, so sicher und fest hatte er ihn in seinen krallenartigen Händen. Behutsam und langsam führte er den Kopf erst in die Überstreckung, dann drehte er ihn zur rechten Seite.
Trotz ihrer Erregung – ihre Halsschlagader spürte sie aus diesem Grund auch stark pochen, diese lag trotz seinem festen Griff frei – registrierte ihr Verstand irgendwo durch den Nebel, dass sein Tun irgendwie routiniert wirkte.
„Eine schöne Ader und dieser Geruch“ murmelte er verzückt und küsste sie auf den Hals. Ein leichtes Kratzen, sie spürte etwas Scharfes an ihrem Hals, vermutlich seine Zähne. Er löste kurz den Kontakt seiner Lippen und hob leicht seinen Kopf, hielt sie jedoch weiter fixiert, so dass sie ihn nicht bewegen konnte. Erneut presste sich sein Mund auf ihre Haut. Gleichzeitig bemerkte sie einen stechenden Schmerz, gleich zwei kleinen spitzen Dolchen, die sich in ihre Haut bohrten.