nachgeschrieben am 27.02.20 von 14:40 bis 15:40
»Du hast ihn verflucht!«
Kreidebleich im Gesicht umfasste Eliot seine Laute fester, als die schöne Magarete mit einem Messer auf ihn zukam. Niemand der Anwesenden unternahm etwas dagegen. Sie rührten keinen Finger und selbst seine Mutter stand einfach so neben ihrem Mann, mit vorwurfsvollem Blick, der ihm Tränen in die Augen trieb. Sie würde zulassen, dass er getötet wurde ...
»I-ich ... nein ...«
Es war kein Fluch, den er ausgesprochen hatte. Magische Worte vielleicht, aber das? Wie könnte er Lars, der sein einziger Freund hier war, denn so etwas antun? Er liebte ihn. So sehr, dass es ihm unerträgliche Schmerzen bereitete, wenn er ihn mit einem Mädchen wie Magarete erblickte. Wie sie ihre Zuneigung zu einander ohne Reue zur Schau stellen konnten, während er selbst keinen Ton über die Lippen brachte. Es war immer nur bei Blicken aus der Ferne geblieben und wenn sie zusammen waren, hielt Lars ihn gewisser Vorsicht auf Abstand.
Damit konnte Eliot leben, solange Lars ihn nur nicht fortstieß. Er konnte alles ertragen, ja selbst die baldige Hochzeit zwischen Margarete und seinem Freund. Er würde sogar für sie singen, und alles tun, um diese Liebe nicht zu zerstören. Er hatte es bei seinem Leben geschworen!
Doch sagen konnte er es nicht. Weiterhin die Laute umklammert, sah er von Margarete zu dem leblosen Körper am Boden. Lars war einfach umgefallen. Sie hatten vor wenigen Minuten noch miteinander gelacht und sein bester Freund hatte ihn für das Lied gelobt, das Eliot ihm zu ehren vorgetragen hatte.
Lars, der ihn nie damit aufzog, sich lieber der Musik zu widmen als dem Schwert. Lars, der Margarete heiraten wollte ...