Das Essen der Einheimischen dauerte mehrere Stunden. Sie wurden immer lauter und fingen an zu singen und tanzten laut schreiend um das Feuer. Einer der Männer hielt eine laute Ansprache. Dann schauten alle zu ihnen herüber und alle fingen an zu klatschen und kreischten dazu.
Später bekamen sie beide einen winzigen Bissen vom Schildkrötenfleisch. Es war leider schon kalt, aber schmeckte außerordentlich gut. Der kleine Bissen regte ihr Appetit an und so merkten sie erst richtig, wie hungrig sie waren. Vielleicht war dies eine Art Taktik, sie halb verhungern zu lassen.
Ein Einheimischer mit viel Ohrschmuck kam zu ihnen, dieser war wohl der Anführer. Dies war aufgrund seiner großflächigen Bemalungen auf den ganzen Körper anzunehmen. Vermutlich waren es sogar Tätowierungen. Auf seiner Brust war ein riesiger Drache in einem speziellen Rot gemalt. Am besten war diese spezielle Farbe zu beschreiben mit Korallenrot.
Er versuchte sich, mit ihnen zu verständigen: „Haos ala que?“, brüllte er.
Sie schüttelten den Kopf, da sie rein gar nichts verstanden. Er versuchte es nochmals und dann verlor er die Geduld und rief wütend zwei Männer zu sich. Eifrig wurden sie vom Pfahl losgebunden.
Noch an Händen und Füßen gefesselt, wurden sie zu einer Hütte in der Mitte des Dorfes getragen. Die Tür wurde aufgerissen, sie wurden auf den Boden gelegt und mit einem festen Tritt gestoßen. Natürlich verloren sie das Gleichgewicht und plumpsten gleichzeitig zu Boden. Dies war natürlich äußerst schmerzhaft und Lukas entfuhr ein Schmerzensschrei. Der Wichtel biss sich auf die Lippen. Die Tür schloss sich mit einem lauten Knall und wurde gesichert.
Nun waren sie eingesperrt. Beide getrauten sich nicht, miteinander zu reden aus Angst vor Strafe.
Der Wichtel spitzte die Ohren und versuchte das Geschehen anhand des Gehörten zuzuordnen und einzuschätzen, was draußen passierte. Er hörte das Feuer knacken und auch ein Stimmengemurmel. Dies mussten die Wachen sein, die miteinander in dieser geheimnisvollen Sprache sprachen. Es wäre nützlich, diese Sprache zu verstehen! Da gab es vordergründig keine Möglichkeit zu entrinnen. Er dachte noch: „Das war es wohl! Ende des Abenteuers!“ Aber irgendwie hatte es immer eine Lösung gegeben. Vielleicht kam die Katze ihnen zu Hilfe. Der Gedanke gefiel ihm, aber dies war nicht wahrscheinlich.
Lukas schaute ihm fest in die Augen und zeigte einen erhoben Daumen. Vermutlich wollte er ihm zeigen, dass sie weiter an sich glauben sollten. Er nickte und schloss erschöpft die Augen.