Als Aisha kam und das Essen auf den Boden stellte, bemerkte sie sofort die Veränderung. Sie schob den Baumstrunk auf die Seite und entdeckte das Loch. Sie hob den Zeigefinger an die Lippen und streichelte Lukas über die Wange. In ihre Augen war eine große Verliebtheit zu erkennen.
Der Wichtel war etwas eifersüchtig und er fragte sich, warum die Liebe immer so kompliziert sein musste, aber vielleicht konnte Aisha ihnen helfen. Mal sehen! Sie schien seine Gedanken gelesen zu haben und löste die Hand- und Fußfesseln so weit, dass sie sich beide selber befreien konnten zum gegebenen Zeitpunkt.
Nun war es Zeit, etwas zu essen, da sie ihre Kräfte nicht vollkommen verlieren wollten. Als Aisha gegangen war, arbeiteten sie weiter an ihrem Loch. Unglaublich gewissenhaft und mit großem Eifer verfolgten sie das Ziel, das Loch so groß zu machen, dass sie nur noch hindurchschlüpfen konnten.
Dann war es soweit und der Wichtel und Lukas halfen sich gegenseitig die Fesseln zu lösen und schlüpften durch das Loch hinaus. Sie robbten geradeaus zur ersten Baumgruppe. Hinter einem Baum kam Aisha plötzlich hervor. Sie umarmte Lukas und gab ihnen ihre Rucksäcke zurück. Sie murmelte etwas Unverständliches.
Wahrscheinlich wünschte sie alles Gute. Sie hatten unglaublich Glück gehabt, dass der Plan bis jetzt funktioniert hatte. Es hätte soviel schief gehen können. Die Wachen waren fahrlässig gewesen.
Lukas merkte als Aisha verschwunden war, dass er tatsächlich über beide Ohren in sie verliebt war. Sie war eine richtige Freundin in dieser Situation gewesen und er hoffte inbrünstig, dass sie für diese Kumpelei keine Schwierigkeiten bekommen würde.