Ich ärgere mich so, dass ich so fest geschlafen habe - Rheeji hat anscheinend am frühen Morgen ein riesiges Feld von kleinen, orangefarbenen Blumen gesehen. Und dann kamen die Wüstensittiche wieder, um Insekten über der Wasserfläche zu jagen und zu trinken. Gerade als sie sich wieder in die Wüste verstreuen, haben wir eine Peitsche gehört und wurden von einer Horde schwarzhäutiger Menschen umringt. Und das schon vorm Frühstück. Nachdem wir die (sichtbaren) Waffen abgelegt haben, durften wir ihnen folgen.
Als wir im Dorf angekommen waren, wurden wir zum Häuptling geführt. Und das war Suunu, die Einheimische, die wir aus dem Keller vom Duftenden Huf befreit haben. Sie war ungewöhnlich liebreizend zu uns, ließ uns am Leben, gab uns Essen und Trinken und wir durften sogar baden. Ich hab mich getraut, zu fragen, was denn mit den Augen passiert, die sie den Siedlern ausschneiden. Die sind für einen Zauber, der die Seele von unehrenhaften Kriegern gefangen hält. Nett.
Im Badehaus (einem umwandeten und überdachten Teich) tobte dann eine Wasserschlacht. Als Höhepunkt kam der Giftzwerg als Einheimischer "verkleidet" rein und warf tote Wüstensittiche ins Badewasser. Dafür durfte sich Dhunya dann gleich mit dazugesellen. Was sie natürlich nur mit lautem ich-kann-nicht-schwimmen-Gewese machte. In hüfthohem Wasser.
Ich musste erstmal raus und bin zu Suunus Hütte. Die war voller Dampf aus Tränen der Königin der Nacht und magischem Wasser, was mit der Lebenskraft von Tieren aufgeladen ist (wie eben Augen). Aber die Feuchtraumkur hat Wunder bewirkt - mir ging es ziemlich schnell wieder glänzend.
Wir sind dann aufgebrochen in die Richtung, in die Suunu uns gewiesen hat. Nach Boston. Wir sind sogar sofort reingelassen worden - vielleicht weil wir sauber waren? Oder weil wir berühmte Sänger/Tänzer sind? So oder so wurden unsere Künste uns wieder einmal sehr nützlich. Grafin konnte auf dem Weg zur Bank (in der auch die Post ist) nicht widerstehen und wollte aus Spaß die Wache verzaubern. Das hat sie aber bemerkt. Nach einer kleinen spontanen Gesangs-/Tanzeinlage ernteten wir aber Applaus und durften weiter. Selbst der Postangestellte war beeindruckt. [Marv, ich entschuldige mich für das direkte Zitat, aber das muss festgehalten werden: "Der Mann am Postschalter klatscht ebenfalls noch. "Welch eine Ehre. Ich mag die Gesellschaftskritik in euren Liedern. Diese Tiefgründigkeit, verborgen hinter modernem Dadaismus mit kulturellen Klängen aus aller Welt, welche die Einigkeit und Gemeinschaft im Unterschied widerspiegeln ...""]. Der Mann äußerte sich dann noch besorgt über die "Bluthand", die Einheimische und manchmal auch Siedler umbringt. Aufhorchen tat ich, als er das "verwunschene Tal" nannte, wo eine ungewöhnlich reiche Flora herrschte. Die Siedler trauen sich dort nicht hin, weil sie dunkle Magie vermuten. Ich muss da hin.