Pflanzen! Überall Pflanzen! Die Oase, zu der uns Bekk mehr oder weniger zielgerichtet geführt hatte, bot wirklich ordentlich Futter für mein Notizbuch. Und Beeren und anderes Futter für die anderen. So konnten wir uns alle auf unsere Weise erholen von der etwas übereilten Abreise aus dem brennenden Assaibahin. Aber nur bis zur Nacht - dann wurde Bekk plötzlich aktiv und drängte uns zur Weiterreise. Immerhin entlang des Flusses, sodass ich mich nicht von dem Grün verabschieden musste.
Aber kaum waren wir aufgebrochen, ging es los. Ein Schiff tauchte am Himmel auf. Ein echtes Segelschiff. Nur in fliegend. Und dann stiegen da noch drei Männer aus - über einen Korb, denn sie abgeseilt haben. Und die Männer hatten Geweihe auf ihrem Kopf. Echte, festgewachsene Hirschgeweihe - Tiibwi hat sie sogar angefasst. Und natürlich quasi sofort mit den ungewöhnlichen Männern geflirtet. Bekk hat erstmal Ohnmacht gespielt, aber das war völlig grundlos. Die Männer waren wirklich sehr freundlich. Sie erzählten uns, dass ihnen ein Schneemann (Kalti) über die Reling gefallen ist und sie ihn finden wollten, bevor die Sonne ihn dahinraffen würde. Spätestens bei der angebotenen Belohnung in Form von Essen und Trinken haben dann alle eingewilligt.
Füp hat einen roten Schal zum Schnuppern gekriegt. Aber die Fährte hat er nicht aufgenommen. Njola hat Ör für die Suche nach Möhrchen freigelassen. Das war auch nicht zielführend. Wirklich hilfreich war erst die Glitzerspur, die uns auf eine Düne tatsächlich zu einem lebendigen Schneemann führte. Der dann von Faiba gebissen wurde. Nach großem Drama und meiner Erläuterung der Physiologie von Schneemännern rutschten wir unversehrt die Düne wieder herunter und überreichten Kalti den Gehörnten. Zur Feier des Tages sangen wir und ließen uns von Kalti umarmen. Dann durften wir rauf auf das Schiff.
Santa-Pirat begrüßte uns ho-ho-höflich und bedankte sich für das Finden von seinem Adoptivsohn. Als Dank dürften wir bequem zur nächsten Siedlung im Süden mitreisen. Ohne Gefahr von den wilden Indianern. Mit einer Feier an Bord. Und natürlich Geschenken. Keine Pflanze oder etwas nützliches, sondern eine Box mit einem Spruch darin. Sinngemäß, dass man glücklich sein soll, was für Freunde man auf seiner Reise kennengelernt hat. Tiibwi hatte ihre eigene Interpretation dafür und verschwand mit Rudi unter Deck. Ich hoffe, wir landen nicht wieder in einer Wüstenstadt.