Offensichtlich hab ich einen Tag im Herbergszimmer verschlafen. Die Reise am Fluss entlang hatte mich vielleicht doch mental und physisch mehr mitgenommen, als ich mir eingestehen wollte. Glücklicherweise hat Njola wieder einen Brief geschrieben - gut, sie hatte ihn zwar vergessen, abzuschicken, aber ich hätte ihn ja sowieso nicht viel eher lesen können. Und so hatte ich eine gute Ablenkung vor den Versuchen, Taggy-Drachen aus der Luft zu fangen. Und eine Überbrückung für die Kochzeit der Bohnensuppe von Njola.
Nach der Fehlersuche von immer wieder erscheinenden Splittern in den neuen Dornenhandschuhen wurde die Aufmerksamkeit auf ein Kanu im nahen Fluss gelenkt, was völlig unbewacht vor Schätzen strotzte. Da musste ja was faul sein. Aber Tiibwi und Dhunya sind einfach mal so an Bord gehopst. Rheeji bemerkte schnell, dass das Boot lebte, also sprang Tiibwi gleich wieder von Bord. Dhunya nicht. Das wurde ihr fast zum Verhängnis, denn das Boot war tatsächlich eine Pflanze, die sich auf den Fang von gierigen Wesen spezialisiert hatte. Die klappte einfach die Ränder zusammen und tauchte mitsamt Dhunya ab. Faszinierend! Noch spannender war, dass sie realisierte, dass Dhunya eine ernste Gefahr war und sie mit dem angezündeten Dynamit aushustete und abtauchte. So ein schlaues Pflänzchen! Gut, Dhunya sah das natürlich anders. Aber sie fand sich damit ab, dass die Flucht die Unterlegenheit der Pflanze zeigte. Das sehe ich zwar anders, aber ich habe sie im Glauben gelassen.
Nach einem Versprechen von Dhunya, nicht zu morden und zu brandschatzen, sind wir wieder zu den Toren der Stadt aufgebrochen. Doch beim Zeigen der Pässe wurden diese als Fälschung enttarnt. Wir sollten zu den Wachen gehen und das klären. Die Wachen warfen uns vor, mit den Fälschern zusammen gearbeitet zu haben. Das hätte Ikran ihnen erzählt, ehe das Feuer ihn dahingerafft hatte. Weil wir auf das Kopfgeld verzichtet haben. Die Nutzung der gefälschten Pässe waren gar nicht so tragisch, sondern eher unser Kontakt zum Schmugglerring, der jetzt wohl aufgeflogen war. Sie sprachen von den Tonvasen, die die Schmuggler nur in Zusammenarbeit mit den Indianern (Umihundra?) gefunden hätten. Diese Indianer scheinen wirklich furchtbar zu sein, wenn sich alles auf sie fokussiert. Auf jeden Fall kommen wir nicht mehr so einfach in die Stadt hinein. Außer vielleicht durch das Labyrinth der Kanäle.