Fünf Jahre später wohnten Paula, Alicia und ich in einer schönen Tübinger Altbauwohnung zusammen und standen kurz vor unserem zweiten juristischen Staatsexamen. Danach wollten wir eine gemeinsame Anwaltskanzlei aufmachen.
Alicia wies mir mit einer aktuellen Umfrage nach, dass ich mit meiner Vorliebe zu Mädchen mit Brille keineswegs ein Außenseiter war. 57 Prozent der Männer fänden demnach Mädchen mit Brille attraktiv, 20 Prozent besonders attraktiv, 10 Prozent stünden sogar nur auf Brillenträgerinnen.
Ich trug inzwischen regelmäßg die dicke Brille, die Paula mir seinerzeit geschenkt hatte. Paulas Cousin hatte mich bei meinem zweiten Besuch überzeugt, nicht den Weg der Augen-OP zu gehen. Stattdessen hatte er mir angeraten, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und mich für Kontaktlinsen zu entscheiden. Und so trug ich jetzt zu der dicken Brille passende Kontaktlinsen, so dass ich jederzeit auch mit der Brille auf der Nase perfekte Sicht hatte.
Paula und Alicia waren zufrieden mit meinem Brillenlook. Alicia pflegte zu sagen: "Marcus, Du siehst mit Deiner Brille aus wie mein Zwillingsbruder." Und Paula wurde biblisch, wenn sie hinzufügte: "Einer trage des anderen Last."
Und ich sah ein, dass meine Brillenliebe nicht nur in eine Richtung funktionieren konnte. Denn: Nur wer sich selbst als Brillenträger akzeptiert, hat sich auch ein Brillenmädchen als gesuchte Partnerin verdient.
Und ich hatte sogar gleich zwei…