Langsamen Schrittes geht Mobu Cajatoshija uns voraus. Der dunkelhäutige Elb hat heute etwas Neues für uns. In den Eingeweiden des höchsten Berges klacken die mechanischen Arme, die die Bücher in die große Bibliothek von Akijama einsortieren.
Vor einem Regal, das in eine kleine Felsnische geschmiegt steht, bleibt Mobu stehen und hängt die Öllampe an den dafür vorgesehenen Haken.
Im schwachen Schimmer erkennen wir natürlich einige Bücher, viele in Leder geschlagen, doch auch einige Kuriositäten. Ein Cowboyhut - oder eher ein "Wabawi-Hut", aber der Unterschied ist kaum von Bedeutung - Revolver und ein Flachmann liegen im Regal, außerdem gefiederte Pfeile, Kopfschmuck wie von Indianern und in einer Ecke steht ein komplettes Outfit aus Wildleder mit Fransen an den Ärmeln. In einer Vitrine sind goldene Dinans und ein Perlengürtel ausgestellt. Doch einige Objekte passen nicht ganz in das Bild - wie Räucherstäbchen, Bilder von Kamelen, Gläser mit Wüstensand und ein Krug aus einem Affenschädel.
Wir treffen auch auf einen alten Bekannten: Den Reiseführer für Wajbaqwinat. Dieser steht nicht länger bei den anderen Reiseführern, sondern nun hier.
"Das hier ist eine Ecke nur für den Wüstenkontinent", erklärt Mobu versonnen lächelnd. "Das erste Land der Eisenwelt, zu dem es nun mehr als nur ein oder zwei Werke gibt - nämlich einen Zeitstrahl, den Reiseführer und eine Kurzgeschichtensammlung, und nun kommen auch drei romantische Kurzgeschichten." Er weist auf eine Lücke im Regal, wo sich nur eine Zeichnung als Platzhalter befindet. Sechs Schatten sind darauf zu erkennen, drei Pärchen. Zwei Männer, zwei Frauen, und ein Mann und eine Frau. Die Legenden von Wajbaqwinat, Schicksale, die den Tod überdauerten und noch heute besungen werden.
"Und dann", sagt Mobu leise, "wird es noch einen Roman geben, den bisher längsten Eisenwelt-Roman. Ein Buch über den Wilden Osten, seine Entdeckung, seine Verlockungen, sein Ende."
Ich kann es kaum erwarten.
Text: Wajbaq - Übersicht und Zeitstrahl
Bücherregal: Wajbaqwinat
Profil: Mobu Cajatoshija