Von den Zinnen der grauen Festung hast du natürlich schon gesehen, dass die Bergkuppe außerhalb der Burgmauern nicht leer ist.
Im Moment stehen hier auch noch ein paar richtig große Gebäude, die Relikte - aber die ignorieren wir mal. All diese Häuser ziehen früher oder später nach Adventuria um. Ein Großteil befindet sich bereits im Unveröffentlichen-Limbo. Und ich muss sagen, nach dem Gedränge, dass hier früher geherrscht hat, sieht es wirklich einsam und leer aus. Geblieben sind nur ein paar kleine Hütten. Das ist Sturmhain.
Die beiden größten Gebäude sind perfekte Spiegelbilder: Zweistöckige Holzgebäude aus Baumstämmen mit und ohne Rinde, deren Wechsel für einen interessanten Anblick sorgt. Es gibt natürlich eine Terrasse im finnischen Mökki-Stil.
...
Ein Mökki eben. Ein finnisches Ferienhaus. Die meisten realen Mökkis sind rot gestrichen, aber ich habe es hier naturbelassen gehalten. Nun, die mit dem moosüberwucherten Dach sind Drahtzeilentänzer und Sturmaugenblick vermutlich eher Hytten als Mökkis, aber wen interessieren schon Definitionen? Es sind eben einfache, rustikale Unterkünfte mit Sauna und Kamin statt Dusche und Heizung. Wie praktisch, dass es hier oben auf dem Berg einen klaren See gibt, denn solche Häuschen müssen immer einen Anlegesteg mit Boot haben. Und der kleine Tannenwald am Seeufer gehört auch mit dazu - irgendwie.
Nun, die anderen Häuser sind einstöckig und bunt gestrichen. Schwedische Holzhäuser mit weißen Rahmen. Sie stehen alle in einem quadratischen Garten. Da vorne, das gelbliche Haus, das schon mehr an eine Strandhütte erinnert - das ist Sonnenaufgang. Das rote ist Die verborgene Pforte, das lilane ist Der See der Drachen. Oh, und natürlich darf ich Belletristico nicht vergessen, dort drüben in Belle-Orange und mit Kürbissen im Garten. Das hier sind alles Wichtelgeschenke im Rahmen der verschiedenen Challenges. Die Wichtelkinder dürfen ihr Häuschen natürlich nutzen, wann immer sie wollen, immerhin habe ich die Materialien zum Bau von ihnen. Drinnen gibt es aber wirklich nur das Nötigste: Ein Bett, einen wackeligen Kleiderschrank, kleine Küche, ein Toilettenhäuschen hinten im Garten, Kamin, Sauna und ein Schreibtisch mit Schreibutensilien. Unter dem Dach hängt immer ein Büschel getrockneter Inspirationsblumen, die man ins Feuer legen kann. Dann knistern die Flammen mit Kreativität und spucken Inspirationsfunken, dass die Autorenköpfe rauchen!
Die Häuschen stehen weit genug verteilt, dass man sich einsam fühlen könnte, sind aber in Wahrheit sehr nah beieinander. Ich habe nur düstere Wäldchen und kleine Erdhügel so gezogen, dass man die anderen Hütten nicht sieht. Und natürlich ist noch Platz für eine Menge weiterer Berghüttchen. Wenn dir der Trubel in der Burg einmal zu viel wird, kannst du dir sicherlich auch eine Hütte ausleihen, wenn du keine eigene besitzt. Die Wichtelkinder haben da bestimmt nichts gegen. Immerhin kann ich mir nicht vorstellen, dass man außerhalb von konzentrierten Schreibsessions wirklich lange in so einem Haus hocken will. Nicht auf Belletristica, wenn einem die Wunder des gesamten Kontinents offenstehen!
Bücherregal: Kurzgeschichten und Gedichte
Profil: Marvin Grauwolf