Silberhell erstrahlest du,
oh Mond, umhüllt in Wolkenpracht.
Mein Ruf ertönt, ohn‘ Rast und Ruh,
durchdringt er diese Vollmondnacht.
Das wilde Blut in meinen Venen,
ein tierisch unbändiges Sehnen,
treibt mich an und immer weiter,
durch wilde Klüfte, hohen Tann,
durchs Nebelmeer, den Berg hinan!
Oben auf dem kahlen Gipfel,
wo kein Mensch mich je erschaut,
schweift mein Aug über alle Wipfel
bis zuletzt der Morgen graut.
Erst dann, als wär’s ein Spuk gewesen,
verfliegt mein wölfisch starkes Wesen,
ich schrumpfe, werde menschlich schwach,
so endet meine lange Nacht.
Mein Leib erscheint mir seltsam klein,
wie zwängte sich der Wolf hinein?