Schneeflöhe
Der Winter ist keine Insektenzeit. Die meisten Individuen sterben im Spätherbst oder bei den ersten Frösten - meist überwintern nur deren Eier oder Larven. Andere, wie Marienkäfer, Florfliegen und viele Wanzen verkriechen sich in Verstecke - aber die niedrigen Temperaturen verhindern Aktivitäten. Schneeflöhe oder Winterhafte sind sicher nicht die schönsten heimischen Insekten aber sie bilden hier eine der wenigen Ausnahmen. Die "Viecher" sind nur winzig klein (3-4mm groß) aber sie sind bevorzugt dann aktiv, wenn alle anderen Insekten weg sind - und schon deshalb sind sie besonders (und wieder ein Grund, die Welt zu bewahren)
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Sie leben von organischen "Resten" wie Flechten, Moosen, Algenbewuchs und Algen. Schneefloh nennt man sie deswegen, weil sie ein ähnliches Springvermögen wie echte Flöhe besitzen. Wer sie finden will muss Glück und Geduld haben - man sollte auf alten Schneefeldern in Wäldern schauen, wo man sie manchmal neben Millionen winzigen Springschwänzen findet, ich habe in meinem "Insektenleben" erst zwei Mal einen gesehen. Trotz ihres "Schnabels" sind sie völlig ungefährlich und der "Stachel" dient der Eiablage bei den Weibchen. Ihre sommerlichen Verwandten, sind die Skorpionsfliegen - die noch gefährlicher aussehen, aber deren "Skorpionsstachel" nur des Geschlechtsorgan der Männchen ist. Sie sind wesentlich häufiger und tun sich oft an meinen Himbeeren gütlich.
Schön sind auch beider Namen: Der Schneefloh heißt eigentlich boreus hyemalis, was übersetzt etwa: "Nordwind des Winters" und die Skorpionsfliege heißt: panorpa, was sich nicht so leicht übersetzen lässt ( etwa: alles - stachel mit widerhaken ?)