Vor kurzem habe ich eine Geschichte geschrieben, in der in einem Buch etwas zu leben beginnt - die Idee hatte ich von winzigen Punkten, die manchmal über die Seiten ältere Bücher wanderten. Die konnte ich aber identifizieren, nachdem ich sie einmal genauere betrachtete - Staubläuse, Bücherläuse. Im Gegensatz zu ihrem Namen sind Staubläuse aber keine "Läuse" und für uns Menschen vollkommen harmlos, sie ernähren sich von winzigen organischen Gebilden, wie etwa Pilzsporen und fressen - im Gegensatz zu Silberfischchen die Bücher auch nicht an. Wenn man sie etwas genauer betrachtet erinnern die winzigen Tierchen oberflächlich an Termiten oder Ameisen - aber keine Angst, sie haben mit ihnen nichts zu tun.
Hier ein Foto:
Als ich vor 30 Jahren nach einer orthopädischen OP länger an den Rollstuhl gebunden war, beschäftigte ich mich mit der Mikrofauna im Garten meiner Eltern - mehr Naturzugang war mir leider nicht möglich. Dort vielen mir dann sehr kleine, eigentümlich hübsche Tierchen auf. Die großen Verwandten der "Bücherläuse". Diese sind oft 2-3 mm groß, Riesen im Gegensatz zu den winzigen Bücherläusen. Die Männchen haben Flügel und besitzen oft Zeichnungen, die ihnen ein faszinierendes, oft sehr hübsches Aussehen verleihen.
Auch dazu zwei Beispiele:
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Auch diese Tierchen sind vollkommen harmlos. Die etwa 100 Arten Staubläuse (oder Psocoptera, wie sie wissenschaftlich heißen), die bei uns vorkommen sind zwar allesamt ungefährdet aber ich finde, sie sind ein schönes Beispiel, für das Leben im Mikromaßstab, das um uns herum - von uns meist kaum bemerkt existiert.
Zum Abschluss noch eine hübsche tropische Art:
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Man könnte meinen, hier eine Wespe vor sich zu haben - wenn man genauer hinsieht, ist der "wespenartige Hinterleib" und die "Wespentaille" aber nur ein Teil der Flügelzeichen. Sie soll den einen oder anderen Räuber davon abhalten, die harmlose Staublaus zu fressen. Mimikry nennt man das in der Biologie.