Wie lange sie so nebeneinander im Schnee lagen, darüber lässt sich nichts sagen. Für den Drachen war es nicht mehr als ein paar Atemzüge. Für den Jungen mag es eine Reifungsspanne lang gewesen sein, die genügte, um sich auszuruhen.
Jedenfalls freute er sich, als er aufwachte, noch immer seinen Freund bei sich zu haben. "Du verlässt mich nicht, nicht wahr? Nicht mehr, oder?" Er streichelte seine Nüstern und schaute in die glänzenden Augen. Wie das Weltall, so tief erschienen sie ihm. Ganz nah und gleichzeitig fern. Unergründlich und doch Vertrauen erweckend.
Das Wesen stuppste ihn an und rieb seinen Kopf an seiner Brust. Du brauchst dich nicht zu fürchten, wollte er sagen, aber die Worte fehlen, wenn man in einer Drachenhaut steckt. Mit einem Schwung seines Schwanzes erschuf er einen Schutzwall um Manodriil, auf den er sich stützen konnte.
Was er auch gerne tat. Er seufzte. Wie gut es tut, sich anlehnen zu können! Der Gipfel kam ihm wieder in den Sinn. Bevor er gelandet war, schien der Drache entschlossen, dort hinauf zu wandern. Von dem Ziel wollte er ihn nicht abhalten. Oder irrte er sich mit seiner Vermutung?
Wie zur Antwort leckte ihm das Wesen über den Kopf.
"Iiiih!" Manodriil lachte, hob aber den Arm zwischen Kopf und Drache.
Was nicht viel nützte. Er wurde gründlich abgeschleckt, aus unergründlichen Augen gemustert und mit heißem Atem trocken geföhnt. Dann stuppste ihn das Wesen an, schüttelte sich und machte Anstalten, sich zu erheben, so dass dem Jungen nichts übrig blieb, als aufzustehen. Gemeinsam begannen sie den Aufstieg.