"NEIN! NEIIIIIIN!" Das Wasser schlug über seinem Freund zusammen, bevor Manodriil das Ufer erreicht hatte. Ein Feuerdrache im Wasser? Wie sollte er das überleben - vor allem in dieser kleinen Gestalt? Am ganzen Körper zitternd entledigte sich Maodriil seiner Kleidung und sprang hinterher. Er spürte einen Sog, der ihn in die Tiefe zerrte, während er gleichzeitig freiwillig versuchte hinab zu tauchen. Die Sedimente waren aufgewühlt, sodass er sich nicht orientieren konnte. Von dem Drachen keine Spur.
Hm. Hmmm. Hmhm.
Leises Summen war das Letzte, was er bewusst hörte. Dann verlor er das Bewusstsein.
Getragen vom goldenen Klang der Stimme floatete Manodriils Körper durch das dunkle Wasser des Teiches. Obwohl er von mit normalen Augen undurchdringlichem Schlick umgeben war, spürte er Licht um sich herum, das von der Stimme erzeugt wurde. So muss sich ein Embryo fühlen, dachte er nd wunderte sich, dass er gleichzeitig erleben und schlafen konnte.
Die Melodie wand sich weiter um seinen Körper und trug ihn fort, in tiefere Schichten des Schlickwassers. Ob er jemals wieder an die Oberfläche kommen würde? Er hatte vergessen, warum er in den Teich gesprungen war. Nicht, dass es unangenehm wäre, so dahin zu treiben. Dennoch nagte etwas an ihm, der vage Eindruck, ein Ziel gehabt zu haben, an das er sich nicht mehr erinnern konnte.
Vor seinem inneren Auge erschienen Bilder von einem Schloss und von ihr.
Ihre Stimme!
Sein Körper fuhr hoch, er musste husten - und wurde wütend.
Hatte sie ihn absichtlich hierher gelockt?
Mit Armen und Beinen um sich schlagend, gewann er etwas an Höhe, konnte aber nicht an die Oberfläche gelangen.
Der Klang zog an ihm und hielt ihn zurück. Mit aller unerbittlichen Sanftheit wurde er von einem Strudel erfasst und in die Tiefe gesogen.
"Nein", wollte er schreien, musste aber wieder husten.
Seine Wut verebbte in den Erschütterungen seines Brustkorbs.
Als er sich dem Sog hingab, wurde ihm klar, dass er mit ihr verbunden war. Mochte sie es zugeben oder nicht: Sie konnte ihn vernehmen, wo immer er gerade war. Und das hieß ...
Spuckend und keuchend tauchte Manodriil auf. Seine Arme paddelten im Wasser, um nicht wieder zu versinken. Wo ist mein Drache? Er schaute sich um, konnte ihn aber nirgends sehen.
Natürlich nicht.
Er war in den See gegangen.
Und sie hatte seine, Manodriils, Rettungsversuch verhindert.
Schlagartig wurde ihm bewusst: Sie hatte ihn sabotiert.
Und das vermutlich nicht zum ersten Mal.