„Ich halt es nicht mehr aus!“, fluchte Adelheit.
Klaus Wagener stand ratlos zwischen seiner Frau und der großen Glasfront zu dem riesigen Garten ihres Grundstücks.
„Liebling …“, begann er, wurde aber sofort unterbrochen.
„Komm mir nicht wieder damit! Sag mir nicht, dass ich mir das einbilde oder so! Wag es nicht, Klaus!“
„Schon gut!“ Er hob die Hände, als würde ihn jemand mit einer Waffe bedrohen. „Es ist nur … wir sind gerade erst fertig geworden. Wir haben die Hypothek noch nicht abbezahlt. Und du willst wieder umziehen.“
„Ich habe doch auch keine Lust auf den Stress!“ Schluchzend sackte Adelheit auf dem Sessel vor dem Kamin zusammen. Klaus eilte betroffen an ihre Seite. „Aber ich kann nicht schlafen. Ich traue mich kaum, in diesem Haus zu duschen. Ich will einfach die Augen nicht zu machen. Nach dem, was mit Louise war …“
Klaus umfasste ihre Hände, die eisig kalt waren. „Nicht daran denken, Schatz. Du hättest es nicht verhindern können.“
„Ich weiß, ich weiß. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es eben doch hätte verhindern können. Wenn wir ausgezogen wären. Da ist etwas … da ist etwas in diesem Haus. Und es hat Louise getötet, ich schwöre es dir!“
„Schatz …“ Klaus ließ die Hände seiner Frau nicht los. Er hatte Adelheit noch nie dermaßen außer sich erlebt. Sie war hysterisch, zitterte, heulte … von seiner wunderschönen Frau schien nichts mehr übrig zu sein, und ihr Anblick sowie die Befremdung, die von ihm Besitz ergriff, erschreckten ihn zutiefst.
„Gut. Lass uns das Haus verkaufen“, stammelte er. „Besser noch … ich miete uns ein Hotelzimmer, und dann suchen wir ein neues Haus und ziehen ein. Oder wir bauen uns wieder ein Haus, woanders. Das Geld wird schon irgendwie reichen. Dann müssen wir nicht warten, bis wir Käufer haben.“
Adelheit nickte zögerlich. Klaus lächelte schwach und zog sie an seine Brust. „Komm ins Bett, Liebling.“ Auf zitternden Beinen folgte Adelheit ihm in das Schlafzimmer.