Jeder hätte es verstanden, wenn Talfan nach dieser langen und aufregenden Nacht nicht pünktlich zur Verrichtung der ihm zugeteilten Aufgaben erschienen wäre. Dennoch ist er allen ihm zugewiesenen Pflichten ohne Verzögerung nachgekommen, und Stolz regt sich in meiner Brust, als ich davon erfahre. Er hält sich präzise an die Vereinbarung, die wir mit ihm trafen, als er im Tempel um Unterkunft ersuchte – ein Verhalten, das eines Phexgeweihten würdig ist!
Die dringende Anfrage eines Händlers beansprucht den ganzen Vormittag über meine Aufmerksamkeit. Der Vertrag, den sein Handelspartner ihm vorgelegt hat, enthält tatsächlich einige gut verborgene Fallstricke, und es kostet uns einiges an Zeit, diese präzise zu analysieren und verständlich zu erläutern.
Zur Mittagszeit werde ich für die Besprechung der neuen Aufgaben, die Talfan zugeteilt werden sollen, zum Tempelvorsteher eingeladen.
Talfan ist bereits dort, und auch die Geweihten, die dem Vorsteher als Berater dienen, sind anwesend. Mit seiner Weihe ist Talfan meiner Mentorenschaft entwachsen – darum freut es mich besonders, dass ich bei der Diskussion seines weiteren Wegs in unserem Tempel zugegen sein darf. Er und sein weiterer Weg liegen mir nach wie vor am Herzen, und ich bin nicht überrascht, zu erfahren, dass er als geheimer Geweihter agieren und daher offiziell weiter Akoluth bleiben möchte. Einzig sein zufriedener Gesichtsausdruck, als seine Bitte, die Reinigung des Tempelbodens von seiner Aufgabenliste zu streichen, gewährt wird, erstaunt mich. Von seiner diesbezüglichen Abneigung hatte ich keine Ahnung – er überrascht mich doch immer wieder.
Am Ende der Besprechung schenkt Talfan mir ein Lächeln, in dem so viel Freude und Zufriedenheit liegen, dass ich es nicht übers Herz bringe, ihn auf seine weiteren Pläne anzusprechen. Was auch immer er jetzt vorhat, er soll es genießen und sich nicht von meinen Grübeleien über die Zukunft beeinflussen lassen – dafür ist auch später noch Zeit. Ich werde ihn im Laufe des Tages für den kommenden Abend zum Abendessen einladen. In der ruhigen Umgebung meines Zuhauses lässt es sich viel besser reden als hier im geschäftigen Tempel.