Da bin ich wieder, mit dem nächsten Kapitel zur Inktober Challenge. :) Diesmal geht es um den Prompt "Einfrieren", welchen ich diesmal leider nicht im Titel verarbeiten konnte. Dazu passte der aktuelle Titel einfach besser. In diesem Kapitel sieht Tessa etwas, was ihr gar nicht gefällt. Ich wünsche viel Spaß beim lesen.. ~Mondscheindiebin
Schockierende Momente
Tessa setzte sich erschrocken auf und sah sich um. Zu ihrer Erleichterung befand sie sich noch in ihrem Bett, und es war mitten in der Nacht. Oh Gott, was war das denn...? So etwas habe ich ja noch nie geträumt. Jaqueline würde doch nie Miriam küssen, oder...? Verrückt.
Das Mädchen drehte sich auf die Seite und versuchte weiterzuschlafen. Doch Tessa war nun hellwach nach diesem Traum. Sie dachte noch lange nach, bevor sie wieder einschlafen konnte. Wenige Stunden später riss sie jedoch ihr unbarmherziger Wecker aus dem Schlaf. Tessa rieb sich müde die Augen, und fühlte sich wie gerädert.
„Na ein gutes hat es… Jetzt kann ich bald mit Jaqueline reden, und sichergehen, dass es nur ein blöder Traum war.“, sagte sie zu sich selbst. In einem war sie sich mittlerweile sicher: Sie wäre sehr wohl eifersüchtig, wenn ihr Traum wahr werden würde…
Tessa machte sich für die Schule fertig. Sie aß schnell ein Brötchen mit Marmelade in der Küche, bevor sie einen Blick auf ihr Handy warf – und enttäuscht wurde. Sie hatte eine Nachricht von Jaqueline bekommen, in welcher stand, dass sie heute von ihrem Vater mit dem Auto zur Schule gebracht wurde. Schade, ich dachte, dass ich mit ihr in Ruhe reden kann… Tessa seufzte, was ihrer Mutter nicht entging.
„Tessa meine Liebe, was ist los mit dir?“, fragte ihre Mutter besorgt.
„Ach nichts, schon gut… Ich hab nur schlecht geträumt, und dann lange kein Auge zu bekommen.“ Tessa log ungern, doch ihrer Mutter wollte sie nichts von dem Traum erzählen. „Ich muss jetzt auch schon los. Tschüss Mama, bis später.“, rief sie im aufstehen und schnappte sich ihren Rucksack im Flur. Überpünktlich verließ sie heute das Haus, um zur Schule zu laufen.
Auf dem Schulgelände angekommen, entdeckte sie weit und breit keine Jaqueline. Ist sie etwa schon rein gegangen? Komisch, dass sie nicht auf mich wartet. Aber sonst gehen wir ja meistens zusammen…, überlegte Tessa, und fragte sich, warum ihr Herz vor Aufregung schnell klopfte.
Sie betrat die Schule, und lief zu ihrem Klassenzimmer. Gerade als sie es betreten wollte, stockte sie jedoch, und blieb wie eingefroren stehen. Mit dem Rücken zu Tessa stand ihre Freundin, und umarmte Miriam, welche sie auf die Wange küsste.
Das war zu viel für Tessa. Sie machte auf dem Absatz kehrt, und lief zur Mädchentoilette. Ihre Gedanken rasten so schnell wie ihr Herz. Das kann doch nicht wahr sein…? Wird mein Traum jetzt Wirklichkeit? Was hab ich verpasst? Oder haben sich die zwei nur begrüßt? Aber sonst umarmen sie sich doch auch nie... Das Mädchen schloss sich in einer Kabine ein und setzte sich, ihren Kopf auf den Händen abstützend. Tessa war außer Atem als wäre sie gerannt. Ihr liefen die Tränen über das Gesicht, was untypisch für sie war. Normalerweise zeigte sie sich nach außen hin als stark, manchmal auch unnahbar. Doch jetzt war diese Maske gefallen, und das verletzbare Mädchen zeigte sich.
Hastig wischte sie die Tränen weg, versuchte sich zu beruhigen. Das gelang ihr jedoch erst Minuten später. Sie beschloss aber vor ihrer Freundin so zu tun, als hätte sie nichts gesehen. Schon allein deswegen, weil sie Jaqueline vor der Klasse keine Szene machen wollte…
Sekunden bevor es zum Unterricht klingelte betrat sie das Klassenzimmer, und setzte sich schnell auf ihren Platz.
Sie wagte es jedoch nicht, einen Blick nach hinten zu Jaqueline zu werfen…