Aiden beendete die Einheit auf dem Laufband und griff nach einem Handtuch, um den Schweiß von seiner Stirn zu wischen. Ein kurzer Blick auf die Uhr an der Wand verriet ihm, dass die anderen wohl auch langsam erwachen würden. Er selbst hatte kaum geschlafen. Nachdem er zu Bett gegangen war, hatte er nur daran denken können, dass Jo nur eine Tür weiter lag. Er hatte darüber nachgedacht, zu ihr zu gehen und da weiterzumachen, wo sie zuvor aufgehört hatten. Die Erinnerung an ihre Küsse, ihre Berührung und diese Leidenschaft zwischen ihnen, hatte ihn kaum schlafen lassen. Er war noch einmal kalt duschen gewesen, doch als auch das ihm nicht geholfen hatte, auf andere Gedanken zu kommen, war er schließlich in die Trainingsräume zurückgekehrt, um sich körperlich zu betätigen. Nun hatte er bereits eine vollständige Runde Krafttraining absolviert und war anschließend eine Stunde auf dem Laufband gewesen. Seine Muskeln pulsierten von der Anstrengung und doch fühlte er sich kein bisschen besser als zuvor.
Gerade dachte er darüber nach, ob er sich als nächstes am Boxsack austoben sollte, als die Tür zur Halle geöffnet wurde. Ein kurzer Blick genügte und sofort spannten sich all seine Muskeln an.
Jo starrte mit der Klinke in der Hand in seine Richtung und für einen Moment sah sie aus, als würde sie jede Sekunde kehrtmachen und wieder verschwinden.
Dann jedoch bemerkte Aiden, wie sie die Schultern zurückzog und tief Luft holte, ehe sie den Raum betrat.
„Hi“, grüßte sie knapp und ging an ihm vorbei zu einem zweiten Laufband. „Ich hatte nicht erwartete, dass schon jemand hier sein würde.“
Aiden nickte knapp. „Ich konnte nicht schlafen.“
Jo warf ihm einen kurzen Blick zu, als wüsste sie genau, was der Grund für seine Schlaflosigkeit gewesen war, doch sie sagte nichts und wandte sich wieder dem Laufband zu.
„Lass dich nicht von mir stören“, sagte sie nur, ehe sie nach dem Saum ihres Kapuzenpullovers griff und ihn über den Kopf zog.
Aiden starrte auf ihren schlanken Rücken, der nun nur noch von einem enganliegenden Tanktop bedeckt wurde. Sofort floss das Blut von seinem Kopf zwischen seine Beine und er musste einen Fluch unterdrücken.
Jo legte den Pullover über die seitliche Stange am Laufband, ehe sie das Gerät betrat und es einschaltete. Sofort begann sie langsam loszujoggen, während sie das Tempo über die entsprechenden Tasten erhöhte.
Aiden sah ihr kurz dabei zu, wie sie sich bewegte, doch als sein Blick viel zu lange an ihrem Hintern hängen blieb, wusste er, dass er eigentlich besser gehen sollte. Jetzt sofort, ehe er auf dumme Gedanken kam.
Himmel, diese Frau zog ihn magisch an, wie es das Licht mit Motten tat. Am liebsten hätte er sie gepackt und an sich gezogen. Er wollte seine Hände über ihren herrlichen Körper gleiten lassen, sie an sich pressen und...
Aiden stieg zurück auf sein Laufband, schaltete auf die höchste Stufe und sprintete los. Offenbar hatte er noch viel zu viel Energie und die musste er los werden, bevor er etwas tat, was nicht mehr rückgängig zu machen war.