Er ging am Bahnhof vorbei. Die Kapuze hatte er tief über seinen Kopf gezogen. Das mochte er gern. Es gab ihm dieses Gefühl von Sicherheit – und Anonymität. Irgendwie fühlte er sich so behütet. Ohne die Kapuze fühlte er sich verletzlich. Langsam schritt er die mit Graffitti bemalte Mauer entlang.
Er ging an einer Bank vorbei. Plötzlich hielt er mitten im Schritt an. Was war das? Aus dem Augenwinkel hatte er etwas gesehen. Langsam wandte er sich um. Tatsächlich! Dort – auf der Bank – lag jemand. Ein schlafendes Mädchen! Das hellblonde Haar viel ihr ins Gesicht. Sie trug ein knappes rotes Top und ein kurzes schwarzes Kleid. Die nackten Knie hatte sie zu ihrem Bauch holch gezogen. Er stutzte. Er traute seinen Augen nicht. Das war sie! SIE!
Das konnte doch nicht sein. Sie hier im Bahnhofsviertel? Mitten in der Nacht? Ganz allein? Was machte sie hier? Er trat näher heran. Dann ging er vor der Schlafenden in die Hocke. So friedlich, dachte er, so unschuldig und friedlich sieht sie aus. Selten hatte er sie von so Nahem gesehen. Wie sollte er auch? Er hatte immer seine Distanz bewahrt. Er konnte sich ja schließlich nicht, wenn er sie unterwegs traf – was er bisher immer vermieden hatte – nicht einfach vor sie stellen, sie höflich bitten in der Pose zu verharren, die sie gerade einnahm und sie dann ungeniert und so lange er wollte, begaffen. Nein, nein, nein. Das wäre unmöglich – und vollkommen weird. Aber jetzt? Das wohl jetzt die Gelegenheit – vermutlich seine einzige, genau das zu tun. Aufmerksam fuhr sein Blick über sie.
Der Wind blies einzelne Strähnen ihres blonden Haares in die Luft. Im Licht des Vollmonds schimmere ihr Haar Seide. Ihre Haut. So unglaublich weiß. Weiß wie Porzellan. Und ihr Mund. Rot und voll. Diese sanf geschwungenen Lippen. Heute, im Licht der Straßenlaterne wirkten sie besonders rot. Er ging in der Hocke näher heran. Er schloss kurz die Augen und schnupperte. Er roch vor allem Alkohol. Aber da war noch ein süßlicher Geruch auf ihren Lippen. Und er bemerkete ein dezenten leicht nach Rosen riechendes Parfüm.
Eingehend betrachtete ihren langen weißen Schwanenhals. Dieser endete direkt in dem reizvollen Ausschnitt ihres Tops, das die kleine verlockende Spalte zwischen den sanft anwachsenden Hügeln ihre kleinen Brüste offenbarte. Das rote enge Top spannte sich über ihrem Busen und setzte ihn gekonnnt in Szene. Durch das Top und den gleichfarbigen Spitzen-BH, der etwas hervorlugte, zeichneten sich ihre kleinen Brustwarzen deutlich ab. Er atmete schwer. In seiner Hose bildete sich eine Beule. Fasziniert beobachte er, wie sich ihre Brüste im Rhythmus ihres Atems hoben und senkten.
Dann wanderte sein Blick weiter zu ihrem Bauch, der zwischen Top und Rock ganz unverhüllt da lag. Im fein gekräuselten Bauchnabel glitzerte ein kleiner weißer Stein in silberner Fassung.
"So sexy!", flüsterte er.
Sein Blick wanderte weiter ihren Körper hinab. Ihr kurzer, wirlich knapper Rock war etwas nach oben geruscht. Langsam flatterte der kleine Stofffetzen im Nachtwind. Er sah nicht nur ihre zarten Oberschenkel, sondern auch den knappen roten Spitzenstring. Ein kleiner Flaum feinen hellen Haares lugte aus ihm hervor. Er atmete laut und heftig aus. Abrupt stand er auf. Er betrachtete seine Hose. Sie war kurz vorm Platzen. Er drehte sich um und schaute auf die Straße.