Blanca röchelte. Die Pranken des Riesen hat sich ich fest um ihren Hals gelegt und würgten sie. Ihr wurde schwindelig. Da – plötzlich ein Schatten hinter ihm. Eine Tischlampe schwebte kurz über seinen Kopf und ging dann auf einen Schädel nieder. Blut rann dem Hühnen über die Stirn. Er schrie überrascht auf. Der Griff um Blancas Hals löste sich. Blanca stürzte zu Boden. Der Riese wandte sich um. Sie hörte ein Sprühgeräusch und eine grüne Wolke umnebelte den Hühnen.
„Meine Augen, meine Augen. Ich kann nichts mehr sehen“, schrie er.
Blanca rappelte sich auf. Dann schubste sie den Riesen mit voller Wucht von sich weg. Der Hühne taumelte in die Zimmermitte, stolperte über einen Hocker stolperte und stürzte zu Boden.
Vor ihr stand Danik und grinste. In der Hand hielt eine Spraydose.
„Ganz schön nützlich manchmal.“
„Ja, auf jeden Fall. Danke.“, sagte sie und lächelte.
„Keine Ursache“
„Komm, wir müssen uns beeilen, wir müssen Meli raustragen.“
„Okay, okay.“
Sie nahmen die bewusstlose Meli in ihre Mitte, packte sie unter den Achseln und schleiften sie aus dem Zimmer. Dann schoben sie sich durch die Partymenge, die mit erhobenen Augenbrauen für sie Platz machten. Als sie vor der Wohnungstür standen, hörten sie eine laute Stimme hinter sich.
„Was denn? Ihr wollt schon gehen ohne euch von Markku zu verabschieden?“
Der Riese hinter ihnen, sein Gesicht und sein Hals waren mit grüner Farbe bespritzt. Seine eisblauen Augen funkelten.
„Lass uns gehen“, sagte Blanca und sah ihm fest in die Augen,
„Vorhin habe ich dich sehr höflich darum gebeten. Es hätte nicht dazu kommen müssen.“
„Ihr Markku wütend gemacht. Sehr sehr wütend. Erst werde ich dir, Kleine, jedes Glied einzeln ausreißen und dann – dann ist der Kleine dran. Mit ihm habe ich noch viel, viel mehr vor.“
Er lachte gehässig. Seine Augen leuchteten.
„Beruhige dich doch, Markku.“, sagte einer der Umstehenden, ein Mann mit roten hochtoupierten Haaren.
„Beruhigen? Ich mich? Von wegen! Ich werde hier gleich ein Blutbad anrichten.“
„Lass das, Markku, lass sie ihn Ruhe. Das ist doch seine Tochter.“
„Seine Tochter?“
„Ja! Mach jetzt keinen Fehler, Markku. Tu nichts, was du bald bereuen würdest.“
Der Riese sah Blanca an und dann den Rothaarigen.
„Sie ist wirklich seine Tochter?“
„Ja, verdammt nochmal.“
Der Hühne seufzte.
„Na gut, na gut“, sagt er und schaute Blanca an,
„Glück gehabt, Kleine. Ich respektiere ihn. Aber der Junge, der muss büßen.“
Dann schaute der Riese Danik an.
„Hast du gehört, Kleiner, du wirst büßen! Aber so richtig.“
Er lachte grölend.
„Ich… Es tut mir leid, mein Herr“, sagte Danik,
„Ich bezahle ihnen die Reinigung für ihre Kleidung… und ich bitte Sie um Verzeihung, höflichst um Verzeihung…“
„Mein Herr…“, lachte der Riese, „seit hundertzwanzig Jahren hat niemand mehr Markku einen Herrn genannt. Das reicht nicht mein, Junge. Diese Schmach… die kann nur mit Blut vergolten werden. Blut!“
„Dann… dann werde ich ihn informieren“, sagte Blanca und sah Markku herausfordernd an.
„Ha, glaubst du ihn kümmert ein Spender? Das ich nicht lache.“
„Wir werden ja sehen.“
„Ja, das werden wir.“
„Wir gehen jetzt“, sagte Blanca und öffnete die Tür.
„Ja, macht das. Geht nur. Denn Markku hat Zeit, sehr viel Zeit. Ich werde euch finden “, dann schaute er Danik mit funklenden Augen an,
„Ja genau, mein Junge, ich werde dich finden, ich werde dich aufspüren. Egal, wo du dich versteckst. Das verspreche ich dir.“
„Komm wir gehen“, sagte Blanca zu Danik und trat durch die Tür.
„Ja, fort von hier.“
Die beiden traten mit Meli durch die Tür. Bevor sie die Tür schlossen, hörten sie noch einmal Markkus laute Stimme:
„Ich komm dich holen, Junge – eines Tages. Aber du wirst nicht wissen, wann. Du wirst auf Markku warten. Tag um Tag, Woche um Woche, Monate um Monate, Jahre um Jahre. Dein ganzes Leben lang. Denn Rache ist süß und wird noch süßer mit der Zeit. Und eines Tages – da stehe ich plötzlich vor dir und lebe meine ganze Rache an dir aus. Dann setze ich alles um, was ich mir bis dahin in meinen dunkelsten Phantasien ausgedacht habe“
Er lachte und lachte, laut und dröhnend.
„Auf wiedersehen, mein Junge, auf wiedersehen!“
Die Tür schloss sich hinten ihnen. Es war still im Treppenhaus. Blanca und Danik sahen sich an. Dann schwiegen sie.