Der gute Herr Albarich
leise die Treppe hinunterschlich.
Sein Ziel war das Gewölbe,
wo seine Frau, die Hilde
tat gut verstecken
Bäcker Heinrichs leckere Wecken.
Doch muss er geben Acht.
Die Hilde ist immer auf der Wacht.
Die Wecken waren für den Kirchenchor,
dem Albarich klingelt schon jetzt das Ohr.
So flattert ihm aufgeregt das Herz,
nein, das ist wahrlich kein Scherz.
Frau Albarich verstand keinen Spaß,
wenn er heimlich die leckeren Wecken fraß.
Sollte sie ihn dabei entdecken,
gäbe es für ihn großen Schrecken.
Ihr Stecken täte tanzen,
auf Albarichs feisten Ranzen.
Da hilft kein Weh und kein Ach,
es gibt daraufhin nur argen Krach.
Am Vormittag der Herr Albarich
sich mit Vorfreude übers Bäuchlein strich,
als er sah wie seine Frau,
in Richtung Bäcker Heinrich verließ den heimischen Bau.
Es war so gegen 11 Uhr,
da folgt er heimlich ihrer Spur.
Sah, wie sie die leckeren Wecken
ganz hinten im Regale verstecken.
Auch dort er sie dann fand,
gierig greift er schon zu mit der Hand.
Doch seine Frau bereits böse keift,
wehe dir, wenn du dich daran vergreifst.
Während Herr Albarich grimmig seiner Wege ging,
sein Magen zu knurren anfing.
So dacht er sich aus einen Streich,
ein fieses Grinsen umschmeichelt seinen Mund sogleich.
Warte nur, du zänkisches Weib,
die Wecken landen doch in meinem Leib.
© Milly B. / 09.03.2021