Es kroch hinauf Adelheid, die Schnecke,
den steilen Weinberg in Richtung Hecke.
Dort suchte sie ganz gemütlich,
einen Schneckrich namens Friedrich.
Der Friedrich machte ihr einst schöne Augen,
die Adelheid dachte, er wird schon was taugen.
Doch der schlimme Friedrich,
war alles andere, nur nicht friedlich.
Er ging der armen Adelheid fremd,
meinte lachend, sie wäre viel zu verklemmt.
Die Adelheid war ihm nun böse,
beschimpfte den Friedrich mit lautem Getöse.
Nun hatte Adelheid 50 Eier im Gelege,
hoffentlich kam ihr da niemand ins Gehege.
Schnell rief sie den Friedrich herbei,
dem war das aber gar nicht einerlei.
Adelheids guter Friedrich,
der fand das gar nicht niedlich.
Was sollen wir mit so vielen Blagen,
wie konntest du es nur wagen?
Friedrich tobte mit Radau,
machte die entsetzte Adelheid zur Sau.
Konntest du nicht passen auf?
Nun nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Doch der Friedrich dachte nach,
wie er verhindern konnte solche Schmach.
Flugs war er weg um das Eck,
die Adelheid kriegte einen Riesenschreck.
Nun war sie da ganz alleine,
auf dem Berge mit dem Weine.
Ihr Friedrich, der ist weg,
was für ein blöder Geck.
Dachte nur an sein Vergnügen,
der Adelheid tat das gar nicht genügen.
Sie wollte zu ihren Kindern einen Mann,
der sie mit ihr großziehen kann.
Sonst müsste leben, Adelheid, die einsame Schnecke,
mit der ganzen Bande allein auf dem Weinberg in der Hecke.
© Milly B. / 21.06.2021