Noch ist es kalt,
da draußen im Wald.
Es ist unter dem Laub versteckt,
bisher hat es noch niemand entdeckt.
Ganz zarte kleine Sprossen,
sie kommen bald aus dem Boden geschossen.
Buschwindröschen strecken ihre Köpfe empor,
Es scheint so, als wollten sie singen im Chor.
Einsame Wanderer auf Wegen,
manchmal sind sie so verwegen.
Brechen grob ein ins Dickicht,
hoffentlich treten sie die zarten Röschen nicht.
Dort spaziert einer zwischen den Bäumen.
Er scheint sogar zu träumen.
Sein klobiger Schuh die zarten Knospen zerbricht,
mir bei diesem Anblick das Herze bricht.
Ein Aufschrei geht durch den Wald,
warum nur solche Gewalt.
Oh nein, die armen Frühlingsboten
liegen zerbrochen am Boden.
Endlich geht er, endlich ist er fort,
verlässt diesen mystischen Ort.
Die Sonne bricht durch zwischen den Zweigen.
Die Röschen tanzen einen Reigen.
Strecken sich empor, der Sonne entgegen.
Was für ein wundervoller Segen.
Die Strahlen der Sonne sind wie ein Gedicht,
das die Knospen der Röschen bricht.
Ganz zart und voller Grazie,
stehen sie unter einer riesigen Akazie.
Sie wiegen sich leicht im Wind,
spielerisch wie ein kleines Kind.
Schon sehr bald,
wird es grüner im Wald.
Die Bäume stehen voll im Saft,
der Frühling hat es endgültig geschafft.
Die Buschwindröschen nun verschwinden,
sich unter dem Laube winden.
Dort verbringen sie den Sommer, Herbst und den Winter,
tuscheln heimlich wie kleine Kinder
und flüstern sich leise zu:
Der nächste Frühling kommt im Nu.
© Milly B. / 18.04.2021