Mürrisch sitzt Herr Albarich
im Bistro an einem Tisch.
Denkt an seine Frau mit Grausen,
die ihn austreiben wollte die Flausen.
Sie warf ihn kurzerhand auf die Straße,
rief ihm hinterher: Nicht so, Freund Blase.
Ja, denkt sich Herr Albarich,
das war vielleicht nicht ganz richtig,
das Haus ist doch auch seine,
nun lebt seine Frau dort ganz alleine.
Aber dann,
sich der Albarich besann.
Er verhielt sich nicht richtig,
so einfach ist sein Fehler nicht null und nichtig.
Nach einigem Bedenken,
tat Herr Albarich einlenken.
Wie hätte er wohl reagiert,
wenn seine Frau heimlich nach einem anderen giert.
Sich mit Heinrichs Frau einzulassen,
er konnte es noch immer nicht fassen.
Sie fuhr auf das größte Geschütz,
Herrn Albarichs Widerworte waren unnütz.
Sich gegen die Heinrich zu wehren,
ja, da wäre er ein Mann von Ehren.
Aber sie klimperte mit den Augen,
als täte das was taugen.
Doch, aber nach einer Weile,
griff Herr Albarich nach ihrer Leine.
Schnell hatte sie ihn am Haken
und zog ihn zwischen ihre Laken.
Dem Albarich tats später leid,
aber seine Frau wusste längst Bescheid.
Es war wohl wieder einmal der Jochen,
der vor allen anderen hatte den Braten gerochen.
Schnell rannte er zu Albarichs Frau
und erzählte alles haargenau.
Sie erwartete den Gatten mit einer Keule,
seinen Kopf ziert immer noch eine große Beule.
So ist er bei ihr abgeblitzt,
sie zu beschwichtigen, hätte nichts genützt.
Da half kein Jammern und kein Klagen,
seine Frau packte ihn flugs am Kragen.
Er fand sich auf der Straße wieder,
vor Schreck zitterten ihn alle Glieder.
Nun war schon einige Zeit verstrichen.
Er hofft, ihr größter Zorn ist entwichen.
Seine Frau tat er sehr vermissen,
aber er wusste, er benahm sich sehr besch…
Er überlegte hin, überlegte her,
es fehlte ihm auch der Verkehr.
Denn seine liebste Hilde,
die war im Bett eine ganz Wilde.
So ging er hin mit wackeligen Beinen,
es war ihm, als müsste er gleich weinen.
Dann wagte er sich nicht von selber rein,
ach Hilde, lass du mich doch ein.
Sein Herz macht einen Sprung,
als er blickt zu der Türe Richtung,
da schaut doch heraus,
seine Frau aus dem gemeinsamen Haus.
Warum kommst du nicht herein,
so lange lässt du mich schon allein.
Ich bin dir längst nicht mehr böse,
auch wenn ich schimpfte mit großem Getöse.
Dem Albarich springt sein Herz fast heraus,
flitzt flink hinein in sein Haus.
Schnell nimmt er seine Frau in den Arm,
flüstert ihr zu: Du bist schon immer mein größter Schwarm.
Frau Albarich wird’s ums Herz ganz warm,
du nimmst mich aber nicht auf den Arm.
Ich weiß, du bist ein Schwerenöter,
schlimmer als du ist nur der Hund von Nachbar Flöter.
Oh nein, meine liebste Hilde,
sei dir ganz klar im Bilde.
Ich bin nun für immer dein,
sonst wäre ich ein großes Schwein.
Dich zu enttäuschen war gar nicht nett,
ach, meine Teure, komm, gehen wir ins Bett.
Oh, mein liebster Albarich,
wie sehr vermisste ich dich.
Ich will wieder nett zu dir sein,
und auch gern dein Frauchen sein.
Während sie so flötete,
Frau Albarich sehr errötete.
Doch vorher muss ich dir auch beichten.
Des Heinrichs Sprüche mich erweichten.
Wir landeten gemeinsam im Bett,
ich weiß, das findest du gar nicht nett.
Es war nur ein einziges Mal,
aber das war für mich eine Qual.
Es war mir so, als sänge er die schönsten Lieder,
aber dieser Kerl ist mir nur noch zuwider.
Posaunte heraus, ich wäre ein geiler Fang,
mir wurde vor Schreck ganz bang.
Doch auch dir verspreche ich,
es soll nicht sein hinderlich.
Deinen Fehltritt tat dir verzeihen,
und mein Frevel sollte uns nicht nochmal entzweien.
Ach, meine liebste Hilde,
jetzt bin ich auch im Bilde.
Warum sollt ich dir böse sein,
ich benahm mich doch auch wie ein Schwein.
Ab sofort lügen wir uns nicht mehr an,
du bist meine Frau, ich dein Mann.
Und die Moral von der Geschicht,
Paare lieben sich, manchmal auch nicht.
Sollte es aber einmal nicht sein,
schenke man ein reinen Wein.
© Milly B. / 15.04.2021