Der gute Herr Heinrich,
ist ein wenig weinerlich.
Schuld daran ist seine Frau,
die ging fremd in einem anderen Bau.
Der Heinrich sah, wie seine Gute,
Herrn Albarich bezirzte mit ihrer lieblichen Schnute.
Währenddessen der Albarich wie ein Pfau,
herumschlich um Bäcker Heinrichs Frau.
Auch der Frau Albarich,
ging das gegen den Strich.
Sie darum ohne große Zier,
den Albarich setzte vor die Tür.
Frau Albarich und Herr Heinrich,
sind sich da einig.
Ihre beiden Ehegesponse,
lassen sie von der Longe.
Sie kamen daher auf blutigen Knien,
bettelten, es sei ihnen verziehn.
Sie hätten nichts verbrochen,
Schuld daran wäre Jochen.
Der wäre ein böser Bube,
spitzelt in jeder guten Stube.
Redet mit Argwohn und List,
verursacht so manchen Zwist.
Nie hätten sie gelogen,
dass sich die Balken bogen.
Das wäre wirklich der Jochen,
der lüge ununterbrochen.
Doch die Albarich und der Heinrich sind nicht dumm,
hörten sich im Dorfe um.
Ihrer Ehegesponse Worte,
waren von der übelsten Sorte.
Sollen sie doch bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Es wäre wohl wie verhext.
Kämen die beiden nicht wieder angekrochen,
doch die Albarich und der Heinrich haben den Braten gerochen.
Bleibt da, wo ihr seid,
wir sind noch längst nicht bereit.
Unser beider Herzen sind gebrochen,
Schuld seid ihr und nicht der Jochen.
Dann die Frau Albarich,
dem armen Herrn Heinrich,
zärtlich am Halse strich.
Ganz lieblich sie flötete,
der Heinrich darauf errötete.
Mein lieber Heinrich,
es muss dir nicht sein peinlich.
Komm, gehn wir zu Bette,
es wird schön sein, jede Wette.
Wenig später unter dem Fenster,
Jochen denkt, er hört Gespenster.
Die Albarich aus vollem Halse trötet,
worauf sogar der Jochen errötet.
Aber nicht einmal dem Bäcker Heinrich,
war Frau Albarichs Gestöhne peinlich.
Schrie ganz laut: Du bist ja eine Wilde,
darum heißt du wohl auch Hilde.
© Milly B. / 07.04.2021