Es trafen sich Albarich und Herr Heinrich,
dem letzteren war das ziemlich peinlich.
Die Wange geschwollen, das Auge blau,
er stieß wohl zusammen mit der Faust von Albarichs Frau.
Gerade noch so konnte er nehmen Reißaus,
sonst hätte sie gemacht ihm gänzlich den Garaus.
Er rannte, so schnell ihn die Beine trugen,
Frau Albarich war ihm gar nicht gut gewogen.
Herr Albarich grinste fies und lachte fein,
machte sich lustig über Heinrichs Pein.
Albarich hörte von seiner Frau,
sie hätte gemacht den Heinrich zur Sau.
Heinrich schlich sich von dannen mit seinen Blessuren.
Es brannten die Wangen, glühten die Ohren.
Auf seine Frau er zu Hause traf,
die starrte ihn an, als wär er ein Schaf.
Sie brachte ihren Koffer vor die Tür
und schrie den Bäcker an: Ich geh weg von hier.
Und auch dem Jochen,
der immer hat den Braten gerochen,
bekam nicht gut,
Frau Albarichs Wut.
Sie schimpfte und zeterte, hob den Stecken,
ließ ihn tanzen, auf Jochens Ranzen.
Der auf einmal gar nicht mehr so tat,
als wüsste er immer Rat.
Nichts war mehr,
Nase dort, Nase hier.
Jochen rannte davon, wie ein erschrecktes Tier,
das hatte er von seiner Gier.
Bäcker Heinrich nun zu Hause sitzt,
ganz alleine an seinem Backofen schwitzt,
die Frau ist weg, der Knecht auch,
nur den Albarichs scheint die Sonne auf den Bauch.
Liebkosend sie beieinandersitzen,
ab und an zu den Nachbarn spitzen,
bevor sie wieder gehen in ihr Ehegemach,
so halten sie ihr Feuer in Schach.
Voller Wollust der Albarich seiner Frau die Glieder spreizt,
und sie niemals mit ihren Reizen geizt.
Ihr lustvolles Stöhnen, sein zufriedenes Brummen,
diesmal sind Albarichs Nachbarn eindeutig die Dummen.
© Milly B. / 15.04.2021