Geister schleichen durch die Nacht,
ganz leise, ohne dass es kracht.
Schleichen hin, schleichen her,
schleichen ist für Geister gar nicht schwer.
Gardinen wehen am offenen Fenster im Wind,
wenn sie schleichen von dannen geschwind.
Sie wollen nicht gesehen werden,
auch wenn sie oftmals auftreten in Herden.
Nur manchmal kommt nicht gerade leise,
von Weitem ein höllisches Gekreische.
Die Geister haben jemanden erschreckt,
so sehr, dass derjenige die Zähne bleckt.
Ganz weiß ist sein Gesicht vor Schreck,
jammert wie ein eitler Geck,
der sich schmutzig gemacht hat sein Gewand,
die Geister haben ihn fest in der Hand.
Sie lachen nun gruslig ganz laut,
dem Erschrockenen kräuselts die Haut.
Nun schreit er noch mehr,
das ist kein Märchen, keine Mär.
Es gibt sie doch die Geister,
schaut nur genau hin, in dunklen Ecken sie sind,
die sieht doch jedes Kind.
Es sind Geister, nicht der Wind.
Manch einer nicht an Geister glaubt,
doch ein wenig Witzeln ist erlaubt.
Später ihm daher ein Geist den Nachtschlaf raubt.
Ein anderer wieder Geister sieht,
wenn eines mal wieder vor dem Entdecken flieht.
© Milly B. / 29.05.2021