Herr Albarich sitzt wie starr am Tisch,
schaut auf seinen Teller und gruselt sich.
Seine Augen weiten sich vor Schrecken,
denn sein Teller ist voller Schnecken.
Die sind ganz liebevoll drapiert,
inmitten von Salat im Geviert.
Herr Albarich voller Ekel darauf stiert.
Denkt er sich im ärgsten Schreck,
will hier nur ganz schnell weg.
Daneben ein Glas Wein,
das glitzert ganz fein.
Blickt hinüber über den Tisch,
zu seiner Frau Albarich.
Geliebte Frau Albarich, sprich,
was bringst du mir heute Abend auf den Tisch?
Das tu ich niemals essen.
Das kannst du gleich vergessen.
Frau Albarich nippt an ihrem Weine.
Die Augen glitzern wie Swarovski-Steine.
Meint, die Schnecken wären doch ganz lecker,
sie verstünde nicht sein Gemecker.
Auch den Salat,
den sie hatte zufällig parat,
Außerdem auch noch der Wein,
der passe ebenfalls ganz fein.
Soll er die Schnecken doch lieber genießen,
die ließen die Säfte schneller fließen.
Und lächelt dabei ganz süffisant,
den Gatten zu über den Weinglasrand.
Der Albarich nach diesen Worten in Gedanken versinkt,
was sich seine Liebste wohl dabei denkt.
Die packt die Sache gleich am Schopf
und hängt sich dem Albarich an den Kropf.
Ach, mein liebster Albarich,
wie liebend gern ich dich jetzt am Halse strich.
Komm und besuch mein Becken,
vergiss doch einfach diese Schnecken.
Der Albarich gleich aufsprang vom Tisch,
nun er der Frau am Halse strich.
Tat den kleinen Albarich in ihr versenken,
die Schnecken kann sie sich nun schenken.
Schon bald Frau Albarich trällert in höchsten Tönen,
auch ihr Gatte tat ganz laut stöhnen.
Vergessen waren schnell die Schnecken,
die den Albarich versetzt hatten in Angst und Schrecken.
© Milly B. / 03.06.2021