Es dauerte eine Weile, bis Tarn ihn fand. Während Valion wartete, versuchte er müßig näher an die Schafe heranzukommen, aber sie flohen lieber vor ihm oder wollten ihn mit gesenktem Kopf stoßen. Da sie saftiges Gras im Überfluss hatten, ließen sie sich damit natürlich auch nicht locken. Schließlich gab er es auf und setzte sich einfach nur an den Rand der Weide. Die Ruhe und der Gesang der Vögel ließen ihn schläfrig werden, und er musste sich zusammenreißen, nicht einfach einzunicken.
Er hörte Tarn gar nicht kommen, aber Valion wusste sofort, dass er es war, als ihn jemand sanft an der Schulter berührte. „Da bist du ja. Erschöpft?”, fragte Tarn freundlich. „Es geht schon”, behauptete Valion, obwohl seine Schulter sich inzwischen wie ein großes, glühendes Inferno anfühlte, und stand tapfer auf. „Dann lass uns gehen, wir haben uns lange genug aufgehalten.” Sie machten sich auf den Weg und durchquerten den Waldstreifen an einer weniger dichten Stelle. Trotzdem konnte Valion dem Drang nicht widerstehen, nervöse Blicke auf die Büsche um ihn herum zu werfen, und kämpfte gegen die Erwartung, einen Schemen zu sehen. Doch diesmal bemerkte er nichts Beunruhigendes.
Auf der Weide fraßen die Pferde inzwischen in Ruhe Gras, dösten im Stehen oder hatten sich bereits nieder gelegt. Obwohl die Betriebsamkeit nachgelassen hatte, waren die Knechte nach wie vor beschäftigt - sie hatten Laternen entzündet und nutzten den letzten Schein der Sonne für Reparaturarbeiten an den Geschirren und Fuhrwerken. Valion erhaschte einen Blick auf Marceus, aber er war in seine Arbeit vertieft und sah nicht auf. Von Jefrem fehlte jede Spur.
Valion beobachtete Tarn auf ihrem Weg möglichst unauffällig aus den Augenwinkeln. Er sah nicht besorgt aus, dass Jefrem nicht anwesend war, aber auch sein Streitgespräch von früher hatte seine Laune nicht verändert. Er war gelassen und ruhig und grüßte ein paar Männer im Vorbeigehen, die er übersehen hatte als sie angekommen waren. Auf gut Glück begann Valion: „Ist Jefrem wütend auf mich? Weil wir ihn so aufgehalten haben?” Tarn lachte und schüttelte den Kopf. „Jefrem behauptet gern von sich, dass er die Pferde und Knechte mit eiserner Hand führt, aber er hat ein weiches Herz. Dass du bereit warst etwas für deinen Ausritt zu tun hat ihn beeindruckt, auch wenn er das nicht zugeben würde. Außerdem fällt es ihm schwer, nachtragend zu sein.”
Noch während er sprach kamen ihnen zwei Knechte entgegen und brachten ihnen ihre Pferde, eine kastanienbraune Stute und einen weiß-braun gescheckten Hengst, beide bereits gesattelt. „Weißt du wie man aufsteigt?”, fragte einer der Knechte Valion. „Ich könnte Hilfe gebrauchen”, gestand er, aber der befürchtete Lacher blieb aus. Stattdessen bot der Knecht seine gefalteten Hände als Aufstiegsmöglichkeit für Valion, und so gelang es ihm mühelos, auf die Stute aufzusteigen. „Sei vorsichtig mit Joshanna, sie hat sich die Haut aufgerieben”, mahnte er, und Valion nickte pflichtbewusst und betrachtete die Abschürfungen am tiefsten Punkt ihres Halses, die inzwischen schon dunkel verschorft waren und zu verheilen schienen. Das war also das Pferd, um das sich Tarn in den letzten Tagen gekümmert hatte. Er streichelte vorsichtig ihren Hals, wobei er darauf acht gab die Verletzungen nicht zu berühren, und fragte unsicher: „Es macht ihr nichts, wenn ich auf ihr reite, oder?” „Nein, aber gib Acht, wenn du auf- oder absteigst, und lasst es etwas langsam angehen. Kein wilder Galopp.” „Gut, ich passe auf”, versprach Valion, und zu seinem Erstaunen nickte der Knecht zustimmend und trat zurück.
Vielleicht hatte Tarn Recht, und Jefrem hatte wirklich einen guten Eindruck von ihm, denn auf subtile Weise schien sich das Verhalten der anderen Knechte ihm gegenüber geändert zu haben. Sie schienen plötzlich weniger misstrauisch, und er wurde weniger beobachtet. Aber er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn sobald seine Stute die ersten Schritte machte, war er zu sehr damit beschäftigt sich im Sattel zu halten. Es war eben doch schon eine Weile her, dass er geritten war. Tarn, der gelassen auf seinen Hengst aufgestiegen war und völlig sicher im Sattel saß, behielt ihn im Auge. „Es geht schon”, kam Valion seiner Frage zuvor, ein wenig genervt. Er wünschte, er hätte sich öfter die Mühe gemacht, den betagten Ackergaul zu satteln und zu reiten, den seine Eltern zum Pflügen und für andere Lastarbeiten einsetzten, nur der Übung wegen.
Sie wandten sich vom Lager ab und ritten nach Osten, die tiefstehende Sonne im Rücken, während sie die Pferde erst nur im Schritt, dann im Trab gehen ließen. Um sie erstreckten sich über viele Kilometer nur grüne Weiden voller saftigem, wogenden Gras. Erst in weiter Ferne verwandelten sich die grünen Wiesen in goldgelbe Felder voller Getreide, und aus abgelegenen Schornsteinen stieg Rauch auf. Valion dachte daran, dass die Zeit der Ernte nicht mehr fern war und jetzt bald Hochbetrieb in seinem Dorf herrschen würde. Es war die betriebsamste und anstrengendste Zeit des Jahres, aber auch der letzte Hauch des Sommers vor dem Herbst. Der Gedanke, dass er nicht zur Stelle war um seiner Familie zu helfen, stimmte Valion traurig und nahm ihm die Lust an jeder Unterhaltung, obwohl er zuvor so viele Fragen gehabt hatte.
Schließlich stiegen sie ein ganzes Stück vom Wagenzug entfernt ab und führten die Pferde zu einem einsamen Baum, der seinen Wipfel als einziger im Umkreis dem Himmel entgegen streckte. Wind, Wetter und ein Blitzeinschlag hatten ihm übel mitgespielt, und so war der Stamm in der Mitte gespalten, krumm und verwachsen. Ein Teil der Krone war völlig abgestorben, dennoch streckte der Baum mehrere gesunde Äste tapfer in den Himmel. Während Tarn die Pferde festband, umrundete Valion den Stamm und staunte über die Kraft des Blitzes, die den Baumstamm vor langer Zeit regelrecht zerfetzt hatte. Witterung und Wachstum hatten dem Baum danach eine neue Form gegeben, aber selbst nach Jahren war unübersehbar, wie schwer er beschädigt gewesen war. Valion strich mit der Hand über die unregelmäßige Rinde und versuchte sich vorzustellen, wie es geschehen war, wie ein greller Lichtstreif vom Himmel gefahren war, den Stamm zerrissen und die Blätter in Brand gesetzt hatte, sodass die Vögel erschrocken aufflogen, und der Donner grollend applaudierte.
Er war so vertieft in seine Vorstellung, dass er beinahe in Tarn hineingelaufen wäre, der sich bequem an den Stamm gelehnt hatte, die Arme vor dem Körper verschränkt, die Augen geschlossen. Valion blieb stehen, ein wenig erschrocken, und gleichzeitig etwas beschämt darüber, dass er schon wieder mit dem Kopf in den Wolken war. Wäre er bei Gevin oder Teron gewesen, hätten sie ihn jetzt damit aufgezogen, dass er immer mit den Gedanken woanders war.
Gleichzeitig registrierte er besorgt, dass Tarn aus der Nähe nicht nur müde, sondern völlig erschöpft wirkte. Seine täglichen Pflichten mussten ihn länger wach halten, als gut für ihn war. Er war blass und die Wangen leicht eingefallen, Anzeichen, die man wegen des dunklen Barts nicht sofort bemerkte, doch sie ließen ihn wesentlich älter wirken. Nicht zum ersten Mal fragte Valion sich, wie alt Tarn wirklich war. Seine Schätzung schwankte zwischen beinahe 40 und gerade erst 27 Jahren. Tarns Statur half ihm bei dieser Frage ebenfalls nicht weiter, denn obwohl er breitschultrig und kräftig war, wirkte viel wendiger und geschmeidiger als Valions Vater oder die Wächter des Wagenzugs. Er strahlte Autorität und Lebenserfahrung aus, aber nicht die Art, die Valion von den Männern aus dem Dorf kannte.
Plötzlich wurde Valion bewusst, dass er Tarn unverfroren und nur einen Schritt von ihm entfernt direkt anstarrte, und schlimmer noch, dass Tarn gerade die Augen geöffnet und es bemerkt hatte. Doch statt zurück zu zucken oder wütend zu werden schmunzelte er nur auf die Art, die Valion inzwischen so gut zu kennen schien, und fragte wie immer: „Alles in Ordnung?”
Valion nickte hastig und trat einen Schritt zurück, um Tarn nicht weiter zu bedrängen, aber gleichzeitig wurde ihm klar, dass er das nur aus Höflichkeit tat. Es machte ihm nichts aus bei Tarn zu sein, im Gegenteil, es beruhigte ihn und gab ihm ein Gefühl von Sicherheit. Entschuldigend murmelte er: „Ja, ich glaube, ich war für einen Moment nicht ganz da.” „Das Gefühl kenne ich”, entgegnete Tarn mit Humor in der Stimme und rieb sich die Augen und die Stirn, als versuche er leichte Kopfschmerzen zu vertreiben. „Die letzten Tage waren die Hölle, ich schätze, ich habe zu viel Schlaf versäumt. Dein Tag war sicher auch anstrengend?”
Valion nickte und sagte: „Ja, aber es war … eigentlich war es lustig.” Er hatte eigentlich gar nicht vorgehabt von seinen Erlebnissen zu erzählen, aber Tarn richtete sich etwas auf und schenkte ihm und seinen Worten seine ganze Aufmerksamkeit. Und so berichtete er ausgiebig von Tjoma, dem schubsenden Hengst, und wie er es mit Marceus Hilfe geschafft hatte ihn auf Abstand zu halten, und registrierte zufrieden, dass seine Erzählung Tarn amüsierte. Danach fuhr er einfach fort, berichtete von dem was er von Marceus erfahren hatte, von seinen Fortschritten bei der Pferdepflege, und wie er Tarn gesucht und im Gespräch vorgefunden hatte.
Schließlich brachte Valion seinen Bericht mit Details über die feindselige Natur der Schafe zu einem Ende. Zum Glück hatte er keine Probleme gehabt, die Entdeckung des Spions unerwähnt zu lassen, und er war heimlich stolz, dass sich in seiner Erzählung keine Lücke ergab. Wer auch immer der Unbekannte war, jetzt war noch nicht die Zeit, Tarn ins Vertrauen zu ziehen. Valion hatte fest vor, ihm alles zu berichten, wenn die Zeit dafür reif war, aber erst wollte er herausfinden, um wen es sich handelte, zumindest vom Namen oder vom Aussehen her. Bevor er das nicht wusste, wäre alles was er sagte eine Gefahr für ihn und Tarn gewesen. Als ihm das in den Sinn kam, wurde ihm bewusst, dass Tarns eigene Zurückhaltung beim Austausch von Informationen vermutlich einen guten Grund hatte.
Tarn hatte aufmerksam zugehört, doch während er die meiste Zeit gelächelt hatte, schien er jetzt wieder ernster zu werden. „Es ist gut, dass du etwas Zeit hattest dich zu erholen. Aber jetzt sollten wir uns Wichtigerem zuwenden.” Valion nickte. Darauf, dass sie wieder über die Rebellion sprachen, hatte er schon die ganze Zeit gewartet. „Der Tag hat sich gut entwickelt”, fuhr Tarn fort, „Besser als ich zunächst angenommen habe, was vermutlich ein Glück für uns beide ist.” „Was soll das heißen?”, fragte Valion irritiert nach. „Du bist nicht geflohen. Ich hatte gehofft, dass du es nicht tun würdest, aber nicht fest damit gerechnet.”
Was sollte das auf einmal? Valion wusste nicht, was ihn mehr störte: die Tatsache dass Tarn überhaupt in Erwägung gezogen hatte, dass Valion einen Fluchtversuch unternehmen würde, oder dass Valion anscheinend bewusst die Möglichkeit dazu erhalten hatte und getestet worden war. Irgendetwas war hier faul.
„Warum hätte ich fliehen sollen? Schön, ich hätte es gekonnt, aber-”, begann er, doch Tarn schnitt ihm das Wort ab. „Du warst unter ständiger Beobachtung. Es war ein Test, ob du es versuchen würdest. Eravier ging fest davon aus, dass du in der Sekunde, in der du frische Luft atmest, auf und davon wärst. Du wärst natürlich nie weit gekommen, dafür hat er gesorgt, aber glücklicherweise war es nicht nötig dich zurück zu holen. Das hat uns allen Zeit gespart.”
Valion wurde eiskalt. Jetzt war ihm klar, warum er sich nicht mehr beobachtet gefühlt hatte, nachdem er von der Schafweide zurückgekehrt war - er hatte die einmalige Chance gehabt, ungesehen zu verschwinden, und sie nicht genutzt. Damit war er ungefährlich geworden, und die Knechte waren froh darüber gewesen. Wäre er losgelaufen, hätten sie vermutlich die Pflicht gehabt ihn zu suchen und einzuholen. Sie hatten ihm nicht nur angerechnet, dass er geholfen hatte, sondern auch, dass er ihnen die Zeit und Mühe gespart hatte ihn zurück ins Wagenlager zu schleifen. Deshalb waren sie freundlicher zu ihm und entspannter gewesen.
Und noch etwas wurde ihm gerade klar. „Ich dachte meinen Freigang hättet ihr arrangiert und nicht Eravier”, sagte Valion leise. Tarn zuckte mit den Schultern und erklärte: „Beides ist richtig. Eravier befürchtete, dass du fliehen würdest, ich bot ihm an, diese Möglichkeit für ihn zu überprüfen, er befahl die Überwachung, und so kam alles zustande.”
Valion war fassungslos. Er suchte nach Worten, aber schließlich brachte er nur „Warum?!” heraus. Obwohl er versuchte ruhig zu bleiben war er sich ziemlich sicher, dass die Wut und Enttäuschung in seiner Stimme nicht zu überhören war. Was dem ganzen die Krone aufsetzte war, dass Tarn völlig gelassen blieb. „Ich weiß, du fühlst dich jetzt verraten.” „Ach was, wie kommt ihr auf die Idee?”, giftete Valion, obwohl ihm klar war, dass er sich für diesen ätzenden Sarkasmus schon wieder an Jans Repertoire bediente. „Vielleicht weil ich tatsächlich verraten wurde? Ich dachte, wenigstens…!” Er brach ab und wandte sich ab, und wütend stellte er fest, dass er mit den Tränen kämpfte. Natürlich fühlte er sich verraten. Er hatte darauf vertraut, dass Tarn auf seiner Seite war. Er kam sich so dumm vor, völlig idiotisch, dass er ausgerechnet einem von Eraviers Untergebenen vertraut hatte, völlig ohne Grunde und wider besseren Wissens. Er hatte gedacht, dass Tarn zu ihm halten und ihn unterstützen würde, statt Informationen an den Menschen weiterzutragen, den er gerade am meisten auf der Welt hasste.
„Valion, hör mir zu”, begann Tarn beschwichtigend, „Ich weiß, du denkst jetzt ich wäre auf Eraviers Seite. Da täuschst du dich, und ich werde dir auch erklären warum. Aber ich wollte dir etwas klar machen.” „Und was?”, fragte Valion und versuchte mühsam seine Stimme daran zu hinden, zu kippen. „Dass ich hier genauso wie du keine Macht habe. Ich muss Eraviers Befehle befolgen und mich für die Dinge die ich tue bei ihm rechtfertigen, so wie jeder andere der Sklaven. Nichts was wir tun wird unbemerkt bleiben, und deshalb musst du beginnen dich mit Eraviers Präsenz zu arrangieren. Außerdem darfst du niemand vorschnell vertrauen, und du darfst nicht jedem glauben, der auf Anhieb versucht dein Freund zu werden. Letztendlich laufen alle Fäden bei Eravier zusammen, und er weiß, was jeder einzelne von uns tut. Wenn du nicht aufpasst, könnte es sein, dass du eines Tages noch übler ausgespielt wirst, als ich es heute getan habe.”
Das ergab alles Sinn, und obwohl es nach einer schrecklich hoffnungslosen Lage klang, klang es auch stark nach der Wahrheit. Valion schluckte und versuchte seinen Ärger und Enttäuschung unter Kontrolle zu bringen. Er hatte eine harte Lektion erhalten, aber vermutlich eine, die er brauchte, und von jemand, der es gut mit ihm meinte. Wenn er nicht wollte, dass ihn jemand verriet oder gegen seine einzigen Verbündeten aufhetzte, dann musste er auf der Hut sein, wen er an sich heran ließ. Widerwillig wandte er sich wieder zu Tarn um und nickte gequält. Eines war damit aber noch nicht geklärt.
„Wie kann ich dann euch vertrauen?” Tarn schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht. Noch nicht. Ich habe dir noch längst nicht bewiesen, dass ich vertrauenswürdig bin.” „Ich würde es aber gern”, antwortete Valion, und ihm war schmerzlich bewusst, wie ernst er das meinte. Er wollte sich nicht vorstellen, dass Tarn ihn nicht nur wie heute hintergehen, sondern tatsächlich verraten könnte. „Ich weiß”, antwortete Tarn nachsichtig. „Es gibt nichts Schlimmeres, als allein dazustehen. Und ich denke mit der Zeit wirst du besser lernen, den richtigen Menschen zu trauen und zu erkennen, wann du misstrauisch sein musst. Jetzt zum Beispiel sind wir völlig allein, deshalb kann ich ehrlich zu dir sein und dich in Verschiedenes einweihen, ohne dass die Gefahr besteht dass Eravier davon erfährt.”
Valion ging ein Licht auf. „Aber gestern nicht”, stellte er fest und erinnerte sich an die Drohung des Unbekannten. Er hatte gesagt, dass Valion die ganze Zeit über unter Beobachtung stand und dass alles, was er sagte oder tat bemerkt wurde. Ihm wurde erst jetzt bewusst, dass Tarn gestern tatsächlich kürzer angebunden gewesen war, dass er nur den vagen Hinweis darauf gegeben hatte, dass er Valion für eine Weile herausholen würde. „Das heißt, ihr konntet mir überhaupt nicht sagen, dass es auch ein Plan von Eravier war, denn das hätte jemand misstrauisch machen können”, schlussfolgerte er. Obwohl es eine schreckliche Erkenntnis war, dass er im Zug der Wagen niemals sicher sein konnte, war er auch erleichtert. Er kam besser mit der Vorstellung zurecht, dass Tarn ihn nur um seiner selbst Willen nicht eingeweiht hatte.
Tarn bestätigte Valions Vermutung mit einem Nicken und fuhrt fort: „Richtig. Wenn wir nicht unter uns sind musst du immer damit rechnen, dass ich dir nicht die volle Wahrheit sagen kann. Ich werde vielleicht anders mit dir umgehen, und du solltest erwägen ebenfalls anders mit mir oder anderen umzugehen, wenn du Zuschauer hast. Wo wir schon dabei sind - wenn wir allein sind, kannst du die Förmlichkeiten in der Ansprache fallen lassen.”
Damit hatte Valion nicht gerechnet - erst empfahl Tarn ihm, niemandem, nicht einmal ihm selbst zu vertrauen, dann bot er plötzlich das “Du” an. Er hätte lügen müssen wenn er behauptet hätte, dass es ihn nicht glücklich machte, aber gleichzeitig war es unglaublich verwirrend. Tarn sah seinen irritierten Gesichtsausdruck und schmunzelte. „Ich bin noch nie ein Freund von ehrenvollen Anreden gewesen. Du kannst natürlich auch dabei bleiben, wenn du Angst hast, es im Beisein anderer Leute zu vergessen.” „Auf keinen Fall”, platzte es aus Valion heraus, und gleich darauf bekam er rote Ohren. „Ich meine, ich kriege das hin”, versuchte er abzulenken, aber natürlich hätte er in Wahrheit niemals die Chance verpasst, Tarn wie einen Freund statt wie eine Respektsperson anzusprechen.
„Gut, da das geklärt ist, noch einmal von vorn”, begann Tarn, „Da du heute nicht geflohen bist, gehe ich davon aus, dass Eravier darauf verzichten wird, dich weiter so stark beobachten zu lassen.” „Aber ich sollte mir vermutlich nicht anmerken lassen, dass ich das weiß?”, fragte Valion. „Ja, schon deshalb, weil du trotz allem nie völlig unbeobachtet sein wirst. Eraviers Wachsamkeit wird nur langsam nachlassen, und er wird nie vergessen, wie sehr du dich einer Gefangennahme widersetzt hast.” „Aber er hat meine Familie angegriffen!”, wandte Valion ein. „Ja, aber Eravier denkt nicht so. Er hält keine persönlichen Bindungen aufrecht und kann nicht verstehen, wenn es jemand tut. Dass du dich so für deine Familie eingesetzt hast war für ihn nur ein Zeichen - dass du Widerstand leistest, den er brechen muss. Wenn ich dir einen Rat geben kann, dann diesen: Versuche nicht, dich direkt gegen Eravier aufzulehnen, es sei denn, die Rebellion hat dir Unterstützung zugesagt.” „Aber was ist mit den anderen Sklaven? Sollten sie nicht auch gegen Eravier kämpfen?” Tarn schüttelte betrübt den Kopf. „So einfach ist das nicht, Valion. Nicht alle sind gegen ihren Willen hier, manche sahen in der Sklaverei einen Ausweg aus ihrer Not oder haben ihr Schicksal akzeptiert. Und selbst wenn sie unzufrieden sind, sind nicht alle von ihnen bereit, mit anderen zusammenzuarbeiten. Du wirst hier und in der Hauptstadt viele Einzelkämpfer finden, denen jeder und alles egal ist. Nur ein Bruchteil der Sklaven ist ein Teil der Rebellion, und die anderen können zu einer Gefahr für dich werden und dich im Zweifelsfall noch übler ausspielen, weil sie auf niemand sonst Rücksicht nehmen.”
Valion nickte widerwillig. Er konnte sich kaum an diese Vorstellung gewöhnen, aber andererseits dachte er an Marceus und die Sicherheit, die er seinem Sklavenstand zu finden glaubte. Er wollte sich nicht vorstellen, dass er oder irgendjemand sonst fähig war, eine gute Sache zu sabotieren, aber er musste es wohl als Tatsache akzeptieren. Was die Frage aufwarf, wie er andere Rebellen überhaupt erkennen sollte. Und nicht nur das, er wusste immer noch nicht, was es wirklich mit der Rebellion auf sich hatte. Ihm kamen eine Menge der Fragen in den Sinn, die er sich überlegt hatte, aber er wusste nicht, welche er zuerst stellen sollte, und stellte sie plötzlich alle gleichzeitig. „Wer sind die Rebellen, ich meine, außer dir? Wer führt sie an? Was haben sie überhaupt vor?”, sprudelte er hervor und musste sich selbst bremsen.
„Das sind viele Fragen, und die meisten lassen sich nicht in knappen Worten erklären”, sagte Tarn mit einem Schmunzeln. „Na gut, aber… was ist überhaupt das Ziel?”, fragte Valion.
Tarn überlegte einen Moment, dann begann er: „Wir wollen die Entwicklung der letzten Jahre rückgängig machen, zumindest sehen es die meisten so.” „Die neuen Abgaben?”, fragte Valion nach. „Nicht nur das. Die Abgaben sind nur eine Auswirkung eines größeren Problems. Wir führen auf diesem Kontinent keine Kriege mehr, und oberflächlich sind wir mit den anderen Ländern verbündet oder befreundet. Aber auf dem anderen Kontinent kämpfen wir seit Jahren um die Vorherrschaft und die Kolonien, die wir aufgebaut haben. Diese Kriege, und die Aufrechterhaltung der Kolonien verschlingen große Mengen Geld, die der König durch immer höhere Abgaben gedeckt hat. Und der Einfluss der Kolonien… vieles, was wir hinzugewonnen haben war gut, aber was wir ebenfalls erhalten haben ist die Sklaverei.” „Das heißt es gab nicht immer Sklavenhändler?”, fragte Valion irritiert. Tarn schüttelte den Kopf. „Nein, und selbst als es begann nicht in diesem Ausmaß. In den Kolonien ist es viel üblicher, die Bewohner dort wurden zuerst nur eingefangen und zum Arbeiten gezwungen, später aber auch gehandelt, und diese Praktik blieb nicht in den Kolonien. Die ersten Sklaven kamen hierher, und irgendwie verselbstständigte sich alles, als der König, damals noch als Prinz, Gefallen daran fand, Sklaven zu besitzen und sie öffentlich vorführte. Ehe man es sich versah war es für einen Fürsten obligatorisch, Sklaven zu haben, je mehr, umso besser. Und mit dem steigenden Wert eines guten Sklaven kamen die Menschenhändler ins Spiel, und bald hatten sich die Gerissensten unter ihnen die Gunst des Prinzen erworben. Dann starb der alte König, der Prinz bestieg den Thron, und die Menschenhändler erhielten plötzlich Freiheiten, die kein Mensch besitzen sollte. Jegliche Anklagen gegen sie werden nur noch direkt vom königlichen Hof verhandelt, und in den meisten Fällen bedeutet das, dass die Anklage völlig fallen gelassen wird.
Die Menschenhändler begannen damals, das Land nach geeigneten Sklaven abzusuchen, die den Schönheitsvorstellungen ihrer Käufer entsprachen. Sklaven sollten hellhäutig sein, gesunde Haut und Haare haben, ebenmäßige Gesichter. Aber gleichzeitig führten die Abgaben zur Finanzierung der Kolonien zu mehr Armut, mehr Hunger und mehr Krankheiten, und es wurde schwieriger, geeignete Sklaven für die Fürsten zu finden. Viele trugen bereitwillig zum Sklavenhandel bei, weil es wie ein Ausweg schien, der Weg zu einem besseren Leben, oder weil sie keine Skrupel hatten selbst Menschen zu kaufen und zu verkaufen. Aber gleichzeitig stieg auch die Zahl der Männer und Frauen, die sich verschuldet hatten und denen nichts blieb, als ihr Leben zu verkaufen und Diener zu werden. Aus dem ersten Zweig der Sklaverei ergab sich also ein zweiter, und das Los des Arbeitssklaven war geboren.”
Tarn machte eine Pause, da er zu spüren schien, dass sein Gegenüber einen Moment brauchte um all diese Informationen zu verarbeiten. Valion war überwältigt davon, dass das, was er als normal kannte, nicht schon immer bestanden hatte. Er war mit dem vagen Wissen aufgewachsen, dass es Sklaven gab, dass Menschen unfrei sein konnte. Es spiegelte sich in Redensarten wieder, in Gerüchten, in der vagen Präsenz der Menschenhändler, die im Bewusstsein der Menschen herumgeisterte. Sie waren in seinem Dorf eine Art Mythos gewesen, bis sie tatsächlich aufgetaucht waren.
„Dann will die Rebellion nicht nur die Abgaben abschaffen, sondern auch die Sklaverei?”, fragte Valion. „Ja, wobei es scheint, dass der Wegfall der Abgaben generell viele Menschen davor bewahren wird, überhaupt Arbeitssklaven zu werden. Aber es geht auch um die Rechte derer, die jetzt Sklaven sind, und um eine Festlegung der Abgaben, damit eine so drastische Anhebung nicht erneut geschehen kann. Die Welt hat sich weiterbewegt - die einfachen Menschen nehmen jetzt Einfluss auf die Geschicke ihres Landes, nicht nur der König und der Adel.”
Tarn machte eine Pause, dann sagte er leise, als hätte er selbst jetzt noch Angst, dass ihn jemand hören könnte: „Manchen reicht nicht einmal das. Sie sprechen davon den König zu stürzen.” Valion klappte die Kinnlade herunter. „Aber… aber wir soll… ich meine, ohne König, kann das überhaupt…?” Er brach ab, weil die Vorstellung ihn überwältigte. Den König stürzen? Das war abwegig, völlig unmöglich! „Es wird als ein letzter Ausweg gesehen”, beschwichtigte Tarn ihn. „Bisher nehmen wir nur verborgenen Einfluss und sammeln Informationen, und wir helfen denen, die ungerecht behandelt werden, sofern wir es können. Die Menschenhändler sind vor allem deshalb das Ziel unserer Beobachtungen, weil sie gute Kontakte zum Königshaus haben. Ein Sklave, der bis dorthin vordringt, kann seinen Einfluss nutzen. Aber die Händler wissen das natürlich auch, vor allem Männer wie Eravier. Sie fürchten um ihren Einfluss und ihre Privilegien - wenn die Sklaverei zurückgeht, oder am Ende sogar verboten wird, dann wird alles was sie sich aufgebaut haben zusammenbrechen. Deshalb konzentrieren sich hier sowohl unsere Verbündeten als auch unsere Feinde.”
Für einen Moment schwiegen sie beide, Tarn erschöpft vom Erklären, Valion überwältigt von dem Umfang und der Tragweite der Informationen, die er gerade erhalten hatte. Die Worte seines Vaters hatten ihn aufgerüttelt, doch jetzt füllte ihn all sein neues Wissen mit Hilflosigkeit. Die Rebellion plante nicht weniger als die Welt wie er sie kannte völlig zu verändern. Er verstand nun zumindest, warum seine Eltern Hilfe bei den Rebellen gesucht hatten, und wie es kam, dass die Rebellion ausgerechnet zu dem Zeitpunkt in seinem Dorf gewesen war, als Eravier auftauchte. Wenn sie sich an die Fersen der Menschenhändler geheftet hatten und ihm gefolgt waren, dann waren sie zwangsläufig auch mit Valions Schicksal in Berührung gekommen. Auf der anderen Seite änderte es aber nichts an der Situation, in der er feststeckte. Er hatte vage gehofft, dass die Rebellion ihm helfen konnte, doch jetzt wusste er, dass niemand einschreiten und ihn retten würde. Tarn hatte keine Macht, und die Rebellion hatte größere Pläne, als nur einen einzelnen Menschenhändler aufzuhalten, und selbst wenn sie das gekonnt hätten, war doch der König selbst gegen sie.
„Beantwortet das deine Fragen?”, fragte Tarn schließlich. Valion nickte und sagte bitter: „Ich wünschte, meine Eltern hätten schon früher etwas darüber erzählt. Ich wäre vorsichtiger gewesen, wenn ich gewusst hätte wie unangreifbar Eravier ist. Vielleicht wäre ich dann nicht hier.” Unglücklich wandte er sich von Tarn ab und ließ sich am Rand der Wiese ins Gras sinken. Die Schwermut und Hoffnungslosigkeit, die er so lange versucht hatte zu verdrängen, kehrten zurück.
Bevor er ins Grübeln verfallen konnte, folgte Tarn ihm und setzte sich neben ihn. „Du bist jetzt aber hier, Valion. Du kannst davor nicht davon laufen und dich nicht in deine Gedanken zurückziehen. Du wirst nur unvorbereitet in dein Schicksal hineinlaufen”, sagte er ernst. „Was habe ich denn für eine Wahl?!”, fragte Valion verzweifelt. „Die Rebellion ist ja anscheinend nicht in der Lage, irgendetwas zu tun, oder?” „Doch, Valion. Aber es hängt auch von dir ab, und was du bereit bist zu tun. Wenn du willst, könntest du innerhalb von Tagen frei sein. Die Frage ist, ob du bereit bist den Preis dafür zu bezahlen.”
Diese Antwort hatte Valion nicht erwartet. Er sah Tarn prüfend an, ob es ein Scherz war, aber er blieb ernst, im Gegenteil, er schien jetzt noch ernster zu sein als zuvor. „Ich habe dich nicht aus reiner Sympathie und Höflichkeit eingeweiht, Valion. Deine Eltern haben die Rebellion seit Jahren mit allem was sie hatten unterstützt, und wir stehen in ihrer Schuld. Wir sind am Tag deiner Gefangennahme nicht eingeschritten, weil es zu einem Gemetzel gekommen wäre, und jedes Anzeichen, dass deine Eltern davon ausgingen dass du jemals zurückkehrst, hätte Eravier auf unsere Spur gebracht. Aber mit fortschreitender Zeit wird sein Misstrauen nachlassen, und dann können wir dich befreien.”
Valion starrte ihn nur an. Er war völlig überwältigt von der Möglichkeit, einfach in die Freiheit zurückzukehren. Es war wie der Tagtraum, den er gehabt hatte, nur plötzlich real und zum Greifen nah. „Aber wie soll das gehen? Wenn ich fliehe, dann werden sie bei meiner Familie nach mir suchen.” Tarn schüttelte den Kopf. „Die einzige Möglichkeit zu entkommen und deine Familie zu schützen ist, dass du sie niemals wiedersiehst. Wir werden deinen Tod vortäuschen, Valion.”
Er hätte es ahnen müssen. Es konnte nur einen Haken geben, und er hatte ihn gerade gefunden. „Das heißt, auch meine Familie wird mich für tot halten, oder?”, fragte Valion schwach, aber er kannte die Antwort schon, und sie war niederschmetternd. Natürlich durften sie nicht wissen, dass er noch lebte, er würde sie solange er und sie lebten immer in Gefahr bringen. Sie würden ihn ein zweites Mal verlieren, und diesmal für immer. Und er selbst? Wo würde er bleiben? Er nahm an, dass er dann ein Mitglied der Rebellion sein würde, versteckt vor dem Rest der Welt.
Tarn legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Du musst das nicht jetzt entscheiden, Valion. Es ist noch Zeit, bis deine Ausbildung zum Sklaven beginnt, und selbst dann können wir alles wie einen Unfall aussehen lassen. Es sei denn, du hast deine Wahl schon getroffen.” Valion zuckte mit den Schultern und fragte: „Was wäre die Alternative?” „Dass du ein Sklave wirst. Wenn du willst, könntest du der Rebellion trotzdem beitreten, und sie aus deiner Position heraus unterstützen. Aber ich denke du weißt, dass das nicht einfach wird.”
Valion schüttelte stumm den Kopf. Als er weitersprach, sprach er mehr zu sich selbst. „Ich kann das nicht. Ich habe nie… ich meine, ja, aber… ich war verliebt.” Er sah zu Tarn, und bemerkte im selben Moment, was er da gerade freimütig preisgegeben hatte, und wünschte sich sofort an einen ganz anderen Ort. Er konnte regelrecht spüren, wie sich sein Kopf knallrot färbte, aber wenigstens lachte Tarn ihn nicht aus. Er schmunzelte, aber dann sagte er sanft: „Du wärst überrascht wie vielen Menschen es ähnlich geht.”
Damit ließ er das Thema fallen und sah stattdessen in den Himmel, wo der Abendstern bereits seit einer Weile leuchtete. „Es wird spät, wir müssen zurück. Jefrem bringt uns um, wenn den Pferden im Dunklen etwas passiert.” „Ja”, antwortete Valion abwesend, aber er sah nicht auf die Sterne oder die Pferde, sondern auf die Lichter des Wagenzuges. Jetzt, da die Dunkelheit hereinbrach, schienen die Laternen und Feuer immer heller und zahlreicher. Er hätte sich gern gefühlt als würde er in eine Art Zuhause zurückkehren, doch auf ihn wartete nur sein Gefängnis und eine grobe Eisenhandschelle. Tarn folgte seinem Blick und sagte nachdenklich. „Es erscheint einem in der Dunkelheit sehr nahe, nicht wahr?”
Für einen Moment wusste Valion nicht, warum ihm dieser Moment so vertraut vorkam. Dann dachte er an seinen Vater, und wie sie gemeinsam am Feldrand gesessen hatten, und der Schmerz überwältigte ihn. „Valion?” „Es ist nichts”, behauptete Valion schniefend, aber die großen Tränen, die seine Wangen hinunterliefen straften seine Worte Lügen. „Ist schon gut”, sagte Tarn besänftigend, aber Valion schüttelte wütend den Kopf, wütend über seine Tränen und wütend darüber, dass nichts gut war. Tarns beruhigende Hand fuhr sanft in seinen Nacken, zog ihn zu sich und bettete Valions Kopf an seine eigene Schulter, und er ließ es zu. Er ließ seinen Tränen freien Lauf, und obwohl es ein Trost war, dass er nicht allein war, war es nicht genug. Das war nicht seine Heimat, er sah hier nicht über den Acker, auf dem er von morgens bis abends arbeitete, und hinter ihm erhob sich nicht das Haus, das sein Urgroßvater gebaut hatte. Es war nicht gerecht, dass er hier war, dass sein Vater so unerreichbar für ihn war und nur das Echo seiner Worte ihn quälen konnte, jetzt, da er ihn so dringend brauchte. Und weil er kein Sklave werden konnte, um nichts in der Welt, weil er dafür zu feige und zu schwach war, würde er seinen Vater auch niemals wiedersehen.