Su fuhr durch das Tor auf das kleine Grundstück, was ihr vom Zoo bereitgestellt wurde, als sie Pie aufgenommen hatte und schloss es mit dem Pieper hinter sich. Seufzend stellte sie den Motor aus und atmete einmal kurz tief durch, bevor sie ausstieg. Pie war schon von der Ladefläche gesprungen und lief schnurstracks um das Haus herum nach hinten. Su musste trotz ihres Ärgers über Dixon lächeln. Sie wusste genau, was Pie nun tat. Er würde nach hinten rennen und auf seine Spielsachen springen und anfangen herumzutoben.
Langsam stieg sie aus und wollte gerade auf das Haus zugehen, als ihr Handy schellte. Sie sah kurz auf die unbekannte Nummer und nahm das Gespräch dann an, während sie gleichzeitig weiter auf ihr Haus zuging. „O'Brien.“
„Mrs. O'Brien. Mein Name ist Dr. Anderson, Direktor Dixon hat mir Ihre Nummer gegeben, es geht um den Tiger Sahib. Ich sollte mit Ihnen sprechen, weil Sie seine Pflegerin sind und...“
„Schön Dr. Anderson. Sie haben ja keine Zeit verschwendet, um anzurufen.“ Su's Stimme klang spöttisch und langsam öffnete sie die Türe zu ihrem Haus. Obwohl sie immer noch wütend war, dass über ihren Kopf hinweg beschlossen worden war, dass Pie an dem Zuchtprogramm teilnehmen sollte, musste sie zugeben, dass der Mann am Telefon eine angenehme Stimme hatte. Tief und weich, wenn sie auch gerade einen leicht gereizten Ton annahm.
„Mrs. O'Brien. Dixon sagte mir, dass Sie die Pflegerin von Sahib sind und ihn von Hand aufgezogen haben. Er sagte auch, dass sie ihn wohl begleiten würden, doch das ist nicht nötig, wir haben die besten Pfleger und riesige Gehege hier zum Eingewöhnen. Und er ist, laut Unterlagen, drei Jahre alt. Sie brauchen ihn also nicht begleiten.“
„Es heißt Ms. nicht Mrs., Dr. Anderson und Sie scheinen nicht zu verstehen. Pie geht ohne mich nirgendwo hin. Entweder mit mir oder gar nicht.“
„Bitte? Sprechen wir von dem gleichen Tier? Laut meinen Unterlagen heißt er Sahib und nicht Pie?“
„Sahib Ranjid Amur der dritte ist sein Geburtsname, aber er heißt Pie. Er hört ausschließlich auf den Namen Pie. Wenn Sie ihn anders rufen wird er niemals reagieren. Ich habe ihn von klein auf so genannt.“
„Das ist doch echt nicht wahr. Der Tiger gehört Ihnen nicht, Sie können ihm nicht einfach einen anderen Namen geben. Außerdem wurde mir von Dixon schon fest zugesagt und der ganze Papierkram geregelt. Aber egal, wie bereits gesagt, Sie brauchen ihn nicht begleiten.“
„Dann hätten Sie ihm vielleicht einmal richtig zuhören sollen Dr. Anderson. Der Tiger geht ohne mich nirgendwo hin, er lebt bei mir. Wenn ich nicht da bin, frisst er nicht und sie würden mit ihm absolut nicht klarkommen. Uns gibt es, wenn überhaupt, nur im Doppelpack oder gar nicht.“
„Das werden wir ja sehen Miss O'Brien. Ich brauche keine zusätzliche Pflegerin, ich will nur den Kater für das Zuchtprogramm.“
Anderson legte auf, ohne ein weiteres Wort zu sagen und Su fauchte wütend auf. So ein verdammter unverschämter, arroganter Mistkerl. Mit langen Schritten ging sie durch das Haus und zu dem großen Extra-Kühlschrank in dem immer Pie's Fleisch lag. Immer noch grummelnd holte sie ein großes schweres Stück Fleisch heraus und packte es schnell aus. Mit dem Fleisch auf dem Arm ging sie nach hinten aus dem Haus und auf die Terrasse und pfiff leise.
„Pie … essen.“ Lachend ließ sie das Fleisch fallen, als er sofort seinen Ball liegen ließ und angerannt kam. Sanft klopfte sie ihm auf den Hals, als er sich das Stück Fleisch schnappte und wusch sich schnell die Hände und Arme an dem kleinen Wasserhahn.
Aufatmend ließ Su sich auf den Liegestuhl am Pool fallen und schloss die Augen. Gott, sie hoffte, dass das alles nicht klappen würde und sie nicht mit Pie in dieses scheißkalte Alaska fliegen musste. Himmel, sie hatten es hier perfekt, schön warm, nachts fuhren sie hin und wieder mal zum Strand und tagsüber waren sie im Zoo. Was zum Teufel sollten sie in Alaska? Es dauerte noch gut ein Jahr, bis Pie sich paaren konnte. Scheiße, es gab doch diese Gefriersamen, das könnte man auch hier machen, dafür bräuchte man sich nicht Monate oder jahrelang den Arsch abfrieren.
Sie dusselte gerade ein bisschen ein, als die Liege plötzlich krachend zusammenfiel, etwas schwer auf ihr drauf lag und eine lange, raue Zunge ihr quer übers Gesicht wischte. Nach Luft japsend versuchte sie Pie von sich zu schieben, der seinen Platz aber unbedingt behalten wollte und sich keinen Zentimeter bewegte. Su stöhnte leise auf. „Pie, geh runter, du erstickst mich ja.“ Wieder versuchte sie ihn runterzuschieben. „Gott, du bist kein kleines Kätzchen mehr, das auf den Schoss kann. Du wiegst über zweihundertfünfzig Kilo, Dicker.“
Endlich rutschte er etwas hinunter, doch nur um mit den Hinterbeinen zu rudern und sie langsam Stück für Stück Richtung Pool zu schieben. „Nein … Gott, nein Pie, hör auf.“
Doch er hatte sie schon so weit geschoben, dass die Liege das Gleichgewicht verlor und mit ihnen beiden in den Pool stürzte. Prustend und erneut nach Luft schnappend kam sie wieder an die Oberfläche und sah, wie Pie mit einem fast bedröppelten Gesicht an den Rand paddelte und aus dem Pool sprang. Sich schüttelnd, sah er sie vorwurfsvoll an und ließ ein tiefes, raues „a-o-uuhh“ hören was in einem kleinen „chrmmmm“ endete. Lachend wischte sie mit der Hand über das Wasser und jagte ihm einen Schwall entgegen, was ihn einen erschreckten Satz nach hinten machen ließ, wo er sich erneut schüttelte und sich dann auf seinen Ball stürzte, um damit zu spielen.
Langsam kletterte Su aus dem Pool und wrang sich ihre langen Haare aus, die sich aus dem Knoten und dem Zopf gelöst hatten und ihr leicht wellig bis in die Mitte von ihrem Rücken fielen.
Sich schüttelnd und ins Haus laufend fing sie schon an sich auszuziehen, um zu duschen, als das Handy auf der Anrichte erneut anfing zu schellen. Genervt sah sie auf die unbekannte Nummer und war am Überlegen das Schellen einfach zu ignorieren, aber dann griff sie doch nach dem Telefon und nahm das Gespräch an. „O'Brien.“
Su stieg aus ihren nassen Lederstiefeln und stellte sie neben die Türe in die Sonne, obwohl sie sich denken konnte, dass sie dort nicht lange überlebten. Dass auf den Schoß klettern und das Schuhe zerbeißen, konnte sie Pie einfach nicht abgewöhnen. Spätestens wenn sie vom Duschen zurückkam, würde ein Stiefel fehlen und irgendwo zwischen seinem Spielzeug liegen.
„Ms. O'Brien. Anderson hier.“
Die Stimme des Mannes klang genervt und gereizt und Su grinste, als sie den leichten Unterton hörte, der erkennen ließ, dass er klein beigeben musste und das absolut zu hassen schien.
„Mr. Anderson!“ Su ging langsam durch die Küche und das Wohnzimmer und dann die Treppe hoch in die erste Etage des Hauses, wo ihr Badezimmer, das Schlafzimmer und ein Gästezimmer war. Noch während sie die Treppe hochstieg, versuchte sie sich auszuziehen und die nassen Sachen loszuwerden. Dementsprechend dumpf klang ihre Stimme und sie konnte hören, wie der Mann am anderen Ende genervt auffauchte.
„Ich habe mit Dixon telefoniert. Er hat mich darüber informiert, dass der Tiger nur in Ihrer Begleitung zu haben ist.“
„Das hab ich Ihnen auch gesagt, Sie hätten sich selbst und mir eine Menge Zeit ersparen können Mr. Anderson. Ich überlasse meinen Tiger bestimmt nicht irgendeinem dahergelaufenem Fremden, der meint, ihn zum Züchten haben zu wollen.“
„Miss O'Brien...“
Su konnte hören, dass es in dem Mann kochte und er sich nur schwer beherrschen konnte.
„Mr. Anderson. Vielleicht können Sie nun aufhören, um den heißen Brei herumzureden? Sie wollen Pie, er kommt nicht allein. Also … Ich denke Sie haben soweit alles mit Dixon besprochen, oder? Das heißt, wir müssen meinen Flug mit Pie's koordinieren...“
„Wir haben hier mehrere Häuser für die Angestellten, dort können Sie ein Zimmer beziehen, bis Sahib sich eingelebt hat und sie zurückkönnen. Der Tiger bekommt hier ein großes Gehege. Meine Assistentin wird sich um...“
„Mr. Anderson, ich glaube Sie hören einfach nicht zu, wenn Ihnen jemand etwas sagt, oder? Pie und ich wohnen zusammen, er wird in kein Gehege gesperrt und ich werde kein Zimmer in irgendeiner WG beziehen. Ich werde auch nicht nach einigen Wochen zurückfliegen und Pie in Ihren Händen lassen. Solange Sie ihn für Ihre Zucht haben wollen, werde ich auch dableiben. Er wohnt bei mir … oder so, das Sie das verstehen … der Tiger und ich brauchen ein eigenes Haus. Er wird nicht … niemals in einen Käfig gesperrt, ist das jetzt klar?“ Su hörte, wie der Mann kurz davor war zu explodieren und seine Stimme klang mehr als gepresst.
„Das ist ein verdammter Tiger und keine Hauskatze. Es gibt hier kein Extrahaus für Sie Miss O'Brien. Und das Gehege ist kein Käfig, sondern ein ziemlich großes Gebiet mit einem gemütlichen Stall oder Häuschen, wohin er sich zurückziehen kann.“
„Dann werden Sie wohl auf uns verzichten müssen.“
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Rick zog die Augen zu Schlitzen zusammen und musste sich beherrschen, um sein Telefon nicht durch sein Büro zu werfen. Diese verdammte Frau machte ihn wahnsinnig mit ihren Forderungen und ihrer Unnachgiebigkeit. Zwei kurze Telefonate mit dieser O'Brien und seine über die letzten Jahre antrainierte Geduld und Ruhe war dahin. Er sah sie förmlich vor sich, mindestens an die sechzig, mit Haarknoten und verkniffenem Gesicht. Wenn sie mit dem Tiger herkam, würden die Fetzen fliegen und das Leben in den nächsten Jahren die pure Hölle werden. Dagegen waren die letzten Jahre in Frisco und seine Bemühungen für dieses Projekt ein Spaziergang gewesen. Aber der Tiger war der Einzige, der alle Voraussetzungen für die Zucht erfüllte und er war handzahm. Er brauchte ihn … dringend. Es gab keinen anderen, der so perfekt passte.
Doch Dixon hatte ihn gewarnt das O'Brien keinen Meter nachgeben würde, wenn es um den Tiger ging und dass die Katze keine Minute ohne ihre Pflegerin blieb und sich bei den versuchen sie zu trennen fast die Zähne und Krallen abgerissen hatte, weil er sich durch die Gitter beißen und kratzen wollte. Nach mehreren versuchen, von anfangs wenigen Minuten bis zu einer Stunde, hatten sie schließlich aufgegeben, damit sich der Tiger nicht ernsthaft selbst verletzte.
Rick rieb sich über den Nacken und schloss kurz die Augen. Er wollte keine alte, besserwisserische Matrone hier haben die einen Tiger wie ein Hauskätzchen behandelte und vergaß, dass es ein bald dreihundert Kilo schweres Raubtier war.
...verfluchte verdammte scheiße...
„Ich werde sehen was ich tun kann und mich nochmal melden.“ Rick knallte den Hörer auf und rieb sich über die Schläfen. Zur Hölle mit diesem verdammten Weib.
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Su sah auf ihr Handy und presste die Lippen zusammen, das war das zweite Mal, das er einfach das Gespräch beendete, ohne sich zu verabschieden. Verdammter unhöflicher Kerl. Wahrscheinlich war das so ein verkniffener alter Professor, der meinte, etwas Gutes zu tun und alles besser wusste. Gott, die nächsten Jahre würden die Hölle werden.
...arroganter Mistkerl...
Endlich betrat sie ihr Badezimmer und legte ihr Handy auf den kleinen Spiegelschrank, während sie sich schnell der restlichen Kleidung entledigte und dann unter die heiße Dusche trat. Minutenlang stand sie einfach nur mit geschlossenen Augen unter dem Wasserstrahl und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Sabine würde sich schlapp lachen über diesen Kerl und sie amüsiert knuffen und ihr dann raten ihn einfach zu ignorieren.
Erst waren ihre Eltern gestorben, als sie und Biene noch klein gewesen waren und dann hatte sich vor fünf Jahren ihre Schwester, wegen einem Mann, das Leben genommen. Kurz spürte sie wieder die Trauer, doch seufzend verdrängte sie sie. Sie musste sich um Pie kümmern, er war alles was sie noch hatte.
Su presste die Lippen zusammen, als sie wieder das Gesicht des Mannes vor sich sah, der Schuld war, dass sie keine Familie mehr hatte, es hatte sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt.
Biene hatte sich damals einen tödlichen Cocktail aus Tabletten und Alkohol gemischt und war mit dem Bild ihrer großen Liebe eingeschlafen. Das Einzige was auf der Rückseite des Bildes gestanden hatte, war, dass Su ihr verzeihen sollte, doch Biene konnte und wollte ohne den Mann, den sie liebte und von dem sie schwanger war, nicht leben. Gott, Biene war erst dreiundzwanzig gewesen, viel zu jung zum Sterben. Unbewusst rannten die Tränen über Su's Gesicht. Ihre Schwester hatte sie einfach allein gelassen, als sie gerade mal zwanzig geworden war.
„Scheiß Kerle, scheiß Familie. Ich brauche euch nicht, ich habe Pie.“ Wütend wischte sie sich über die Augen und atmete tief durch, doch sie konnte die Erinnerung einfach nicht abschütteln.
Wieder fühlte sie den Schock, als sie ihre Schwester gefunden und die Worte auf dem Bild gelesen hatte. Sie hatte nicht einmal gewusst das Biene mit jemandem zusammen gewesen war, sie hatte es absolut geheim gehalten und Su wusste nicht einmal, wie der Mistkerl hieß, mit dem Biene auf dem Bild Arm in Arm in die Kamera strahlte. Der Dreckskerl hatte sie geschwängert und dann sitzengelassen. Su wischte sich die Tränen ab und fing an sich einzuschäumen. Gott, es war fünf Jahre her. Doch manchmal hatte sie das Gefühl, als wäre es erst gestern geschehen. Nein, sie würde sich niemals, wie ihre Schwester, von einem verdammten Kerl das Herz brechen lassen. Sie brauchte keinen Mann, würde sich nie verlieben und hatte sich bis jetzt nie verliebt.
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Rick sah auf das Telefon und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, erneut rieb er sich über die Schläfen, um die beginnenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Zum Teufel, wo sollte er das verdammte Frauenzimmer unterbringen? Die Häuser, wo die Angestellten lebten, fielen aus. Gott, keiner würde mit einem Tiger unter einem Dach leben wollen, egal wie sehr alle diese Tiere mochten und schützen wollten. Aber eine Tierart schützen und züchten oder mit einem Raubtier, das sich frei bewegen konnte und einfach so durchs Haus streifte, zusammenzuleben, das war ein verdammter Unterschied. Er konnte auch nicht innerhalb von ein oder zwei Wochen ein neues Haus aus dem Boden stampfen. Was zum Teufel dachte sich die Frau eigentlich?
...dass sie ein eigenes Haus für sich und den Tiger bekommt, natürlich. Verdammte scheiße...
Wütend fuhr er sich mit allen zehn Fingern durch seine etwas längeren hellbraunen Haare, die hinten knapp den Kragen seines Pullovers berührten. Frustriert presste er die Zähne zusammen und sprang dann auf. Unruhig lief er im Büro hin und her, um dann an dem großen Fenster stehenzubleiben. Die einzige Möglichkeit war, dass er sie hier ins Haus holte. Aber hatte er wirklich Lust so eine alte, nörgelnde Matrone hier im Haus zu haben und dann noch einen dreijährigen Tiger der frei herumlief?
...du wirst keine andere Wahl haben, wenn du den Tiger willst … Scheiße verdammte...
Wenn er der Frau sagte, dass sie mit ihm zusammen wohnen müsste, würde sie wahrscheinlich ausflippen. Gott und er musste dann aufpassen, was er wann trug oder auch nicht. Scheiße, er hatte nicht umsonst die ganze obere Etage für sich abgrenzen lassen, um dann mit so einem alten Frauenzimmer zusammen wohnen zu müssen. „Verdammte scheiße.“ Wenn man die Treppe von unten hochgekommen war, stand man oben erneut vor einer Türe, für die nur er den Schlüssel hatte, damit er hier wirklich seine Privatsphäre hatte. Unten in den Kellern und in der unteren Etage würden dauernd Leute sein, wenn es hier losging, genau deshalb hatte er doch noch extra eine Wand oberhalb der Treppe einziehen lassen, damit hier oben ein abgeschlossener Bereich war.
Rick fuhr sich erneut durch die Haare und überlegte, ob es eine andere Möglichkeit gab, doch egal wie er es drehte und wendete, er kam immer und immer auf dasselbe Ergebnis. Dem gezwungenen Zusammenwohnen mit dieser Furie die einen Tiger als Hauskätzchen hielt.
Am besten wäre es, ihr nichts zu sagen, sie herkommen zu lassen und dann vor vollendete Tatsachen zu stellen. So konnte er wenigstens sicher sein, dass der Tiger hier war. Vielleicht würde die Frau dann schnellstmöglich wieder abreisen, und zwar ohne die Raubkatze. Ein mutwilliges Glitzern trat in seine Augen. Er würde ihr das Leben hier zur Hölle machen und dafür sorgen, dass sie schnellstmöglich wieder abflog und dann konnte er sich in Ruhe dem Projekt widmen und den Tiger in sein angestammtes Gehege zu packen, damit er sich eingewöhnte und später, hoffentlich, für reichlich Nachwuchs sorgen würde.
Zufrieden ließ er sich wieder an seinem Schreibtisch fallen und öffnete diverse Dokumente und Tabellen. Jetzt musste er nur noch das Flugdatum von dem Tiger, mit dem der Pflegerin koordinieren und die Daten nach Frisco übermitteln. Alles Weitere würden dann drüben die Mitarbeiter regeln. Abflüge, Transportbox, Betäubung und den ganzen Kinkerlitzchen von der Pflegerin was sie mitnehmen wollte. Alles andere würde in die Firmeneigenen Lager transportiert werden. Das Haus war eh Eigentum vom Zoo, darum brauchte er sich nicht kümmern, das würden Dixon's Leute erledigen.
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Ryan stand langsam vom Bett auf und warf einen kurzen Blick auf die schlafende Frau. Langsam ging er hinüber ins Bad und sprang kurz unter die Dusche. Während er sich einschäumte, dachte er kurz an die junge Frau, die drüben schlief und die er letzte Nacht nach Hause begleitet hatte. Grinsend dachte er daran, dass sie wirklich so verdammt gelenkig war, wie sie ihm im Nachtclub versprochen hatte. Während er noch das heiße Wasser genoss, schlangen sich plötzlich zwei Arme um ihn und strichen über seinen Bauch und glitten dann tiefer.
„Rick, verbrauch nicht das ganze warme Wasser.“
Langsam drehte Ryan sich um und sah auf die kleine Blondine hinunter. „Nun, jetzt bist du ja da und bekommst noch etwas ab.“ Langsam ließ er seine Hände über sie gleiten und umfasste dann ihre Brüste.
Sie drückte sich an ihn und schlang ein Bein um seine Hüften. Ryan grinste und konnte der Einladung nicht widerstehen. Eine schnelle Nummer, bevor er sich verabschiedete war doch ganz nett.
„Ich muss gleich los Kleines.“ Ryan drehte sie um, sodass er ihre Hinteransicht genießen konnte und drang schnell und hart in sie ein. Die Frau quietschte leise auf und Ryan stöhnte, als er ihre enge spürte.
...verdammt wie hieß die Kleine eigentlich noch einmal?...
Während er sich schnell bewegte, stöhnte sie und kam seinen Bewegungen entgegen. Ryan strich ihr über den Rücken und packte ihre langen Haare. Er genoss den Sex, doch gleichzeitig war er irgendwie nicht ganz bei der Sache. Urplötzlich brach er ab und ließ sie einfach los. Etwas nervte ihn, nervte ihn ganz gewaltig.
„Rick? … Was soll das verdammt?“ Die Frau drehte sich um und sah ihn verletzt an.
„Sorry Kleines, ich habe einen Termin.“ Ryan trocknete sich ab und ging ins Schlafzimmer, um seine Sachen zusammenzusuchen. Schnell zog er sich an und verließ fast fluchtartig die Wohnung seiner nächtlichen Eroberung. Mit beiden Händen fuhr er sich durch seine hellbraunen Haare, die fast den Kragen seiner Lederjacke berührten und vergrub dann die Hände tief in den Taschen seiner Jeans, während er schnell die wenigen Treppen hinunterlief und dann plötzlich auf der Straße stand. Frustriert fuhr er sich erneut durch die Haare und sah an der Fassade hoch, bevor er leise fluchte. Langsam wurde ihm klar, was gerade passiert war. Sein Bruder war wegen irgendetwas wütend, und zwar so wütend, dass er es an ihn, Ryan übertragen hatte. Erneut fluchte er leise. Rick hatte ihm gerade eine schöne, schnelle Nummer unter der Dusche versaut. „Verdammt Rick...“