Rick sah im Dunkeln an die Decke und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen und sich zu beherrschen, sie nicht weiter anzufassen, außer das was gerade war. Sie im Arm halten, weil sie es scheinbar brauchte. Aber nicht mehr, verdammt. Sie wollte scheinbar einfach nur spüren, dass jemand da war und sie nicht schlug. Wieder spürte er eiskalte Wut in sich aufsteigen. Ein winzig kleiner Gedanke in ihm wünschte sich, dass Alan morgen noch da war, dass er ihn nochmal in die Finger bekam. Während alles andere in ihm hoffte, dass er so weit wie möglich weg war. Su sollte ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen … nie wieder.
Plötzlich erstarrte er und hielt die Luft an. Su's Hand glitt federleicht über seine Brust und fing an ihn zu streicheln. Rick schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, nicht zu reagieren. Doch dann glitt ihre Hand noch tiefer, strich über seinen Bauch und zischend holte Rick Luft. Die sanften und zarten Berührungen versetzten ihm kleine Stromschläge und seine Muskeln spannten sich unwillkürlich an.
...Oh nein, bitte hör auf ... weißt du, was du mir da antust Honey?...
Su konnte einfach nicht länger widerstehen, seine warme Haut lockte sie, brannte unter ihrer Hand, die sie auf seine Brust gelegt hatte. Su hielt die Augen geschlossen und ließ ihre Hand leicht über seine Brust wandern. Sie spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte und hielt die Luft an. Eine kleine Berührung hatte so eine Wirkung? Langsam ließ sie ihre Hand tiefer gleiten, zu seinem flachen Bauch. Zart strich sie über die Muskeln, die sich unter ihrer Berührung anspannten und hörte, wie er leise zischend Luft holte. Plötzlich packte er ihre Hand und hielt sie fest.
„Hör auf.“ Vorsichtig legte er ihre Hand, nach kurzem Zögern, wieder auf seine Brust und hielt sie dort fest.
...bitte schlaf doch einfach ein...
Su hob den Kopf als sie seine leise, heisere Stimme hörte und spürte, wie allein der Klang ihren ganzen Körper unter Spannung setzte. Ihr Herz fing an zu rasen, alles in ihr zog sich zusammen und ihr Schoß fing an zu pochen. Fasziniert lauschte sie auf ihren Körper, fühlte seine Stimme, wie sie durch ihren Körper klang und biss sich auf die Lippen, um ein Seufzen zu unterdrücken. Sein Geruch machte sie wahnsinnig, seine Wärme hüllte sie ein und alles in ihr wollte ihn unbedingt streicheln, jede Ecke von seinem Körper erforschen und kennenlernen.
So fühlte es sich also an, wenn man freiwillig wollte, dass jemand einen berührte, wenn man jemanden anfasste, den man wirklich wollte. War das … begehren? Verlangen? Nachdenklich forschte sie in ihrem Körper nach und vergaß dabei, was ihr gerade passiert war, alle Sinne waren nur auf Rick fixiert. Ihr Körper machte sich selbstständig, wollte von ihm berührt und gestreichelt werden.
Unbewusst fingen ihre Finger erneut an ihn zu streicheln und sofort wurde sein Griff um ihre Hand fester. Gleichzeitig schmiegte sie sich noch enger an ihn und spürte, wie er sich noch mehr anspannte.
„Gott, hör auf O'Brien. Bleib … einfach still liegen und schlaf.“ Rick's Stimme klang mehr als gepresst und Su sah verwirrt in sein Gesicht. Er hielt die Augen geschlossen und presste seine Lippen zusammen. Wieso tat er das? War er wütend auf sie? Nein, irgendwie glaubte sie das weniger, das war etwas anderes…
Machte sie ihn etwa nervös? Obwohl sie doch, im Grunde, nichts tat?
Neugierig geworden beugte sich etwas vor. Sachte glitt sie mit ihren Lippen über seine Brust und hauchte kleine Küsse auf seine Haut.
...Was zum … wusste sie eigentlich was sie da tat?...
Rick biss die Zähne zusammen, um das leise Stöhnen zu unterdrücken und spürte, wie eine Gänsehaut über seinen Körper lief. Blitzschnell drehte er sich herum und beugte sich über sie. Ignorierte, das auf ihrem Rücken die roten Striemen waren, die ihr Schmerzen verursachen könnten. Er drückte sie mit seinem Gewicht in die Matratze und sah auf sie hinunter, erwartete das ihre Augen nun ängstlich aufblitzen, doch sie flüsterte nur leise seinen Namen und ließ dann ihre Hände seine Arme hochwanden, bevor sie sie in seinen Nacken legte.
„Rick? Würdest du mich … küssen?“ Su sah zu ihm hoch und bewegte sich kein bisschen mehr, Rick stöhnt leise auf und versuchte sich zu befreien.
„Nein … hör auf. Du hast heute ein scheiß Erlebnis gehabt. Ich kann verstehen, dass du gerade … durcheinander bist. Aber … ich glaube nicht, dass du das, was du gerade willst, wirklich willst.“ Langsam drückte er sich hoch, doch Su ließ ihn nicht los und sah ihn weiter an, während sie gleichzeitig anfing seinen Nacken zu streicheln und mit seinen Haaren zu spielen.
„Bitte … küss mich Rick.“ Su zog sanft an seinen Haaren und rieb sich verführerisch unter ihm. Rick stöhnte kurz auf und merkte, wie altbekannte Gefühle sich in ihm ausbreitete. Die Gier, sie besitzen zu wollen und der Triumph darüber, dass sie ihn wollte … es ihm sagte und zeigt.
Sein Atem beschleunigte sich und seine Augen fingen an zu glühen, während er ihr in die Augen sah.
Su konnte den Blick nicht von den kleinen goldenen Pünktchen in seinen Augen abwenden, die wieder anfingen zu tanzen und sie hypnotisierten und leise seufzte sie auf.
...er hatte so verdammt schöne Augen...
Die Gedanken, an das was sie vorhin erlebt hatte, wurden aus Rick's Kopf gefegt, da war nur noch der Wille und die Gier in ihm, sie besitzen zu wollen und er kam nicht mehr dagegen an. Langsam senkte er den Kopf und strich sanft mit seinem Mund über ihre Lippen. Lockte sie, warb und bat um Einlass und dann spürte er plötzlich, wie sie weich und nachgiebig wurde. Sich ihm öffnete und innerlich aufstöhnend eroberte er leidenschaftlich ihren Mund. Sie schmeckte so süß und verführerisch und vertrieb auch die letzten Gedanken aus seinem Kopf, die noch irgendwie vorhanden waren und ihn aufhalten wollten.
Su ließ ihre Hände sanft über seine Schultern und seinen Rücken gleiten, spürte die Wärme seiner weichen Haut, die stahlharten Muskeln, die sich noch zusätzlich bei jeder ihrer Berührungen anspannten, ihr spiel unter der Haut, wenn er sich bewegte und hatte das Gefühl, das sie langsam von innen heraus verbrannte. Sie bekam keine Luft mehr, sein Kuss schaltete alle Gedanken in ihr aus, bis sie nur noch daran dachte, dass sie ihn wollte. Sie wollte ihm gehören, ganz und gar. Kleine Blitze rasten durch ihren Körper ließen sie zittern und unbewusst zog sie ihn noch enger an sich, rieb sich an ihm und fuhr mit beiden Händen in seine Haare.
Plötzlich löste er seinen Mund von ihren Lippen und glitt sanft an ihrem Hals entlang, küsste die kleine Stelle unter ihrem Ohrläppchen, die kleine Kuhle an ihrer Schulter und biss sie zart in den Hals. Bevor er die Stelle sacht mit seiner Zunge berührte und darüber leckte. Su stöhnte auf und eine Gänsehaut raste über ihnen Körper. Vorsichtig rutscht er etwas zur Seite und Su wollte schon protestieren, als sie seine Hand spürte, die sanft und zart über ihren Körper glitt, seine Lippen nahmen ihre Wanderung wieder auf, glitten über ihren Hals, ihr Dekolletee und wanderten zu ihren Brüsten. Vorsichtig schon er ihren BH beiseite, befreite ihre Brüste und gab ein kleiner zufriedener Laut von sich, als er mit den Lippen ihre harte Brustwarze umschloss. Su stöhnte auf und ein Zittern jagte durch ihren Körper. Sanft biss und saugte er an ihrer Brustwarze, strich mit der Zunge darüber und Su wand sich unruhig hin und her, stöhnte erneut leise auf und krallte ihre Hände in die Bettdecke. Doch dann löste sie ihre Hände wieder, sie wollte ihn berühren, seine warme Haut spüren und leise aufstöhnend legte sie ihre Hände auf seine Schultern, streichelte mit den Fingerspitzen forschend und neugierig über seine nackte Haut. Wo sich vorhin alles in ihr gesträubt hatte, dass Alan sie anfasste, wollte sie jetzt, von Rick, einfach nur mehr und mehr. Wollte das er und nur er, sie berührte, sie küsste und streichelte.
...Gott, es fühlte sich so gut an, so richtig und perfekt...
Langsam und zart wanderte seine Hand tiefer, während er gleichzeitig weiterhin ihre Brust küsste und dann mit den Lippen wieder hoch wanderte. Leidenschaftlich und besitzergreifend eroberte er ihren Mund erneut und glitt gleichzeitig langsam und sanft mit seiner Hand über ihren Bauch, verursachte unzählige kleine Schauer und spielerisch fast neckend glitt er mit seiner Hand immer tiefer, streichelte sie, zog sich zurück und berührte sie dann erneut sanft und hauchzart.
Su wurde fast wahnsinnig, seine Nähe, seine Berührungen und die Zeit, die er sich ließ, um sie immer wieder und wieder zu streicheln, ließen sie von Sekunde zu Sekunde unruhiger werden. Sie hatte das Gefühl zu verbrennen, doch anstatt das Feuer zu löschen, erzeugte er unzählige zusätzliche kleine Brände auf ihrer Haut die sie mehr und mehr stöhnen ließen.
Wie zufällig und unendlich leicht und langsam berührte er ihre Hüften, streichelte erneut ihren Bauch, umkreiste ihren Bauchnabel und glitt dann mit seiner Hand wieder tiefer. Sachte fuhr er mit der Hand an ihrem Bein entlang, fast bis zu ihrem Knie und glitt unendlich langsam an der Innenseite ihres Beines wieder nach oben. Alles in ihr zog sich zusammen, ihr Schoß pochte und Su presste sich noch enger an ihn, während er seinen Kuss noch vertiefte.
Sanft und langsam wanderte seine Hand an ihrem Schenkel immer höher, erreichte ihre intimste Stelle und strich hauchzart darüber. Su zuckte zusammen und presste unwillkürlich ihre Beine zusammen und sofort erstarrte Rick.
Langsam hob er den Kopf und öffnete die Augen, um sie anzusehen. Er sah die Bissspuren an ihrem Hals und auf ihrer Schulter, die nicht von ihm waren. Er würde niemals eine Frau derart und absichtlich verletzten. Er sah den leichten Hauch eines blauen Flecks auf ihrer Wange und wie ein riesiges Schild knallte ihm die Erkenntnis durch den Kopf, ließ ihn innehalten und langsam wollte er sich zurückziehen. Gott, sie wollte nicht ihn, wollte nur das schlechte Gefühl und das Erlebte in sich vertreiben und durch etwas anderes ersetzten.
Um Himmelswillen, was tat er da? Fast wäre es zu spät gewesen, wenn sie nicht gerade unbewusst zusammengezuckt wäre…
Er sah auf sie hinunter, die leicht geöffneten, geschwollenen Lippen, die zarte Röte ihrer Haut, ihr schnelles hektisches Atmen. Alles in ihm wollte sie besitzen, wollte das sie seines war, ganz und gar und doch hatte ihr kurzes Zögern gereicht, seine Selbstkontrolle wieder einzuschalten.
Ein Muskel zuckte unkontrolliert an seiner Wange als er auf sie hinuntersah. Er wollte sie unbedingt, alles in ihm schrie danach sie jetzt und sofort zu nehmen, ihr kleines zögern einfach abzuschalten. Er wusste genau wie er es umgehen konnte, wie er sie dazu bring konnte das sie mit ihm schlief, jetzt und hier. Doch es war falsch … es war ein verdammt falscher Zeitpunkt, nachdem was sie vorhin erlebt hatte.
Sanft legte er ihr seine Hand ans Gesicht und zärtlich strich er ihr mit dem Daumen über ihre Lippen. Ihre schönen Augen, die sie auf seine Berührung hin öffnete und die ihn an eine Raubkatze erinnerten, blickten ihn erregt und lockend an und erneut rieb sie sich an ihm und zog sanft an seinen Haaren.
„Rick...“ Ihre Stimme war nur ein leiser bittender Hauch und aufstöhnend schloss er die Augen.
„Hör auf, bitte … du wirst es morgen bereuen Su.“
...und ich auch...
„Nein … bitte.“ Su sah ihn immer noch an und sah den Kampf in seinem Gesicht, sanft fuhr sie mit einer Hand durch seine Haare und legte eine Hand an seine Wange. „Rick … bitte...“
„Es tut mir leid Honey...“ Langsam öffnete er wieder die Augen und sah sie an. Vorsichtig löste er ihre Hände von sich, atmete tief durch und zog sich langsam zurück. Seine Erregung drückte schmerzhaft gegen seine Jeans und alles in ihm schrie immer noch danach sich das zu nehmen, was sie ihm anbot. Sie zu besitzen, jetzt sofort und sie damit vielleicht aus seinem Kopf und seinem Blut zu vertreiben.
Aber er wusste auch, dass er sich danach dafür hassen würde und sie ihn ebenfalls, spätestens morgen, wenn sie wieder einen klaren Kopf hatte und das Geschehen der Nacht verarbeiten würde. Und dann würde sie die Nacht mit Sicherheit bereuen. Vor ein paar Jahren noch wäre es ihm scheißegal gewesen, er hätte sie genommen, ohne groß zu fragen oder sich Gedanken zu machen. Aber er hatte sich verändert, versuchte immer noch, sich zu ändern und seine Gier nach Sex zu besiegen. Bis jetzt hatte es doch auch funktioniert, die ganzen letzten Jahre. Er hatte dafür gesorgt, dass keine Frau in der Nähe war, die ihn wieder zum Jäger werden ließ, der jede Nacht eine neue Frau in seinem Bett brauchte und wollte.
Er wollte Su, doch etwas in ihm wollte ebenfalls, dass sie sich sicher war, dass sie ihn ebenfalls wollte, mit allen Konsequenzen.
...es tut mir leid Honey, nicht jetzt, nicht heute...
Langsam richtete er sich auf und sah, wie sich ihre Augen weiteten und sie ihn dann verletzt und geschockt ansahen. Fassungslos sah sie ihn an, bevor sich ihre Augen mit Tränen füllten und sie die Decke um sich raffte und an die äußerte Kante vom Bett rutschte, so weit weg wie möglich von ihm.
„Du … du willst mich nicht?“ Ihre Stimme klang verletzt, fassungslos und so als würde sie gleich weinen und Rick fluchte innerlich.
„Su … Gott, du hast keine Ahnung, wiesehr ich dich will. Aber du wirst es morgen bereuen, glaub mir...“ Rick fuhr sich durch die Haare und sah sie unverwandt an. „...und davon ab, ich habe keinen Schutz hier...“
Su sah ihn verlegen an und zog die Decke enger „…wenn es daran liegt, ich bin geschützt. Ich kann nicht schwanger werden...“
Stirnrunzelnd sah er sie an, doch bevor er fragen konnte warum, sprach sie schon weiter.
„Ich hatte früher immer Probleme mit … naja, damit halt und hatte immer tagelang furchtbare Schmerzen, wenn ich … also...“ Su sah auf die Decke. Himmel, das war so peinlich und sein prüfender Blick machte es nicht gerade einfacher. „Ich hatte immer schmerzen, wenn ich meine Regel hatte. Also wurde mir vom Arzt die Pille verschrieben, aber die hab ich immer vergessen. Schließlich ... ehm, hatte ich keinen Grund sie zu nehmen ... also außer … Gott...“ Nervös fuhr sie sich über die Lippen und traute sich nicht zu Rick zu sehen. Sie konnte seinen Blick förmlich spüren und kurz warf sie einen Blick aus den Augenwinkeln auf ihn, bevor sie wieder auf die Decke sah.
Rick verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie weiter unverwandt an. Sie war sowas von atemberaubend niedlich in ihrer Verlegenheit und er musste sich wirklich zwingen nicht zu schmunzeln, gleichzeitig kämpfte er erneut gegen seine Gier und um seine Selbstbeherrschung.
...niedlich, unschuldig und regt alle meine Sinne an...
„Also, weil ich sie immer vergessen habe, hat mir der Arzt dann ein Stäbchen vorgeschlagen. Das sitzt hier im Oberarm.“ Su tippte auf eine Stelle an der Innenseite ihres Oberarmes. „Man kann es sogar unter der Haut fühlen. Das bleibt ungefähr drei Jahre da drinnen und dann wird es ersetzt. Du bräuchtest also kein … kein ...“ Verlegen brach sie ab und sah dann zu Rick hoch, der sie immer noch ansah.
...bitte, sieh mich nicht so seltsam an...
Rick sah sie weiter an und kämpfte immer noch mit sich. Zum Teufel, er hatte noch nie erlebte, dass eine Frau ihn so in den Wahnsinn treiben konnte wie sie. Es sogar fast schaffte ihn dazu zubringen alle seine Prinzipien über Bord zu werfen. Immer noch war er mehr als erregt und das, obwohl er nun schon eine Weile hier stand, frustriert fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare und vergrub seine Hände dann tief in seinen Jeanstaschen.
...Eiswasser, Eiswürfel, eiskalte Dusche, eiskalte Bergseen...
Scheiße, das brachte mal gar nichts. Wer, zum Teufel behauptete eigentlich immer, dass es helfen sollte sich auf andere Gedanken zu bringen? Tief holte er Luft und sah Su an, die ihn immer noch anschaute und auf eine Reaktion von ihm wartete.
„Su … ich weiß das zu schätzen, auch was du mir da schenken willst. Doch ich glaube, dass du das jetzt, hier und heute nicht so meinst. Also nein. Ich werde hier nicht mit dir schlafen. Wenn du dir sicher bist … morgen, nächste Woche, wann auch immer, dann ja. Aber nicht hier und heute. Und außerdem … ich habe noch nie mit einer Frau ohne Schutz geschlafen. Und egal wie verführerisch du gerade bist, bringt es mich doch nicht dazu, das zu vergessen.“
...Lügner … du würdest sofort und ohne Schutz mit ihr schlafen, weil sie dich einfach nur wahnsinnig macht und du sie besitzen willst...
„Du … willst mich nicht?“ Su sah ihn fassungslos an, bevor ihr Blick mehr als verletzt wurde. Langsam wurde ihr bewusst das er sie abwies, nicht mit ihr schlafen wollte. Sie saß hier, fast nackt, warf sich ihm förmlich an den Hals und er … sagte nein? War sie so hässlich?
„Su...“ Rick sah sie an und wollte etwas sagen doch ihre verletzte, fauchende Stimme unterbrach ihn sofort.
„Du schläfst nicht ohne Schutz mit einer Frau? Willst du mich verarschen? Bin ich dir nicht gut genug? Nicht schön genug? Nicht alt genug? Du verdammter Mistkerl...“
„Su, was soll das?“ Rick sah sie verwirrt an und ging ein Schritt auf sie zu. Er konnte verstehen das sie verletzt war, aber sie musste doch verstehen, dass er sie nur beschützen wollte. Vor sich selbst und auch vor ihn.
„Du Dreckskerl hast mit meiner Schwester geschlafen … ohne verdammten Schutz … und als sie schwanger war, hast du sie sitzen lassen, aber ich bin dir nicht gut genug? … Du bist ein verdammter Lügner...“
„Ich habe WAS? … Ich kenne deine Schwester nicht einmal. Verflucht. Wovon redest du da eigentlich?“ Rick's Stimme klang nun genauso wütend wie ihre und seine Augen, die gerade noch warm und goldbraun geschimmert hatten, wechselten in ein dunkelgrün und blitzen sie ungläubig und fassungslos an.
...Zum Teufel … welche Schwester? Er kannte keine O'Brien außer Su...
„Gott … du bist so ein verdammter...“ Su rannten die Tränen über die Wange und wütend wischte sie sie weg. Warum war sie nicht gut genug für ihn? Warum hatte er mit ihrer Schwester geschlafen, aber weigerte sich mit ihr … obwohl sie es doch wollte?
„Su, ich habe wirklich absolut keine Ahnung, wovon du redest.“ Rick ging langsam auf sie zu, doch sofort griff sie auf den Nachttisch und warf den erstbesten Gegenstand nach ihm, den sie in die Finger bekam.
Rick konnte gerade noch ausweichen und die kleine Kiste flog an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo sie scheppernd auf dem Boden aufprallte. Geschockt blieb er stehen und sah sie an, während Pie erschrocken aufsprang und sie beide fast missbilligend ansah, bevor er sich an Rick vorbei drängte und das Schlafzimmer verließ.
„Meine Schwester Sabine … sie sah genauso aus wie ich, nur drei Jahre älter. Du hast mit ihr eine Affäre gehabt, hast sie geschwängert und dann sitzengelassen.“ Wütend sah sie ihn an und Rick wurde blass.
...sie glaubte ernsthaft, dass er … um Himmelswillen...
„Du denkst, … ich sagte doch, das ich noch nie mit einer Fra-...“ Zum Teufel, er kannte keine Sabine, der Name sagte ihm absolut gar nichts. Doch bevor er weitersprechen konnte, wurde er erneut von ihr unterbrochen.
„Erspare mir deine verdammten Lügen. Du hast sie geschwängert, von wegen … ’ich schlafe nie mit einer Frau ohne Schutz.’“ Wütend unterbrach sie ihn und äffte seinen Spruch nach.
„Wenn du denkst, dass ich das deiner Schwester angetan habe … warum willst du dann unbedingt mit mir...“ Noch während er sprach wurde ihm der Grund plötzlich klar. Rick wurde noch blasser und trat einen Schritt zurück. Eine Stimme klang leise und tonlos.
„Ich verstehe … Rache, nicht wahr? Was genau hast du geplant? Mich verliebt zu machen und dann abservieren? Oder kurz bevor wir miteinander schlafen… Einen Rückzieher machen? … Ich kenne deine Schwester nicht Su. Und ich lüge nicht. Das habe ich noch nie … Wie kommst du darauf, dass ich der Vater des Kindes bin?“
„Ich habe das Bild von Euch beide gesehen, dass sie in der Hand hielt, als ich sie fand.“ Su sah seinen verwirrten Blick und sah ihn hasserfüllt an. „Du und sie … Arm in Arm und in die Kamera schauend. Und ihre Verabschiedung, dass sie ohne dich nicht mehr leben will, dass sie schwanger ist und du sie verlassen hast … SIE IST TOT UND DU BIST SCHULD!“
Rick wurde kreidebleich und spürte, wie ihm schlecht wurde. Langsam trat er einen Schritt zurück und dann noch einen.
...Ryan!...
Wieder schaffte es sein Bruder ihm etwas zu zerstören, er brauchte nicht einmal anwesend sein. Seine Stimme klang leise und unendlich müde. „Das tut mir unendlich leid, aber bist du vielleicht einmal auf den Gedanken gekommen, dass es mein Bruder sein könnte? Ich kenne deine Schwester nicht Su.“ Langsam und mit schweren Schritten ging er zur Couch und fing an sich anzuziehen.
...sie wird es nicht glauben...
„Wie passend, ein Bruder … und der sieht dir natürlich auch so unendlich ähnlich. Dein Gesicht hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Du hast meine Schwester vor fünf Jahren indirekt getötet, als du sie erst geschwängert und dann mit ihr Schluss gemacht hast.“
„Ich habe einen Zwillingsbruder Su. Ich war es nicht, aber das glaubst du nicht, nicht wahr? … Ich habe deine Schwester geschwängert und sitzengelassen und damit bin ich schuld an ihrem Tod und dich will ich nicht, nicht wahr? … Das ist es, was dich gerade wütend macht, oder?“ Langsam ging er zur Anrichte und nahm den Schlüssel, schloss die Türe auf und warf den Schlüssel wieder auf die Theke.
„Wie passend, auch noch einen Zwillingsbruder. Ungemein praktisch, nicht wahr? Man kann immer alles auf den anderen schieben. Ich glaube dir kein verdammtes Wort. Du bist ein verfluchter Lügner und Mörder...“
„Schließe die Türe hinter mir ab, ich schicke dir morgen früh einen Wagen, der dich abholt...“ Rick sah sie an und einen Moment sah es so aus als wollte er noch etwas sagen, doch dann schüttelte er den Kopf. Leise ging er hinaus und schloss die Türe hinter sich. Kurz lehnte er sich blass dagegen und schloss die Augen.
...selbst Alaska ist also nicht weit genug weg...
Su hörte, wie die Türe ins Schloss fiel und ließ sich auf das Bett fallen, schluchzend kugelte sie sich zusammen und konnte die Tränen nicht aufhalten. Ausgerechnet der Mann … der einzige Mann, der jemals den Wunsch in ihr geweckt hatte, dass er sie küssen und berühren sollte … ausgerechnet der Mann, wollte sie nicht.
...selbst schuld, wie kannst du vergessen, …wie konntest du vergessen … wer er ist? Er hat Biene verletzt und jetzt auch dich. Du bist einfach nur dumm...