Das warme, weiche Wasser umspielte ihren Körper und wie von selbst glitten ihre Hände über ihre Haut. Sie stellte sich vor, dass es Rick's Hände wären, die sie zärtlich berührten.
Zart wanderte er unter Wasser mit den Fingerspitzen über ihre Haut. Strich sanft ihren Hals entlang, hinunter zu ihrem Busen, umrundetet ihn zärtlich, bevor er mit den Fingern unendlich langsam und sie kaum berührend über ihre Rippen glitt, immer tiefer bis zu ihrem Bauch. Langsam legte er die ganze Hand auf ihren Bauch, fuhr sanft etwas tiefer nur ein kleines Stückchen, gerade so viel das sie leise aufseufzte und sich wünschte, das er sie endlich richtig berührte. Zärtlich glitt seine Hand wieder über ihre Haut nach oben, umkreiste ihre Brustwarzen und fing das Spielchen dann wieder von vorne an. Sanft strich er über ihren Busen, zwirbelte kurz und doch zärtlich ihre Brustwarzen, fuhr zart zu ihrem Bauch und noch tiefer, vorsichtig und nur kurz berührte er ihre intimste Stelle, glitt noch etwas tiefer, berührte ihre Knospe. Er lockte und reizte sie und leise stöhnte sie auf, bevor sie erschrocken und nach Luft japsend die Augen aufriss.
...wow, das war … Himmel...
„Um Gotteswillen Su … Was tust du da? du bist nicht mehr normal. Er ist ein verdammtes Arschloch. Er hat Biene geschwängert, sie sitzengelassen und dich erst in den Arm genommen und dann weggeschubst. Er ist absolut keinen Gedanken wert. Verdammt … und noch weniger, dass du dir vorstellst das er dich berührt. Verflucht.“ Leise schimpfte Su mit sich selbst, während sie gleichzeitig noch immer nach Luft schnappte.
...und wenn es doch sein Bruder war, wie er sagte?...
„Ja, sicher … wie praktisch das da plötzlich ein Zwillingsbruder sein soll, der das angeblich war.“
...Stell dich doch nicht so dumm. Du weißt, dass es Zwillinge gibt, er könnte doch wirklich einer sein...
„Pfffff … wer es glaubt...“
...Du bist allein hier oben, du könntest in sein Büro oder in sein Schlafzimmer gehen und schauen, ob da irgendwo vielleicht ein Foto ist oder sonst irgendetwas...
„Ich gehe bestimmt nicht in sein Schlafzimmer!“
...warst du nicht eh neugierig, wie sein Schlafzimmer aussieht? Jetzt ist die Chance, er ist nicht da. Er wird das niemals wissen, dass du in seinem Zimmer warst oder im Büro...
„Halt die Klappe...“
...ich meine ja nur. Seine Sachen sind alle da, … alles riecht nach ihm, vielleicht willst du einmal deine Nase in seine Shirts stecken und ihn tief einatmen? … Bist du nicht ein klein bisschen neugierig? Komm schon, gestehe es dir doch endlich ein, der Mann macht dich wahnsinnig. Und es ist dir scheißegal das er mit Biene geschlafen hat. Du willst ihn … du willst ihn für dich haben...
„Nein!!!“
...du machst dir was vor. Du denkst dauernd an ihn, du willst mit ihm schlafen. Du hast dich Hals über Kopf in ihn verliebt. In seine strubbeligen Haare, seine wunderschönen grünbraunen Haselnussaugen mit den goldenen Pünktchen, die dich so um den Finger wickeln, wenn er dich ansieht...
„Das ist absoluter Blödsinn, … ich verliebe mich bestimmt nicht in den Liebhaber meiner Schwester.“
...weil man das ja auch steuern kann und du ja so unglaublich erfahren bist, nicht wahr? Was ist das dann, was du fühlst? Das Herzrasen und deine Atemnot, wenn er in der Nähe ist. Dass du immer und immer wieder an ihn denkst, dass du willst, das er dich küsst? Dich berührt und in den Arm nimmt? Dass er sich in dich verliebt? Du unglücklich bist, weil er dich zurückgewiesen hat und er jetzt weggeritten ist...
„Das ist, weil ich ihn verliebt machen will, um ihn dann abzuservieren wegen Biene.“
...sicher, rede dir das nur weiter ein...
„Aaargh“ Su legte ihre Hände an die Schläfen so als könnte sie ihre Gedanken aufhalten und stöhnte auf. Sie hatte sich nicht verliebt, oder doch? War sie wirklich deshalb so frustriert?
Su zuckte zusammen, als plötzlich die Türe krachend aufsprang und entsetzt sah sie Richtung Türe. Mit schnellen Schritten kam Pie auf sie zu und bevor sie noch reagieren konnte, hinge er schon halb in der Badewanne und ruderte mit einem Hinterbein in der Luft. Verdammt, sie hatte total vergessen das er Schaumbäder heiß und innig liebte. Zu Hause hatte sie jedes Mal die Türe abschließen müssen, weil er genau wusste, wie er sich dagegen drücken musste, damit er ins Bad konnte, wenn sie an manchen Tagen ein langes Schaumbad genießen wollte, anstatt einer schnellen Dusche.
„Nein Pie … um Himmelswillen, nein. Die Wanne ist zwar groß aber … oh verdammt...“ Bevor sie noch zu Ende gesprochen hatte, war er endlich ganz in der Wanne und sah sie zufrieden an.
„Man das war mein Schaumbad ... verdammt...“ Frustriert stieg Su aus der Wanne und wickelte sich in ein großes Badelaken. Das war's dann mit Entspannung. Gleich durfte sie noch das Bad putzen, wenn er wieder aus der Wanne kam. Und dann durfte sie Duschen gehen, weil sie total nach nasser Katze roch. Langsam beugte sie ich vor und zog den Stöpsel aus der Wanne. Pie schlug wie immer mit seiner Tatze nach dem Abfluss, um das Wasser festzuhalten und die Geräusche einzufangen und verteilte dabei den Schaum und das Wasser großzügig im Bad. Seufzend fing Su an ihn einzuschäumen. Wenn er eh schon in der Wanne saß...
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Seufzend hielt Rick sein Pferd an und sprang ab, während er den Baum musterte, der in den Zaun gefallen war. Prüfend trat er gegen den Baumstamm und schnappte sich dann sein Handy, schnell tippte er eine Nachricht in seine Memofunktion und sah erneut prüfend auf den Zaun. Nicht das er einstürzen würde, oder der Baumstamm dem Zaun gefährlich werden könnte, aber es war besser ihn vor nächste Woche zu entfernen. Rick trat erneut gegen den Baumstamm, so wie sich das anfühlte, lag er schon ein paar Tage hier. Die Rinde war trocken und sprang unter seinem Tritt ab, das würde nicht passieren, wenn der Baum erst ein oder zwei Tage liegen würde.
Er wollte gerade wieder aufsteigen, als er zufällig auf die Uhr sah. Er war seit Stunden unterwegs, seufzend ging er an die Satteltaschen und schnappte sich eine Flasche Wasser und einige Sandwichs. Vorsichtig setzte er sich auf den Baumstamm und ließ das Pferd etwas grasen, während er überlegte, ob er zur nächstgelegenen Hütte reiten oder wieder zurück zum Haupthaus sollte. Wenn er jetzt zurückritt, käme er mitten in der Nacht an oder er ritt zur Hütte und blieb morgen noch unterwegs.
Langsam öffnete er die Flasche und zuckte zusammen, als seine Hand wieder wehtat. Eigentlich wollte er lieber nach Hause, doch gleichzeitig sträubte sich alles in ihm zurückzukehren. Er wollte O'Brien, … Su nicht sehen. Genervt schloss er die Augen und atmete tief ein. Wieso zum Teufel traf es ihn diesmal so verdammt hart, dass er für etwas den Kopf hinhalten sollte, dass sein Bruder angestellt hatte. Er war das doch schon gewohnt. Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare und sah mit leerem Blick über das weite flache Feld vor sich.
...weil du diesmal weitaus mehr verlierst, als jemals zuvor...
Andererseits konnte er nicht ewig hier draußen bleiben und Su würde noch lange hier in Alaska bleiben. Er bezweifelte, dass sie ohne Pie abreisen würde. Niemals...
„Ach Scheiße verdammt.“ Fluchend ging er auf das Pferd zu und verstaute das Wasser wieder in der Tasche. Langsam stieg er auf und drehte den Hengst Richtung nach Haus. „Bringt eh nichts. Na los Brody, bring uns nach Hause.“ Er ließ die Zügel frei und das Pferd setzte sich langsam und gemütlich in Bewegung. Rick ließ seine Gedanken freien Lauf, er wusste, dass er sich auf den Hengst verlassen konnte und er erst wieder aufpassen musste, wenn es anfing dunkel zu werden und das würde noch ein paar Stunden dauern. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr … Sonnenuntergang um knapp elf, das waren noch gut fünf Stunden bis dahin.
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Ryan warf den Stift genervt auf seinen Schreibtisch und rieb sich über seinen Nacken. Das Büro ging ihm auf die Nerven, Miriam ging ihm mit ihrem Augengeklimper auf die Nerven, die Luft in dem Zimmer nervte ihn ebenfalls. Gereizt schnaubte er auf und schaltete dann entschieden den Computer aus. Energisch öffnete er die Hemdsärmel und krempelte sie hoch und zog sich die Krawatte vom Hals. Er hasste diese Dinger, es wurde Zeit, dass er seinem Job und dieser Firma seinen Stempel aufdrückte. Er war kein verdammter Schlipsträger und er würde nicht den ganzen verdammten Tag im Büro verbringen, er konnte von überall aus arbeiten. Wozu hatte er den schließlich Laptop und Handy und war jederzeit erreichbar.
Er schnappte sich seine Tasche und stopfte sein Laptop und sein Handy und die Krawatte hinein und verließ mit langen Schritten sein Büro. Miriam zuckte zusammen und sah ihn überrascht an, als er so plötzlich vor ihr stand.
„Ryan...“
Ryan warf ihr nur einen kurzen Blick zu und stütze sich dann auf ihren Schreibtisch, sodass er nur noch Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war. Er sah, wie sie nervös wurde, sich über die Lippen leckte und unruhig hin und her rutschte. Lächelnd sah er sie an und zeigt ein winziges kleines Stückchen seines Anderson Charmes. Augenblicklich wurde sie rot und senkte verlegen den Blick.
„Miriam...“ Seine Stimme klang leise und tief und Miriam sah ihm sofort wieder in die Augen. Nervös zupfte sie an ihren Haaren herum und erneut lächelte Ryan leicht, zeigte ein winziges bisschen das kleine Grübchen in seiner Wange, was nur zusehen war, wenn sie wirklich schmunzelten oder lächelten und sich über jemand oder etwas amüsierten und das irgendwie eine magische Anziehung auf die Damenwelt hatte. Zumindest konnten die meisten nicht den Blick davon abwenden, wenn sie es einmal zu Gesicht bekamen.
Ryan grinste wieder und dachte daran wie er und Rick früher stundenlang vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer von Dean gestanden und geübt hatten so zu lächeln, dass es einmal zu sehen war und einmal nicht. Später hatten sie es immer auf Befehl zeigen und nicht zeigen können und die Frauen waren einfach nur hin und weg, wenn sie es sahen. Innerlich den Kopf schüttelnd sah er auf Miriam die ebenfalls nicht den Blick von seinem Grübchen und seinen Augen abwenden konnte.
„Miriam...“, erneut sprach er sie an mit dieser leisen und sanften Stimme und spürte, wie sie mehr und mehr unruhig wurde und rascher atmete.
„Ja?“ Sich erneut über die Lippen leckend, sah Miriam ihn an und versuchte nicht länger zu zerfließen. Sie schmolz immer regelrecht dahin, wenn er ihr so nahe war und sie so sanft anlächelte, dass dieses kleine süße Grübchen zu sehen war.
„Ich werde für ein paar Tage nicht herkommen. Sag alle persönlichen Termine bitte ab. Zu erreichen bin ich wie immer über E-Mail oder Telefon.“
„Aber...“
„Kein Aber … alles bleibt wie gehabt, nur die verdammten Meetings und persönliche Termine bitte auf … hmm ... übernächste Woche verschieben. Danke.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und bevor sie noch etwas sagen konnte war er schon verschwunden. Sie sackte zusammen und atmete keuchend aus als er plötzlich noch einmal den Kopf hereinsteckte.
„Ich will für morgen früh die Firmenmaschine startklar haben. Sechs Uhr. Pünktlich.“ Genauso schnell wie er ihr die Befehle zugeworfen hatte, war er auch schon wieder verschwunden und Miriam sackte erneut zitternd zusammen.
Sie kam einfach nicht von ihm los, jedes Mal, wenn er sie anlächelte, wollte sie mit ihm ins Bett. Gott dieses verdammte Grübchen und diese verfluchten wunderschönen Augen, die so unendlich zärtlich schauen konnten und beim Sex … Miriam stöhnte leise, als sie daran dachte, wie er mit ihr geschlafen hatte. Gott, alleine seine Augen sorgten dafür, dass sie alles um sich herum vergaß. Diese verdammten Augen...
Pfeifend und mit etwas bessere Laune verließ Ryan das Büro und fuhr in die Tiefgarage, wo sein Wagen stand. Ein kleiner schneller schwarzer Sportwagen. Viel lieber würde er mit dem Motorrad fahren, aber das ging im Anzug schlecht. Entschieden schüttelte er den Kopf. Es wurde wirklich Zeit, dass sich einiges änderte. Kein verdammtes Büro, wo er den ganzen Tag Verschimmeln musste. Sollten sie doch draußen arbeiten, das ging genauso gut und machte viel mehr Spaß und das brachte im Endeffekt mehr Geld in die Firmenkasse. Er erlebte das immer und immer wieder bei seiner und Rick's kleiner Firma. Er ließ die Leute wählen, wo sie arbeiten wollten, und sie hatten ihn noch nie enttäuscht, sie gaben alles für die Firma und er gab ihnen alles zurück, indem er so locker mit den Arbeitszeiten und dem Arbeitsplatz war.
Draußen oder drinnen, in der Stadt am Strand, zu Hause … sie konnten da arbeiten, wo sie wollten, solange sie ihren Job machten. Leise auflachend dachte er daran das er letztes Jahr einfach eine ganze Woche mit seinen Leuten am Strand verbracht hatte, von morgens bis spät abends. Keiner hatte sich beschwert, als die Arbeitszeit offiziell zusende war, jeder war geblieben und hatte weitergearbeitet, weil es eine verdammt lustige Runde gewesen war. Das Ergebnis nach dieser Woche hatte ihm wieder einmal bestätigt, dass er recht gehabt hatte. Es waren mehrere Millionen plus in der Kasse. Spekulieren in der Sonne machte mehr Spaß als in einem muffigen, wen auch äußert luxuriösen, eleganten Büro.
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Zufrieden sah sich Su in dem frisch geputzt Badezimmer um. Nichts erinnerte mehr an Pie's Badespaß. Seufzend stellte sie die Putzsachen, die sie, Gott sei Dank, in der Abstellkammer gefunden hatte, wieder weg und zog sich zum zweiten Mal heute aus, um jetzt endlich Duschen zu gehen. Nochmal ein Bad wollte sie nicht riskieren, solange sie die Türe nicht irgendwie abschließen konnte. Kurz steckte sie den Kopf aus dem Bad und sah das Pie zufrieden brummend wieder vor Rick's Türe lag und Su schoss ihm einen bitterbösen Blick zu, den er mit gleichgültigem Schwanz klopfen quittierte.
„Ehrlich Dicker. du solltest einmal an deinem Geschmack arbeiten. Der Kerl ist ein Mistkerl, verdammt und du himmelst den an. Demnächst hörst du sogar noch auf ihn, wenn er was sagt … echt mal, ich bin schwer enttäuscht von dir Pie.“
„chrmmmm“ Pie gähnte und schloss dann demonstrativ die Augen.
„Ja chrmmmm, du mich auch...“ Su zog sich zurück und schloss die Türe. Schnell stieg sie unter die Dusche und schloss seufzend einen Moment die Augen, bevor sie sich einschäumte. Nach einigen Minuten drehte sie das Wasser wieder ab und stieg aus der Dusche.
Zufrieden wickelte sie sich in ein großes weiches Badelaken ein und bürstete sich die Haare. Stirnrunzelnd wischte sie dann mit einer Ecke des Handtuches über den Spiegel über dem Waschbecken und sah sich prüfend an, während sie sich die Zähne putzte. Seufzend spülte sie die Zahnbürste ab und stellte sie wieder weg, bevor sie das Badelaken in den Wäschekorb warf und sich schnell anzog. Spitzenunterwäsche, schwarze Jeans und ein Shirt. Barfuß tappte sie aus dem Badezimmer und überlegte, was sie jetzt machen sollte. Nachdenklich sah sie auf ihre Uhr, Pie würde erst in zwei bis drei Stunden gefüttert werden und nachdenklich biss sie sich auf ihre Unterlippe, als ihr Blick aus Rick‘s Bürotür fiel.