Die Fahrt von New York nach Harford verging recht schnell. Nachts waren die Straßen von New York zwar auch noch voll, aber nicht so voll wie am Tag.
Frank hatte er die Adresse des Hotels genannt und so konnte Matt etwas recherchieren.
Die Straßen von New York waren selbst nachts noch gut befahren. Es war zwar nicht so extrem wie am Tag, aber dafür das es mitten in der Nacht war sehr voll.
Matt hatte sein Mobiltelefon in der Hand und recherchierte welches Krankenhaus das beste für ein Frühchen wäre. Es stellte sich heraus, dass das Krankenhaus in Hartford einen sehr guten Ruf hatte. Das beruhigte ihn doch etwas und so konnte Matt es sich auf der Rücksitzbank bequem machen.
Für einen kurzen Moment wollte er nur seine Augen schließen. Als Frank ihn sanft weckte, stellte Matt fest, dass sie schon in Hartford waren. Nach einem kurzen Moment hatte er sich wieder gefangen und stieg aus dem Fahrzeug. Frank hatte sein Gepäck schon aus dem Kofferraum geholt und wollte es ihm ins Hotel tragen.
"Schon okay, Frank. Ich krieg das alleine hin."
"Ganz wie du wünschst."
Auch wenn Frank ein Chauffeur war, so kannte er Matt zu gut. Früher hatte der junge Hemingway ihn öfters als Fahrer gehabt und Frank wuchs ihm ans Herz.
"Kannst du mich nachher um 8.30 Uhr hier wieder abholen und ins Krankenhaus fahren?"
"Natürlich Matt. Gute Nacht."
Auch Matt verabschiedete sich bei ihm und ging dann ins Hotel.
Die Angestellte an der Rezeption schaute ihn etwas verwirrt an. Es kam eben selten vor, dass ein Gast mitten in der Nacht hier mit Gepäck stand.
"Matt Hemingway, ich hatte eine Suite gebucht."
Schon als sie seinen Namen hörte legte sich ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen. Der Name Hemingway war hier sehr bekannt, früher wie auch heute noch.
Die freundliche Dame übergab ihm den Schlüssel zu seiner Suite und wollte direkt einen Pagen organisieren, doch Matt lehnte höflich ab. Er wollte nur noch in ein Bett und etwas schlafen.
Als Matt seine Suite betrat, machte er sich nicht die Mühe sich umzuschauen. Zielstrebig ging er in Richtung Schlafzimmer, stellte seinen Koffer neben die Tür und zog sich aus bevor er sich in das Kingsize Bett legte.
Kurz überlegte er noch, ob er sich die Nachrichten von seinem Vater anhören sollte, doch dazu war er gerade einfach zu müde. Er schaffte es gerade eben noch so seinen Wecker zu stellen.
Matt nahm in seinem Unterbewusstsein ein lautes brummen wahr. Dieses versuchte er zu ignorieren und zum Glück hörte es ein paar Sekunden auf. Doch kurz darauf war es wieder zu hören und obwohl er den 'Bitte nicht stören' Modus aktiviert hatte, so wurde er unsanft aus deinem Halbschlaf gerissen als dein Handy lauthals klingelte.
Er fluchte laut und griff nach seinem Mobiltelefon. Als er mit einem Auge auf das Display schielte sah er das unvermeidliche. Sein Vater rief an.
Nachdem er das Telefonat annahm, bereute er es schon auf der Stelle. Sein Vater wetterte direkt los und ließ ihm keine Chance zu antworten. Das Mobiltelefon legte er zu Seite und strich sich mit einer Hand über das Gesicht. Immer noch hörte er seinen Vater und nickte vor sich hin. Erst als sein Vater anscheinend eine Pause machte, nahm Matt das Telefon wieder in die Hand.
"Danke, ich hatte eine gute Reise.", kam es sarkastisch über seine Lippen.
"Was fällt dir eigentlich ein, das Probeessen zu verlassen und in die USA zu fliegen? Hat es mal wieder mit dieser Frau zu tun?"
"Leighton heißt sie. Das solltest du wissen."
"Es ist mir egal wie sie heißt. Ich habe dir einen Rückflug gebucht. Der geht in drei Stunden."
Das war so typisch für seinen Vater und Matt ließ ihn einfach weiter reden, während er sich im Bett streckte und dann aufstand um ins Badezimmer zu gehen.
"Hörst du mir überhaupt zu?"
"Ja, tue ich. Aber ich werde nicht in das Flugzeug steigen und zurück nach London kommen. Ich habe hier erst noch ein paar Dinge zu klären. Ob dir das passt oder nicht, Dad."
Damit hatte Matt alles gesagt, was er seinem Vater zu sagen hatte und beendete das Gespräch. Ihm war durchaus gewusst, dass die Handlung sieben Vater noch wütender machen würde. Aber damit konnte er gut leben, schließlich war es nicht das erste Mal, dass Matt seine Vater buchstäblich auf die Palme brachte. Was machte da schon dieses eine Mal mehr aus?
Matt machte sich fertig und bestellte sich eine Kanne Kaffee auf das Zimmer. Zweieinhalb Stunden Schlaf forderten ihren Tribut und Matt musste irgendwie wach werden.
Als er endlich seinen Kaffee hatte und sich einen Moment der Ruhe gönnte klingelte erneut sein Telefon. Als er den Anrufer sah, wusste er was los ist.
"Ich hoffe, ihr habt eine gute Erklärung dafür wieso mein Vater jetzt schon weiß wo ich bin?"
Seine drei besten Freunde stammelten alle gleichzeitig und man verstand nicht ein Wort. Dann ergriff Finn das Wort.
"Wir haben keine Schuld. Deine Verlobte hat ihm erzählt was du wolltest. Aber du kennst ja deinen Vater."
"Ich hatte gerade schon das Vergnügen mit ihm."
"Oh, hört sich nicht so gut an.", sagte Colin.
"Er hat mit einen Rückflug gebucht und duldet mal wieder keinen Widerspruch."
"Also nichts neues von ihm. Du kommst aber nicht zurück oder?", erkundigte sich Finn.
"Weiß er warum du in Hartford bist?", fragte Robert.
"Nein ich komme nicht zurück und ja, er scheint es zu ahnen. Zumindest glaubt er, dass ich wegen Leighton hier bin. Mehr weiß er nicht."
"Sollen wir kommen?", fragte Robert.
"Das braucht ihr nicht. Ich habe hier einiges zutun und wenn was ist oder ogk was weiß ruf ich euch an. In der Zeit nehmt euch vor meinem Vater in acht. Er darf nichts erfahren."
Die drei Freunde stimmten synchron zu und verabschiedeten sich dann von Matt.
Ein Blick auf seine Armbanduhr verriet ihm, dass es so langsam Zeit wurde, sich auf den Weg zu Leighton zu machen.
Matt steckte sein Portemonnaie, die Zugangskarte für seine Suite und sein Mobiltelefon ein und machte sich auf dem Weg nach unten.
Auch wenn er noch knapp acht Minuten hatte, so brauchte er nach diesem Morgen etwas frische Luft. Als er vor dem Hotel stand und die frische Luft tief in seine Lungen einatmete, fuhr Frank vor.
Mit einem Lächeln begrüßte er seinen Fahrer. Kaum war Frank um sein Wagen rum gelaufen, hielt er Matt einen Kaffee hin.
"Ich dachte mir, dass du den gebrauchen kannst nach der kurzen Nacht."
"Den kann ich wirklich gut gebrauchen. Danke dir."
Während sich das Fahrzeug durch den morgendlichen Verkehr quälte, trank Matt seinen Kaffee und wurde von Minute zu Minute nervöser.