Du entschließt dich, das Badezimmer zu erkunden. Mit schnellen Schritten gehst du durch den Spalt in der Tür. Dahinter liegt ein Badezimmer, das für Menschen in normaler Größe vermutlich sehr klein wäre – für dich ist es immer noch riesig.
Eine weite, schwarz-weiß geflieste Ebene mit einem Krater in der Mitte ist die Dusche. Ein weißer Vorhang deckt das Viereck ab, jedoch ist der Saum knapp eine Handbreit über dem Boden, sodass du problemlos darunter hindurch sehen kannst.
Neben der Dusche ragt eine Toilette in die Höhe. Riesige Lagen von Klopapier liegen darum herum. Gegenüber der Toilette ist ein Waschbecken – von dem ein kleiner Wasserfall auf die Fliesen stürzt – und darüber ein Spiegel. Für mehr ist in dem Badezimmer kein Platz. Alles wirkt ein wenig verlassen und verwildert. Eine Zierblume am Waschbecken rankt sich inzwischen am Spiegelrahmen hoch und hat weitere Triebe zwischen den Fliesen verteilt. Die blauen Fischaufkleber an der Wand gehen beinahe im Grünzeug unter.
Noch während du die Eindrücke verarbeitest, ertönt plötzlich hinter dir ein ohrenbetäubender Knall. Als du herumwirbelst, hat sich die Tür geschlossen.
Ob durch einen Luftzug oder eine andere Macht, du bist hier eingesperrt. Trotzdem läufst du zur Tür und trommelst in einem verzweifelten Fluchtversuch mit den Fäusten dagegen. Alles, was dir das einbringt, sind schmerzende Knöchel.
Schließlich siehst du dich genauer im Badezimmer um. Und da entdeckst du ein Mauseloch in der Wand, die zuvor von der Tür verdeckt wurde. Du gehst hin und siehst es dir genauer an, immerhin ist es dein einziger Fluchtweg. An den Wänden des anschließenden Tunnels flackern winzige Fackeln. Ob das andere Menschen sind, ebenfalls auf deine Größe geschrumpft? Vielleicht bist du hier ja nicht alleine!
Du holst tief Luft. Dann mal los!
Betritt den Tunnel! Kapitel 199: