Du wendest der untergehenden Sonne den Rücken zu und läufst los. Der Schnee liegt kniehoch. Dald ist deine Hose durchtränkt, wenig später ist sie steifgefroren. Deine Zähne beginnen zu klappern und deine Fingernägel laufen blau an. Es wird Nacht. Frierend beschleunigst du dein Tempo.
Du läufst immer weiter. Die Nacht ist klar und eiskalt. Dein Atem steigt als kleine Wolke auf, wieder und wieder. Irgendwann kannst du die Füße kaum noch heben. Du bist durchgeschwitzt. Du weißt, du solltest nicht anhalten, doch als der Morgen kommt und du immer noch in den Bergen bist, übermannt dich Verzweiflung.
Du hast dich verlaufen. Müde lässt du dich in den Schnee fallen. Nur ein paar Minuten die Augen schließen, die von dem hellen Schnee geblendet sind. Nur einige Minuten durchatmen. Nur ein paar Minuten ...
Kurz vor dem Ende wird dir plötzlich warm. Du begrüßt die Hitze freudig, ohne zu wissen, dass das allein das Gaukelspiel deiner Sinne ist, ein letzter Trotz vor dem Erfrieren.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!