Ich sehe die Suna als das polare Gegenteil der Yelkin. Mit Aussagen wie diesen bin ich schon oft als Lokalpatriot beschimpft worden, was vielleicht aus der Perspektive eines erhabenen Südhosten Sinn ergibt, da er nicht über seinen güldenen Tellerrand hinweg schauen kann und so den gesamten Osten des Kontinents als dieselbe ewig grüne Masse an rückständigen Hinterwäldlern sieht. Natürlich ist das völliger Käse. Osthostrimaa verfügt über fünf teilweise sehr große Provinzen und keine davon gleicht der anderen.
Genau diese Größe ist aber meiner Meinung nach einer der Gründe, weshalb so viele Gerüchte über die hiesigen Suna kursieren - eines abstrakter als das andere. Da mag die schiere Größe des Ljumeshsuna hinein spielen, sowie, dass sie nur äußerst ungern ihren Wald verlassen und dabei stets zitieren, dem Wald außerhalb von eben jenem keine Ehre erweisen zu können.
Ein weiterer häufiger Fehler des Westens ist es, die Suna mit ihrer Provinz gleichzusetzen, denn tatsächlich hausen sie nur in einem äußerst kleinen Gebiet, verglichen zumindest mit der Größe der gesamten Provinz, in welchem sie im Übrigen ungern Gäste empfangen und hohen Besuch stets in die im Süden gelegene Provinzhauptstadt Nihuvilni verschieben. Sie halten wenig vom Prunk des Westens und der zivilisierten Gesellschaft. Rijek zu betreten wirkt stets wie eine Reise in die Vergangenheit und es erscheint einem wenig verwunderlich, dass der Clan stets nur aus einer einzigen Familie bestand, denn es ist sehr schwer, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, wenn man nicht bereits Kontakte hat oder zu einer der vielen nomadischen Gruppen der Provinz gehört.
Die Suna sind durch und durch eine wundersame Familie. Selbstverständlich habe ich meinen natürlichen Respekt vor ihnen, doch auch ich muss stets in der Lage sein, die Omen der Welt zu lesen: Wenn die Suna den Wald verlassen, steht uns allen ein ungewisses Schicksal bevor.
"Der Ljumeshsuna: Suna" aus "Magische Familien aus Hostrimaa, Tribunie und Agmash" von H. Erkkilä,
Empä 1384