Über die Yelkin gibt es viel zu erzählen, doch sollte ich gleich zu Beginn erwähnen, dass mir bisher weder einzelne Mitglieder noch der Clan als Ganzes positive Emotionen entlocken konnten, und ich werde diese Form der gemäßigten Verachtung versuchen, möglichst prägnant darzustellen.
Die Yelkin sind der eigenen Meinung nach der wichtigste Clan Hostrimaas, nein, sogar der ganzen Welt, und es ist ihnen von großer Wichtigkeit, dies den Pöbel - also eben jene ganze restliche Welt - wissen zu lassen. Fünf Jahre ist ihr neuer Palast schon alt, seine hohen Türme in Avasikuus Osttal ein Symbol des yelkin'schen Kompensationszwanges im ewigen Kampf auf Miskras teuerste Behausung. Während andere Clans ihre Domizile über Jahrhunderte ihrer Herrschaft erbaut, verbessert, perfektioniert und neuen Anforderungen entsprechend angepasst haben, mussten die Yelkin sie mit einem einzigen Schlag zementieren, unter Applaus von vermutlich niemandem außerhalb der eigenen Reihen und vielleicht noch ihres Lakaienclans der Kraskow.
Aber nun gut. Meine Hochachtung haben die Yelkin definitiv nicht gewonnen, doch möchte ich die Option für jedermann offen lassen, sich selbst eine Meinung zu bilden - auch wenn, wie ich finde, dies bei den Yelkin unnütz erscheint und verschwendetem Hirnschmalz gleich kommt.
Ihren Reichtum haben sie als Schutzpatron der Händler errungen, ihren Sitz im südlichsten Süden Hostrimaas gewählt, haben sie Handelsstraßen ausgebaut und sich an reichlich Zöllen im Knotenpunkt wichtiger Strecken eine goldene Nase verdient. Während die Valyin zumindest für Hostrimaa als Einheit standen, dem Land eine erste Form der Einheit, der gemeinsamen Währung, Sprache und Einheiten brachten, hat ihr Niedergang den Aufschwung der Yelkin gefüttert wie ein fettes Lamm im Frühjahr, das sich der anschließenden Schlachtbank verweigert.
Nein, ich bin kein Freund der Yelkin. Sie sind weder der schönste noch der magisch mächtigste Clan in Hostrimaa, fühlen sich aber von höherer Geburt und vom Schicksal bemächtigt, ja, sogar eine eigene Monarchie haben sie dank der nordischen Vorarbeit aufbauen können, und der Südhoste ist auch noch stolz darauf.
Wie lange ihr Prunk sich physisch und vor allem im Auge der Bevölkerung erhalten wird, steht an dieser Stelle noch in den Sternen. Ich kann nur hoffen, dass bald für alle ersichtlich wird, dass das dünn aufgetragene Gold sich bald in der Witterung verflüchtigt haben wird.
"Der Halowkintrakaij: Yelkin" aus "Magische Familien von Hostrimaa, Tribunie und Agmash" von H. Erkkilä,
Empä 1384